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Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition)

Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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Schiebtüre flog auf, eine junge Frau winkte sie zu sich herüber. Christoph erschrak. Die Frau trug eine schusssichere Weste und Militärstiefel. Über ihrer Schulter baumelte eine Maschinenpistole. Nun war auch plötzlich jemand auf dem Fahrersitz zusehen.
    „ Hallo, ich bin Julia Bernwald. Ich bringe sie jetzt in ihr Versteck“, sagte sie und lächelte.
    „ Und was ist mit den anderen Autos?“, fragte Christoph, der noch den Schreck in den Gliedern hatte. Wieder war eine Schiebetüre unvermittelt geöffnet worden. Doch diesmal versprach die Situation Hilfe, sie bedeutete keine Gefahr.
    Sie lachte. „ Das? Das ist ein uralter Trick. Kommen Sie, wir müssen los.“
    *
    Es war stockdunkel. Der Boden war kalt. Er fühlte Beton. In seinem Kopf hämmerte es. Sein Hals schmerzte. Er riss trotzdem die Augen weit auf. Er konnte sie wieder bewegen. Gottseidank. Die Betäubung ließ ganz langsam nach.
    „ Mit was für einem Dreck haben die auf mich geschossen?“, fragte er sich. Er strengte sich an, etwas zu erkennen. Trotzdem blieb diese Finsternis undurchdringlich. Er war gefesselt an Händen und Füßen. Kabelbinder. Die ließen kaum eine Bewegung zu. Die Hände waren zusätzlich auf dem Rücken verschränkt.
    Er fü hlte jetzt, dass er keinen Knebel im Mund hatte. Das konnte nur eins bedeuten. Seine Entführer waren sich sicher, dass niemand seine Schreie hören würde. Er versuchte, seine Füße zu bewegen. Die Knöchel rieben aneinander. Schmerzen. Er ließ es abklingen. Dann robbte er orientierungslos voran, bis er an eine Wand stieß. Eine Standortbestimmung. Hell hatte keine Ahnung, ob er sich in einem Zimmer oder in einer Halle befand. Er schrie laut. Kein Hall. Der Raum schien klein zu sein, keine Halle. Von der Wand aus rutschte er an ihr entlang, bis er mit dem Kopf gegen eine weitere Wand stieß.
    Er drü ckte seinen Rücken in die Raumecke, und versuchte aufzustehen. Ganze langsam schob er eine Schulter nach oben, dann die nächste Schulter. Immer wieder. Solange bis er stand. In dem Zustand, in dem er sich befand, kostete es ihn enorm viel Kraft. Die Betäubung machte die Glieder schlapp. Er schaffte es aufrecht stehen zu bleiben. Langsam tastete er sich an der Wand entlang. Irgendwo musste es eine Türe geben. Dort konnte man vielleicht etwas hören. Einen Luftzug spüren. Zentimeter für Zentimeter schob er sich an der Wand entlang. Bald war er völlig außer Atem. Dabei war er sich sicher, erst ein oder zwei Meter geschafft zu haben. „Mach weiter“, sagte er sich laut, „So pumpst du das Gift aus deinem Körper.“
    Er schob sich weiter, bis er wieder eine Ecke erreichte. Weiter. Er versuchte auszurechnen, wie groß der Raum wohl sein könnte, während er sich weiter bewegte. Zwischendrin stoppte er. Lauschte. Er fühlte sich schon etwas klarer.
    „ Siehst du, so verschwindet das Gift“, sagte er sich.
    Seine Augen flackerten aber weiter, unsicher in der Dunkelheit. Plö tzlich spürte er eine Vertiefung. Eine Türe. Sein Herz klopfte. Er versuchte, mit den gefesselten Händen eine Türklinke zu ertasten. Nichts. Dort wo eine hätte sein sollen, war nichts. Er rutschte an der Türe entlang nach unten. Auch nichts. Mühsam stand er wieder auf. Es dämmerte ihm. Das war nicht irgendein Raum. Das war ein Gefängnis. Ein Verlies. Er rutschte am Stahl der Türe entlang. Kalt, noch kälter als der Boden.
    Wie gerne hä tte er dagegen getreten. Auf der anderen Seite erwartete ihn wieder die Betonwand. Er schob sich weiter bis zur nächsten Ecke. Wenn ihn sein räumliches Empfindungsvermögen nicht täuschte, so war der Raum circa zwanzig Quadratmeter groß. War das korrekt, würde er nach etwa anderthalb Metern die nächste Ecke erreichen. So war es. Schon an diese Art der Fortbewegung gewöhnt, drückte er sich um die Ecke herum.
    Nach einer halben Stunde war er einmal herum. Im Kopf hatte er eine Skizze des Raumes erstellt. Mittig auf der einen Seite saß eine Türe ohne Klinke, die Wände waren aus Beton, wie auch der Fußboden. Er hatte versucht, sich von der Wand weg zu bewegen. Doch war er dabei sofort umgefallen. Wo er einmal lag, rollte er sich von Wand zu Wand, robbte ein Stück in der Längsachse weiter und rollte vorsichtig wieder zur Ausgangswand zurück. Mit einer gedachten Schulterbreite von fünfzig Zentimeter, zu der er für eine Rolle vom Rücken auf den Bauch zwanzig Zentimeter addierte, konnte er sich fünfmal drehen. Beim sechsten Mal stieß er gegen die Wand. Auch bei dieser

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