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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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„Chef, wo sind Sie denn? Ich habe ihren Wagen gesehen. Wo stecken Sie denn? Wir haben einen weiteren Mord!“
    „ Was?“, fragte Hell ungläubig.
    „ Eine Untermieterin hat ihren Vermieter tot aufgefunden. Sie sagt, es wäre ein Massaker!“
    „ Wo ist der Mord passiert? Ist die KTU verständigt?“ Hell flüsterte, was ihm in der gleichen Sekunde als albern vorkam. Er brauchte nicht zu flüstern, nur weil Überthür es tat.
    „ Ja, sicher. Wir haben alles veranlasst“, antwortete Rosin, „Chef, wo sind Sie denn?“
    „ Nur ein paar Meter entfernt. Wer ist denn alles da von uns?“
    „ Alle, nur Wendt fehlt, der ist wieder in Asbach.“
    „ Ok, ich beeile mich“, antwortete Hell und stürmte zur Türe von Brigitta Hansens Büro.
    „ Halt! Wir sind noch nicht dran, Hell. Bleiben Sie gefälligst hier!“, rief ihm Überthür nach, dann sprach er schnell etwas in sein Telefon.
    Doch Hell hatte bereits die Türe zu Hansens Büro aufgerissen. Sie hatte noch den Telefonhörer in der Hand. Überthür folgte Hell auf dem Fuße.
    „ Sehen Sie, Frau Kollegin. Der Mann hat keinen Respekt. Nicht einmal vor Ihnen“, beeilte er sich, zu sagen.
    „ Meine Herren, ich hatte Sie noch nicht hineingebeten. Was soll das?“, fragte sie Hell. Der brauchte nicht lange, bis er ihr eine Antwort gab.
    „ Bei allem Respekt, Frau Oberstaatsanwältin, wir haben einen neuen Mordfall. Die KTU ist verständigt. Mein Team wartet auf mich“, stieß er hervor.
    Brigitta Hansens Augen weiteten sich. „Wer ist das Opfer?“ Sie hielt den Hörer mit einer Hand zu, damit ihr Gesprächspartner von all dem nichts mitbekam.
    „ Kann ich Ihnen noch nicht sagen. Lea Rosin wartet im Besprechungsraum mit allen bisher bekannten Details.“
    „ Sie ermitteln in keinem Mordfall mehr“, rief Überthür aufgeregt dazwischen. Es klang beinahe verzweifelt.
    „ Wer bitte sagt das?“, fragte Hell und wandte sich dem Mann zu, der ihm vielleicht bis zu den Achseln reichte, „Wollen Sie mich daran hindern, meine Arbeit zu erledigen?“ Sein Ton war angriffslustig und Überthür wich einen Schritt zurück.
    „ Herr Kollege, wer, wann und wo ermittelt, das bestimme ich. Nicht Sie“, sagte Hansen, „Und wenn wir jetzt gerade dabei sind, Kompetenzen und Dienstwege zu besprechen. Herr Kollege Überthür, ich habe hier den Staatssekretär des Innenministers von Nordrhein-Westfalen an der Strippe und ich darf Ihnen mitteilen, er war nicht sehr erfreut, als ich ihn an einem Samstagmorgen beim Einkaufen mit der Familie störte. Ich habe jetzt ihre aus reinem Übereifer versandte Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Herrn Kommissar Hell wieder zurückgeholt. Wenn Sie noch einmal, über meinen Kopf hinweg, solche Dinge anleiern, dann sprechen wir uns. Unter vier Augen. Haben wir uns verstanden?“
    „ Aber Frau Staatsanwältin, was ist denn mit den Foto? Und mit der ständigen Respektlosigkeit?“, stotterte er.
    „ Meine Herren, ich darf Sie bitten, zu gehen. Alles, was in den nächsten Stunden in dem neuen Fall zutage treten wird, wir ihnen Kommissar Hell alles haarklein berichten. Er wird es Ihnen sogar soufflieren, wenn Sie es möchten. Denn Sie, Herr Überthür, werden Kommissar Hell und sein Team in den nächsten Tagen begleiten. Damit Sie lernen, wie ein Team funktioniert und Sie sehen, wann man Zeit hat, Berichte zu verfassen und wann nicht. Ich erwarte allerdings einen detaillierten Bericht über den neuen Mordfall. Bis spätestens heute Abend. Das war‘s, meine Herren, guten Tag.“
    Überthür blieb der Mund offenstehen. Hell hätte sich am Liebsten ins Fäustchen gelacht, doch war da ja der Wermutstropfen, dass er jetzt die nächsten Tage diesen Schleimer an der Backe hatte. Und der Tropfen wog schwer.
    „ Na, dann lassen Sie uns mal losgehen“, sagte er mit gestellter Freundlichkeit. Überthür starrte erst Brigitta Hansen, dann Hell an.
    „ Aber …“, stammelte er.
    „ Noch Fragen?“ Hansen Gesichtsausdruck verriet, dass sie keinen weiteren Aufschub duldete.
    „ Nein“, sagte Überthür und schloss die Türe zu ihrem Büro hinter sich.
    „ Damit sind sie noch nicht wirklich durch, Hell!“, sagte er. Hell ließ ihn reden und beeilte sich, zu seinem Büro zu kommen.
    „ Wenn sie sich noch einmal so ein Ding leisten, treffen wir uns mal zufällig in der Tiefgarage“, murmelte er. Überthür trottete hinter ihm her.
    „ Was haben Sie gesagt? War das eine Drohung?“ Überthür hatte nur ‚Tiefgarage‘ verstanden. Mehr nicht. Doch

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