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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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„Seine Beweggründe sind nicht schwer zu verstehen, Chef. Er ist darauf aus, schnell Karriere zu machen. Und da ärgert ihn ein Mord, den er nicht zügig aufklären kann.“
    Ihre Locken wippten, als sie sich mit der flachen, rechten Hand auf ihre Linke schlug.
    Sie setzte sich erneut an ihren Arbeitsplatz, der eigentlich der von Rosin war. Hell schwieg. Er wollte ihr nicht widersprechen, hatte dem auch nichts hinzuzufügen.
    „ Ich kümmere mich jetzt um neue Ergebnisse. Ich kann es nicht ertragen, wenn man so an der Nase herumgeführt wird. Dieser Winkmüller scheint nichts mit den beiden Toten gemein zu haben. Kann das sein? Oder hat mein Lieblingschef eine andere Order für mich?“, fragte sie nachdenklich und tippte bereits den Namen Winkmüller in die Suchmaschine ein.
    Hell schüttelte bloß den Kopf. Auch ihm war selbstredend daran gelegen, die Verbindung zwischen den Männern so schnell wie möglich aufzudecken.
    *
    Als wäre ihr plötzlich in den Sinn gekommen, dass diese beiden Tatsachen etwas miteinander zu tun haben könnten, lehnte sich Christina Meinhold zurück. Außer ihr war niemand im Büro. Sie hatte auch keine Ahnung, wo Klauk und Rosin sich herumtrieben. Daher konnte sie auch keinen darum bitten, sich der Sache anzunehmen. Doch dann fiel ihr ein, dass es Samstag war. Samstags haben die Banken geschlossen.
    Winkmüller arbeitete in Bonn. Im Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Es tauchten viele Links zu seinen Veröffentlichungen auf. Er war ein bekannter Chemiker. Einer der Bekanntesten in Deutschland.
    Was es doch für unterschiedliche Welten gibt, die einfach so nebeneinander existieren, dachte Meinhold. Mit Wissenschaft hatte sie nichts am Hut. Winkmüller hatte sicher nie über die Arbeit der Polizei nachgedacht. Es gab keine Schnittmengen. Einige der Artikel las sie nur an, solange, bis ihr das Fachchinesisch zu viel wurde. Hier würde sie keinen Grund für seine Taten finden. Niemals.
    Meinhold fing an, unkonzentriert zu werden, überflog nur noch die Seiten. Doch plötzlich wurde sie aufmerksam. Sie hatte im Internet ein Bild gefunden, dass Dr. Gernot Winkmüller zusammen mit dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates der ‚Köln-Bonner-Darlehensbank‘. Die Bildunterschrift verriet, dass man sich mit der Finanzierung zur Gründung der ‚W&M Recycling GmbH und Co KG‘ einig geworden sei.
    Meinhold googelte sofort den Firmennamen. Das ‚W‘ war todsicher Winkmüller, doch wer war das ‚M‘? Wer verbarg sich dahinter? Einige Klicks weiter, war sie schlauer.
    Der Mann, der der Compagnon von Winkmüller in der vor drei Monaten gegründeten Firma war, hieß Karl-Eugen Miersbach. Wie es sich für solch eine Fusion aus Intelligenz und Wirtschaft gehörte, lieferte Miersbach den Wirtschaftsteil. Er war Diplom-Wirtschaftsingenieur und arbeitete bei einer Firma, die mit dem Export von Maschinenteilen nach Nordafrika ihr Geld verdiente. Damit verfügte er über ein beträchtliches Knowhow, was die Abwicklung solcher Deals im Norden von Afrika anging.
    Wie sich so alles zusammenfügt, dachte Meinhold. Schnackenberg war bei der ‚Köln-Bonner-Darlehensbank‘ angestellt und nach Aussage des Arbeitskollegen genau für solche aufstrebenden Kunden der passende Ansprechpartner. Also benötigte die neugegründete Firma Startkapital.
    Bingo.
    Und wo blieb Königer? Wie passte der ins Bild? Meinhold griff zum Telefon und versuchte, Kirsch zu erreichen. Er würde ihr sagen können, ob sich in den Akten von Lars Königer die Namen Winkmüller oder Miersbach oder einen Verweis auf die Firma fand, in der Miersbach vorher tätig war. Das Telefon bimmelte durch, es ging schließlich jemand dran.
    „ KTU Bonn, mein Name ist Dennis Seib“, plauderte der Kollege los und betonte dabei seinen Namen.
    „ Hallo, hier ist Meinhold, sag mal, ist der Julian auch dort oder ist der noch im Hause Winkmüller?“
    „ Hallo Christina, der ist noch nicht wieder hier eingetrudelt. Kann ich dir vielleicht helfen?“
    „ Möglicherweise“, sagte sie und dehnte das Wort in die Länge, „Ähm, wer von euch bearbeitet die Akten aus den Büro von Lars Königer? Ich würde wissen wollen, ob dort ein bestimmter Name, bzw. einige Namen aufgetaucht sind.“
    Es entstand eine kleine Pause. Meinhold hörte die Stimme des Ermittlers nur noch gedämpft. Seib schien sich nach dem Verbleib der Kollegen zu erkundigen.
    „ Hörst Du? Die Kollegen sind gerade zu Tisch. Wenn Du mir sagst, wonach sie schauen sollen, dann frage

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