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Oliver Hell - Das zweite Kreuz

Oliver Hell - Das zweite Kreuz

Titel: Oliver Hell - Das zweite Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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eine an. Der lehnte die Zigarette ab. Nicht ohne Stolz. „Nein danke.“
    „ Dinge ändern sich, wie ich sehe“, sagte Maier und nahm einen tiefen Zug.
    „ Ja. Schießen Sie los, Maier.“ Hell gab seinen Worten einen genervten Klang mit.
    „ Ich hätte gerne eine Exklusiv-Story“, sagte Maier unverhohlen. Seine gescheiten Augen blitzten.
    Damit hatte Hell nicht gerechnet. „Die kann ich Ihnen aber nicht geben.“
    „ Vielleicht habe ich ja wieder etwas im Tausch anzubieten?“, sagte Maier und schnippte die Asche zur Seite.
    „ Hatten wir dieses Gespräch nicht schon einmal geführt? Wenn sie etwas vor der Polizei verheimlichen, dann sind sie schneller im Knast, als sie bis drei zählen können. Mensch, lassen Sie den Scheiß“, sagte Hell und beugte sich ärgerlich nach vorne.
    „ Es geht nicht um diesen Fall. Es geht um eine brisante Geschichte, die auch ihre Dienststelle tangieren könnte.“
    „ Was?“
    „ Polizei-Interna.“
    „ Soll ich Ihnen mal was sagen, für solche Geschichtchen habe ich im Moment keinen Kopf. Lassen wir es sein, Maier. Ich muss zu meiner Besprechung. Guten Tag“, sagte er und wollte gehen.
    „ Einer der Hauptpersonen stand eben in der letzten Reihe und hat sie und Wendt mit Argusaugen beobachtet. Mehr sage ich nicht. Sollten Sie doch Interesse haben, sie wissen, wo Sie mich finden, Herr Kommissar.“
    Hell blieb in der Bewegung hängen. Was hatte der Mann gesagt? Jemand, der in der letzten Reihe gestanden hatte? Gauernack stand in der letzten Reihe.
    Er wollte noch etwas sagen, doch Maier war schon einige Meter weit weg.
    „ Maier!“, rief er. Doch der Journalist ging weiter.
    Hell hatte sich vorgestellt, den Journalisten im Schwebezustand zu halten. Doch der hatte den Spieß umgedreht. Jetzt hing er im Ungewissen. Das gefiel ihm nicht. Maier war ein gewissenhafter Ermittler. Er würde keine solchen Andeutungen machen, hätte er nichts in der Hinterhand.
    Gauernack.
    Polizei-Interna.
    Konnte es sein? Hatte er etwas zu verbergen? Hell schüttelte den Kopf.
    Auf dem Weg in sein Büro ließ ihn der Gedanke nicht los. Vor dem Kaffeeautomaten traf er auf Klauk.
    „ Ich habe ein paar Neuigkeiten, Chef“, sagte er aufgeregt. Er kramte in seinen Taschen nach Kleingeld.
    „ Mist“, maulte er, „Ich habe nix passend.“
    „ Was nimmst Du? Ich lade dich ein.“
    „ Cappuccino bitte.“
    Mit ihren Bechern bewaffnet gingen sie zum Besprechungsraum herüber. Dort warteten Rosin und Wendt bereits.
    Hell hatte eigentlich geplant, keine große Besprechung zu halten. Jetzt zählte Ermittlungsarbeit, keine Schwafelei.
    „ Schieß los, Sebi. Was hast Du?“
    Hells Blick fiel auf die Jacke, die Lea Rosin trug. Eine Lederjacke mit Kapuze. Wo bekommt man so eine Jacke her, fragte er sich.
    Klauk nestelte seine Unterlagen zu recht.
    „ Also, ich war heute im Bonner Theater. Wegen der Staubgeschichte natürlich. Eigentlich wollte ich nur nachfragen, wie so eine Maschine funktioniert, mit der man Staub im Theater macht. Aber dann sagte man mir, es wäre eine gestohlen worden. Daher könnte man mir die Maschine nicht vorführen. Da war ich doch sehr überrascht.“
    „ Wann wurde die Maschine gestohlen? Und wurde das gemeldet?“, fragte Hell aufmerksam.
    „ Der Mann in der Requisite sagte, er hätte es vor zwei Monaten bemerkt. Bis er es der Polizei meldete, vergingen noch ein paar Wochen. Ich habe das nachgeprüft. Der Diebstahl wurde gemeldet Anfang Februar.“
    „ Verdammt. Das ist schon beinahe sechs Wochen her“, polterte Hell. Er sah sich um. Rosin fühlte sich angesprochen.
    „ Stichwort Geo-Caching. Ich habe Kontakt zu einer Gruppe in Bonn geknüpft. Inkognito natürlich. Habe mich als Interessierte ausgegeben. Der Typ, mit dem ich heute Mittag telefoniert habe, fühlt sich wie ein moderner Heinz Schliemann. Dabei machen die nichts anders als wir früher. Da hieß das noch schlicht Schnitzeljagd. Jetzt ist es mit modernen Geräten aufgepimpt. Aber mit Archäologie hat das nichts zu tun. Sage ich mal für mich.“
    „ Denkst Du, das bringt uns weiter?“, fragte Wendt mit einem kritischen Blick.
    Rosin zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich mache heute Nacht mal so eine Schnitzeljagd mit. Danach weiß ich vielleicht mehr.“
    „ Danke Lea. Weiß einer die neuesten Ergebnisse von der KTU? Hat sich Heike Böhm gemeldet bei dir, Jan-Philipp?“
    „ Zwischenstand ist, dass sie noch suchen. Sie meint, die Farbe sei keine vierundzwanzig Stunden alt. Genaueres ergibt

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