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Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition)

Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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stellte seinen BMW auf dem Seitenstreifen ab, und ging los. Yachthafen Oberwinter las er auf dem großen Schild. Er betrachtete den Hafen. Der war künstlich angelegt. Er lag direkt am Fluss. Dort schützte ihn eine große, deichartige Landzunge, die jetzt bei Niedrigwasser immens hoch war, bei Hochwasser aber einen perfekten Schutz darstellte. Am vorderen Ende der Landzunge stand ein großes, gelb-oranges Gebilde. Was eine Skulptur darstellte, fesselte seinen Blick nicht lange.
    Er ging weiter. Dabei suchte er nach einem W eg, um hinunter zu den Stegen zu gelangen. Ein Mann, der unten auf einem Steg stand, gestikulierte wild. Er zeigte zu einem Schiff, was dort scheinbar stationär lag. Agayer ging eine steile Gangway hinunter.
    „ Sie sind nicht von hier? Kann ich Ihnen helfen?“, fragte der Mann freundlich. Er trug einen typischen, blauen Troyer mit Lederbesätzen an den Ellenbogen, eine abgewetzte blaue Hose. Er war nicht sehr groß, hatte breite Schultern, aber schmale Hüften, und er trug einen schmalen Oberlippenbart in seinem faltigen Gesicht. Er war sicher bereits an die siebzig Jahre.
    Hä tte Agayer sich besser in Deutschland besser ausgekannt, er hätte bemerkt, dass man solche Männer eher an der Küste traf. Auch hätte er bemerkt, dass sein Akzent nicht ins Rheinland passte.
    „ Guten Tag, ja, Sie können mir vielleicht helfen. Ich möchte ein Boot kaufen. Können Sie mir dabei behilflich sein?“
    Agayer sprach nun wieder beinahe akzentfreies Deutsch. Nur bei der Polizei verstellte er sich. Er hielt das fü r besser.
    „ Oh, was für ein Boot suchen Sie? Welche Preislage, welche Klasse? Kajütboot, Motorsegler, Sportboot?“ Der Mann breitete seine Arme aus, als wolle er damit andeuten, wie breit die Palette an Booten ist. 
    „ Ein normales Boot, nichts Teures. Etwas, um ab und zu mal dort zu verweilen. Um ein wenig auf dem Fluss zu fahren. So etwa wie das da hinten.“
    Er zeigte auf ein Boot von etwa sieben Meter Lä nge, was an einem der Stege vertäut lag. Der Mann drehte sich herum und sah zu dem Boot herüber. Es hatte eine blaue Persenning und einen Außensteuerstand.
    „ Aha“, sagte er knapp und, „Moment.“
    Er zog sein Handy aus der hinteren Hosentasche und ging ein paar Schritte weiter. Agayer konnte nicht hö ren, was er sagte.
    Der Mann kam wieder zu ihm zurü ck. Er blickte ihn aus gescheiten Augen an. Er witterte ein Geschäft. Diesen Blick kannte Agayer nur zu gut.
    „ Vielleicht habe ich da etwas für sie. Kommen Sie mit.“
    Er ging vor, zog den Schlü ssel aus der vorderen Tasche, schloss die Türe auf, die die Stege vor unbefugtem Zutritt schützte. Er ging vor. Agayer folgte ihm. Die Stege waren unterschiedlich groß. Je nachdem, was dort für eine Bootsklasse liegen sollte. Sie gingen bis zu einem Boot, was eine ähnliche Größe hatte, wie das, auf das Agayer gezeigt hatte.
    „ Hier, dieses Boot verkauft ein Freund von mir“, sagte er und machte schon Anstalten die Persenning mit dem Reißverschluss zu öffnen.
    „ Wie teuer?“, fragte Agayer. Der Mann sagte nichts, öffnete geschickt weiter die helle Persenning. „Kommen Sie erst einmal an Bord. Dann reden wir über den Preis.“
    Agayer kletterte geschickt an Bord, was dem Mann sofort positiv auffiel.
    „Es ist kein deutsches Boot. Es ist ein Norweger Marke „Fjord“ Typ „Weekend 24“ mit einem Volvo Penta Motor mit einhundertachtundsiebzig PS. Es ist Baujahr vierundneunzig. Der Motor ist topp in Schuss, den habe ich jedes Jahr gewartet.“
    Der Mann schaute Agayer erwartungsvoll an. Der betrachtete den Steuerstand. Das Boot war in einem guten Zustand. Ein schmaler blauer Streifen zog sich in Brusthö he entlang und teilte den weißen Rumpf in zwei Teile. Eine schmale Fensterlinie gab dem Boot etwas Sportliches. Unterhalb der Wasserlinie schimmerte ein wenig Rot durch. Drei blaue Fender baumelten als Schutz an der Seite.
    Agayer hatte schon Boote erlebt, di e nach ein paar Jahren schrottreif waren. Nach zu vielen exzessiven Partys, durch mangelnde Pflege. Man konnte sich in Baku wieder ein neues, moderneres Boot kaufen. Jederzeit. Das waren dort eher die Gepflogenheiten. Alles war jederzeit zu ersetzen.
    „ Schön“, sagte Agayer und rieb Daumen und Zeigefinger der rechten Hand aneinander. Er fragte damit erneut nach dem Preis.
    Der Mann zö gerte keinen Moment. „Mein Freund möchte zwölftausend Euro für das Boot. Das ist beinahe geschenkt.“
    „ Zu teuer, ich gebe Ihnen neuntausend Euro und wir

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