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Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition)

Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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reichten sich die Hände.
    „ In so einer Situation ist das doch wohl klar, Tim“, sagte sie.
    Si e gingen näher an den Kombi heran. Die Karosserie des VW Passat war beinahe komplett braun. Verbrannt. Dort, wo noch Farbe zu sehen war, sie stand in Placken ab. Einige wenige Flecken verrieten noch, dass er einmal dunkelgrün gewesen war. Innen war ebenfalls beinahe alles verbrannt. Das Armaturenbrett hing in langen Fäden in den Fußraum. Das Gummi der Reifen war verbrannt, der Passat stand auf den Felgen, nur noch ein paar Ringe waren zu sehen. Der Tote saß auf einem ebenfalls verbrannten Fahrersitz. Man konnte kaum noch erahnen, was mal ein Mensch war, und wobei es sich um die Überreste des Sitzes handelte.
    „ Mit was haben die es geschafft, dass der Wagen in so kurzer Zeit so verbrennt“, fragte Dr. Beisiegel, und betrachtete den Toten eingehender. Der Gestank von verbranntem Fleisch überdeckte sogar den Geruch des verbrannten Plastiks.
    „ Die müssen einen extremen Brandbeschleuniger benutzt haben. Zudem haben sie das Zeug sicher Kanisterweise benutzt.“
    Dr. Beisiegel ü berlegte, dann kombinierte sie.
    „ Sie sagen, dass es etwas länger als eine Stunde her ist. Die Entführung meine ich. Vor einer Stunde war der Verkehr hier heraus noch stärker. Ich habe jetzt fünfzehn Minuten gebraucht. Die Entführer eher mehr. Also hat hier jemand auf sie gewartet. Der Wagen sollte verbrannt werden. Das war der Plan. Der Tote war allerdings ein Unfall.
    Ich bin mal so vermessen, und behaupte, der Tote ist nicht Hell. Den hä tten sie nicht verbrannt, um ihn unkenntlich zumachen. Der wäre wie eine Trophäe ausgestellt worden. Mit dem Verbrennen des Toten wollten sie Spuren verwischen. Daher diese Gründlichkeit.“
    „ Hells Sohn hat ausgesagt, dass sein Vater auf einen der Entführer geschossen hat. Das würde zu Ihrer Theorie passen.“
    „ Ja, es ist eine Theorie. Aber eine Schlüssige“, sagte sie. Dr. Beisiegel machte eine triumphierende Geste. „Voilà, darf ich Ihnen einen der Entführer vorstellen.“
    Dr. Beisiegel war sich darü ber in Klaren, dass es eine Theorie war. Doch machte sie sich damit in diesem Augenblick selber froh. Sie hätte auch dem Tatortermittler sagen können, dass die Kopfform nicht zu einem Dickschädel wie Hell passen würde. Dieser Kopf hier war schmal, wie bei einem Vorderasiaten, einem Türken zum Beispiel.
    Klar, es bestand noch die Mö glichkeit, dass sie sich total verrannte, doch sagte ihr ihre langjährige Erfahrung, dass der Tote kein Mitteleuropäer sein konnte.
    Auß erdem konnte sie so ihre Angst im Zaum halten, dass es sich doch um Hell handeln könnte. Einen Kollegen wie Oliver Hell durfte man nicht auf so eine Art und Weise verlieren. 
    *

Kapitel 13
    Der Pavillon war ebenso wie der Rest des Parks in Dunkelheit gehüllt. Dort, wo sich abends im Sommer oft verliebte Pärchen trafen, saß ein Mann mit Wut im Bauch. Ufuk Badak hatte die Stelle gefunden, die er auf den Bildern in der Zeitung gesehen hatte. Er hatte sie sich eingeprägt. Dort waren seine beiden Freunde von Agayer erschossen worden. Seinetwegen. Cetin und Bilen waren keine Anfänger gewesen. Agayer hatte sie entweder überrumpelt, oder er war viel gefährlicher, als Badak es sich bislang vorgestellt hatte. Er musste eine Entscheidung treffen.
    Sollte er weiter nach Agayer suchen? Sollte er in seinem Versteck bleiben und abwarten, b is Mamedov ihn außer Landes schaffte? Seine beiden Freunde waren für ihn gestorben. Wenn es eine Ganovenehre gab, dann musste er den Tod der beiden rächen.
    Er stand auf und ging in Richtung der Autobahnbrü cke davon. Ein Jogger kam ihm entgegen, er drehte sich weg. Einige Momente, dann ging er weiter. Ein paar Meter hinter der Brücke konnte man schon auf das Hotel blicken. Das Kameha Grand Bonn . War Agayer dort abgestiegen? Von seinem jetzigen Standpunkt aus konnte er nicht genug sehen. Er näherte sich vorsichtig. Das Hotel war hell erleuchtet. Vor dem Eingang waren nicht viele Menschen zu sehen. Hier fällst du auf wie ein Pinguin in der Wüste, dachte er. Geh kein unnötiges Risiko ein. Unschlüssig blieb er stehen, als er Polizeisirenen wahrnahm. Er drehte sich um. Das Sirenengeräusch kam von der Autobahnbrücke. Es näherte sich. Es kam von der anderen Rheinseite. Aus der Bonner City. Mehrere Sirenen überlagerten sich.
    Badak bekam Panik. Wenn die wegen dir hier sind, machst du dich besser aus dem Staub. Mit sch nellen Schritten entfernte er sich und

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