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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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bin, singe ich Ihnen ein Preislied. Versprochen“, sagte er leise.
    „ Und was machen Sie dann hier die ganze Woche?“, fragte sie und blieb stehen, weil sie die Straßenecke erreicht hatten. Wendt wollte gerade antworten, als er jemanden vor Jochheims Haus über die Straße taumeln sah. Er kniff erneut die Augen zusammen. Was ging dort ab? Warum taumelte der Mann? War das etwa Jochheim? Ging er zu den Beamten herüber? Die Gedanken trieben träge wie Sirup in seinem Schädel herum.
    „ Das erkläre ich Ihnen gern ein anderes Mal. Haben Sie ein Handy dabei?“, fragte er, hob beschwörend die Arme.
    Sie nickte verstört.
    „ Rufen Sie sofort den Notruf an. Sagen Sie, Kommissar Wendt aus Bonn braucht Unterstützung. Zwei BKA-Beamte könnten in Gefahr sein. Und die Kollegen sollen Staatsanwältin Hansen informieren! Können Sie sich das merken?“
    Sie schaute ihn erschrocken an.
    Er fasste die junge Frau bei den Schultern. Spürte, wie zerbrechlich sie war.
    „ Und bringen Sie sich in Sicherheit! Sofort!“
    „ Ja, was ist denn plötzlich los?“, fragte sie verschüchtert.
    Wendt spreizte Daumen und Zeigefinger der rechten Hand uns hielt sie sich ans Ohr. Sie begriff und holte ihr Handy hervor.
    Wendt sah noch im Augenwinkel, wie sie das Telefon ans Ohr hielt, aber da war er schon losgelaufen. Die Schmerzen im Kopf nahmen ihm beinahe den Verstand. Als er auf Höhe von Jochheims Haus angekommen war, verbarg er sich hinter einem Baum und versuchte, zu sich zu kommen.
    In seinem Kopf hämmerte es. Der Mann, der Jochheim hätte sein können, war verschwunden. Die Haustüre stand auf. Die Haustüre des Hauses von Berendi und Holz war geschlossen.
    Er versuchte, seinen Atem zu beruhigen. Sein Herz pumpte mehr Blut, der Schmerz jubelte. Mit einem Sprung war er über den Zaun und schlich seitlich auf das Gebäude zu. Die Fenster lagen so hoch, dass er von seiner Position aus nicht in die Wohnung hineinschauen konnte. Er duckte sich und lief weiter zur Haustüre.
    Hielt inne. Dann wagte er einen Blick hinein.
    Nichts. Er schaute die Treppe hinauf. Als er sich schon wegdrehen wollte, um weiter zu rennen, sah er das Blut auf dem Boden. Er bildete sich ein, eine Blutspur zu erkennen, die vom Hause Jochheims über die Straße bis hierher führte. Zumindest konnte er einige Tropfen ausmachen. Der Rest war Mutmaßung. Ohne weiter darüber nachzudenken, schlich er weiter.
    Nach wenigen Schritten hielt er erneut inne und überlegte. Die einzige Möglichkeit die sich ihm bot, war von hinten in das Haus zu gelangen. Er schlich weiter, darauf bedacht, möglichst keinem Nachbarn aufzufallen. Was er jetzt nicht brauchte, war ein Nachbar, der ihm noch eine Erklärung für sein Tun abnötigte.
    Auch hatte er keine Dienstmarke dabei, die so manchen schnell ruhig hätte stellen können. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als das ganze Gebäude zu umrunden. Er prägte sich ein, welches Haus das von Berendi und Holz war und rannte wieder los.
    Zum Glück waren die Gärten nicht allzu groß angelegt und es gab auch ein kleines Gartentörchen auf der Hinterseite. Wendt blieb kurz stehen und vergewisserte sich, dass niemand im Garten war. Ein zweiter Blick ging hoch zu den Fenstern.
    Niemand war zu sehen. Sofort sprang er über das Törchen und rannte los. Das Gras unter seinen Füßen war noch feucht und er strauchelte beinahe, konnte sich aber im letzten Moment fangen.
    Noch fünf Meter bis zum Haus. Während er lief, hielt er nach einer Kellertüre Ausschau.
    Am Haus angekommen, hielt er für einen Moment an. Die Kellertüre lag links von ihm. Er hatte keine Ahnung, ob sie offen stand oder nicht. Was tust Du, wenn Sie zu ist? Der Gedanke tat nicht nur seinem Kopf weh, er konnte es auch nicht wagen, die Scheibe der Türe einzuschlagen. Er fuhr herum, griff nach seiner Waffe. Hatte da nicht eben etwas geknackt? Als träte jemand im Wald auf kleine, morsche Äste.
    Nein. Falscher Alarm.
    Dein Hirn spielt dir Streiche, dachte er. Jetzt bloß keine Halluzinationen! Das würde noch fehlen!
    Er tastete sich an der Hauswand entlang. Bis zur Türe. Unendlich lange brauchte er, bis sich die Klinke herunterdrücken ließ.
    Das Blut rauschte durch seinen Schädel. Mit einem kleinen Hopser sprang die Kellertüre auf.
    Gottseidank!
    Er spürte, wie die Spannung ihm zusetzte. Die Sonnenbrille würde drinnen nur noch hinderlich sein. Sie wanderte in die Brusttasche. Mit seiner linken Hand fasste er sich an die Augen und rieb sie.
    Er ging hinein und

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