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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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Position bringen. Oder er schoss direkt durch den Schrank auf den Mann. Doch das war unsicher. Viel zu unsicher. Er entschied sich für Variante eins. Ein Blick zu Berendi herüber. Der schaute wieder teilnahmslos auf den Boden.
    Genau in diesem Moment hörte man von der Straße aus ein Auto bremsen. Eine Autotür wurde zugeschlagen und jemand rief etwas.
    Wendt trat wieder einen Schritt zurück.
    Was passierte da? Kam etwa jetzt die Polizei? Genau im falschen Moment?
    Er lauschte. Wenn es die Polizei war, würde der Mann jetzt vom Fenster verschwinden. Wendt zog sich hinter die Türlaibung zurück.
    Herzrasen.
    Stille. Dann lachte jemand hämisch.
    Jochheims Reaktion verriet ihm, dass es nicht die Polizei sein konnte.
    „ Sieh mal einer da. Der verlorene Bruder. Läuft mir genau in die Arme!“, sagte er und schien sich diebisch darüber zu freuen.
    Wen meinte er? Der einzige Bruder, der ihm einfiel, war Stephan Gericke. Was wollte der hier?
    Er hörte ein Geräusch und erschrak. Jemand öffnete ein Fenster. Die Gedanken flogen Karussell.
    Gericke.
    Das Fenster war geöffnet. Wendt hörte die Geräusche der Straße. Ganz deutlich hörte er, wie jemand den Namen Jochheim schrie.
    „ Hey, Gericke. Hier bin ich. Wenn Du mich suchst!“, schrie Jochheim aus dem Fenster auf die Straße herunter.
    Mein Gott!
    Nun ging alles sehr schnell, so schnell, dass Wendt später kaum sagen konnte, was zuerst passierte. Er sah, wie seine Füße in das Zimmer traten, er sah seine Waffe vor sich. Der Schrank diente ihm als Deckung. Für zwei Sekunden. Dann stand er direkt neben dem Schreibtisch, auf dem Laptops und Computer standen. Pfeilschnell erkannte er die Situation.
    Jochheim am geöffneten Fenster.
    In der Hand seine Waffe.
    Er zielte auf die Straße.
    Gericke!
    Wendt reagierte nur. „Polizei! Jochheim, weg mit der Waffe! Sofort!“
    Seine eigene, laute Stimme zu hören, befremdete ihn. Sofort war der Schmerz wieder da.
    Der Mann riss den Kopf herum, erblickte den Polzisten.
    „ Woher zur Hölle …“, kreischte er und drehte sich blitzschnell um. Die Waffe zeigte auf Wendt.
    Beinahe zeitgleich fielen zwei Schüsse.
    *
    Die Beamten des SEK hatten das Gebäude in der Argelanderstraße räumen lassen. Durch die Hintertüre. Einige der Bewohner reagierten völlig verängstigt, als plötzlich die schwarzgekleideten Sondereinsatzkräfte vor ihrer Haustüre standen und sie am Sonntagmorgen zum Verlassen des Hauses aufforderten. Dabei mahnten die Beamten die Menschen zur Ruhe. Es würde ihnen nichts passieren.
    Niemand außer Christina Meinhold befand sich nun noch im Haus. Bei den SEK’lern befanden sich auch Hell und Klauk. Sie standen eine Etage über der Wohnung von Christina Meinhold und warteten. Klauk setzte sich auf die Treppe und schaltete sein Handy auf stumm.
    Hell setzte sich neben Klauk auf die Treppe. Er blickte gedankenverloren aus dem Flurfenster. Die Sonne wärmte schon.
    „ Was ist dein Tipp, Sebi? Kommt er oder kommt er nicht?“
    „ Soll ich schätzen oder wollen Sie meine ehrliche Meinung haben?“, fragte Klauk grübelnd.
    „ Was schon“, entgegnete Hell.
    „ Ich bin froh, wenn das hier ein gutes Ende nimmt. Ehrlich. Und ich habe Schiss um Christina. Der Mann, dieser ‚Oskar‘ ist kein Anfänger. Der ist knallhart.“ Zur Bestätigung seiner Worte klopfte er sich auf beide Oberschenkel.
    In dem Moment schloss jemand unten im Hausflur die Haustüre auf und man hörte weibliche Stimmen. Sie lachten und schienen sich köstlich über etwas zu amüsieren. Hell und Klauk schauten sich an. Das hatte noch gefehlt.
    „ Waren nicht alle Wohnungen geräumt worden?“, flüsterte Hell dem Einsatzleiter des SEK zu. Der nickte.
    „ Alle, bis auf eine Wohnung hier oben. Dort war keiner zuhause.“
    Hell stand auf und blickte durch das Treppenauge nach unten. Von unten stapften mindestens vier Frauen die Treppe hinauf. Ihr Lachen schallte weiter durch das Haus. Der Leiter des Einsatzkommandos trat neben Hell. „Wie viele Personen haben das Haus betreten?“, fragte er in sein Funkgerät, was auf der Schulter klemmte.“
    „ Vier Frauen“, kam die sofortige Antwort von der anderen Seite aus Rosins Wohnung.
    „ Ok“, flüsterte er und hob vier Finger als Zeichen für Hell und Klauk.
    „ Ich erledige das“, sagte er und wollte sich schon an Hell vorbeischieben. Doch der hielt ihn auf.
    „ Warten Sie. Schauen wir, wohin sie gehen.“ Das Lachen näherte sich. Als die Frauen im zweiten Stocke angekommen waren,

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