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Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition)

Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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werden sich melden und ihre Forderungen stellen. Man wird ein Lebenszeichen fordern. Ohne ein Lebenszeichen haben sie keine Chance ihre Forderungen durchzusetzen.“
    „ Ja?“ Es schwang viel Zweifel in diesem einen Wort mit.
    „ Sicher, so ist das. Liest du keine Krimis, oder schaust welche im Fernsehen?“
    Christoph schü ttelte seinen Kopf. „Ich spiele meistens mit der Playsi.“
    „ Aha, ein Zocker also. Wir haben hier auch eine Play Station drei. Wenn du magst, können wir nachher mal zocken, ok?“
    Er nickte. Ihre Worte hatten wohl dazu gefü hrt, dass es ihm besser ging. Er brachte den Ball zurück ins Spiel und sein Blick sah schon etwas entschlossener aus. 
    *
    Wendt betrachtete seine Hände, drehte die Handflächen nach oben. Er hatte eben mit Gauernack telefoniert. Erst als er das Telefonat beendet hatte, kam er wieder in der Realität an. Während des Gespräches hatte er sich im falschen Film gefühlt.
    Wie er es am Morgen bereits vermutet hatte, sah Gauernack die Entfü hrer eher in der Drogenszene. Schließlich sei Christoph Hell das primäre Ziel gewesen. Selbst als Wendt ihm nachhielt, dass Oliver Hell durch die Entführung seines Sohnes unter Druck gesetzt werden sollte, blieb der Staatsanwalt bei seiner Meinung. Es würde keine neue Observierung bei Agayer geben. Gauernack hatte Hell vertraut, und sah sich nun einer Untersuchung gegenüber. Sicher bedauerte er die Entführung des Kommissars, doch sollte man sich auf die Drogenvergangenheit des Sohnes konzentrieren. Dort einmal kräftig auf den Busch schlagen. Wendt erinnerte ihn an die Tatsache, dass sie den Toten einfach zusammen mit dem Wagen verbrannt hatten, um die Spuren zu verwischen. Gauernack antwortete darauf, Drogenhändler seien gefährliche Gegner. Auch die hätten hier in Deutschland von den internationalen Kollegen gelernt. Auch hier wüsste man, wie man Spuren vernichtet, und Schrecken verbreitet.
    Und vor allem sollten sie abwarten, bis sich die Entfü hrer melden würden. Dann erst könne man gezielt ermitteln. Vorher wäre es ein Schießen im Dunkeln.
    Wendt ballte seine Hä nde zu Fäusten. Diese Fäuste hätte er gerne Gauernack zu schmecken gegeben. Dieser elende Feigling. Es wurde ein Kommissar entführt, und er dachte an seine eigene Karriere. Ein Skandal. Wendt wusste stillschweigend, dass sein Chef über irgendwelche geheimen Kontakte zur Presse verfügte. Diese Kontakte hätte er jetzt gerne aktiviert. Doch hatte er keine Ahnung, zu wem Hell sie unterhielt.
    Drogenkontakte. Wendt rief bei der Drogenfahndung an. Dort sprach er mit Robin Braukus, dem e rfahrensten Fahnder. Der Name Christoph Hell sagte ihm nichts.
    „ Das muss ein kleines Licht sein. Wegen ihm ist jetzt Oliver entführt worden? Mal unter uns, wer entführt denn einen Kommissar, um einem kleinen Drogenabhängigen auf die Füße zu treten? Kein Mensch, der bei Trost ist, oder?“
    Wendt nickte. „ Sag das mal Gauernack, Robin. Der möchte dort eine Verbindung sehen. Ich könnte kotzen. Wer weiß, was Hell passiert ist? Wir dürfen hier die Nadel im Heuhaufen suchen.“
    „ Wenn es um einen Topp Drogenhändler ginge, dann würde ich so etwas nachvollziehen können. Aber nicht bei Christoph Hell. Den kennt niemand in der Szene. Wirklich. Gauernack spinnt.“
    Wendt fü hlte sich bestätigt. „Ruf ihn an, Robin, sag es ihm.“ Er lachte. Braukus ebenfalls. Sie beendeten das Gespräch.
    Es klopfte an der Tü re. Dr. Beisiegel kam hinein. Sie sah aus, als hätte sie die Nacht durchgefeiert.
    „ Guten Morgen, Frau Doktor.“
    „ Gibt es etwas Neues?“
    „ Nein.“ Wendt schüttelte den Kopf.
    „ Ob es ein guter Morgen sein wird, weiß ich nicht. Aber es war eine gute Nacht. Ich kann jetzt definitiv ausschließen, dass es sich bei dem Toten um Oliver handelt. Es ist ein Mann aus Frankfurt, sein Name ist Günay Guseinov. Er gehört zu einer Bande, die dort seit ein paar Jahren aktiv ist. Er hat einen Zwillingsbruder Ismail, der in derselben Gang tätig ist. Sie sind dort wegen ihrer Brutalität bekannt. Das alles weiß ich von Julian Kirsch. Der hat sich in der KTU die Nacht um die Ohren gehauen und die Analysen gemacht.“
    Wendt atmete heftig aus. Die Erleichter ung stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Frau Doktor, darf ich sie küssen?“
    Sie lachte trotz der Mü digkeit.
    „ Ein anderes Mal gerne, dann merke ich vielleicht auch etwas davon. Ich fahre jetzt heimwärts. Schlafen. Wenn sich etwas ergibt, melden Sie sich bitte bei mir.“
    Sie

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