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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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Wohnung könnte unaufgeräumt sein, durch den Kopf. Das ist doch jetzt wirklich scheißegal, antwortete sie sich sofort.
     
     

    In der Wohnung gegenüber kontrollierte Christina Meinhold zum dritten Mal ihre Waffe. Sie legte sie auf den Couchtisch. Betrachtete sie dort. Nahm sie wieder an sich und hielt sie in der Hand. Sie legte ein paarmal probehalber an und steckte sie sich vorne in den Hosenbund. Jetzt fühlte sie sich besser. Meinhold war eine passable Schützin. Keine Waffennärrin, wie Rosin oder wie es auch Klauk war. Doch schätzte sie die Sicherheit, den ihr der kalte Stahl gab, den sie an ihrem Bauch spürte.
    Als ihr Handy bimmelte, fuhr sie trotzdem zusammen. Sie holte es von der Theke.
    Obwohl es Rosin war, die anrief, spürte sie einen Kloß im Hals, als sie antwortete.
    „ Wir sind drüben bei mir. Der Scharfschütze ist da. Er hat sich schon postiert. Ich komme nicht ans Fenster, verstehst Du? Wie geht es dir? Bist Du nervös? Blöde Frage, klar bist Du nervös. Entschuldige, ich sabbele nur dummes Zeug …“, sprudelte es aus Rosin hervor.
    Meinhold fühlte die Anteilnahme von Lea Rosin und es bereitete ihr ein angenehmes Gefühl.
    „ Es geht. Vielleicht passiert ja auch gar nichts. Die anderen SEK-Leute legen sich später im Treppenhaus auf die Lauer. Ich bin hier schon sicher, Süße, mach dir keine Gedanken.“
    Rosin hörte das Zögern in ihrer Stimme, doch sagte sie nichts.
    Zur gleichen Zeit schlenderte eine Person durch die Sternenburgstraße. Sie blieb an der Einmündung zur Argelanderstraße stehen und schaute die Straße hinunter. Sie strich sich die Haare aus der Stirn und schaute auf die Armbanduhr.
    *
    Um bequemer und sicherer die helle Steintreppe hinauf und hinunter zu gelangen, waren dort halbrunde Teppichstücke verklebt. Jetzt ließen sie Wendt geräuschlos bis nach oben gelangen. Dort angekommen, hielt er die Waffe mit beiden Händen nahe an sein Gesicht und drückte sich an die nächste Wand.
    Herzklopfen.
    Er versuchte, ruhig zu atmen. Natürlich gab es einen Flur und der erstreckte sich nach links und rechts. Er entschied sich für rechts. Vor seinen Augen erstreckte sich der Flur und die Öffnungen warfen helle Lichtpunkte auf die Bodenfliesen. Die zwei Meter bis zum ersten Lichtpunkt kamen ihm unendlich vor. Er drehte sich schnell herum und streckte die Waffe hinein. Vor ihm lagen zwei ungemachte Betten. Das Bettzeug lag noch so, wie die Schlafenden es verlassen hatten. Eine Bettdecke lag halb unter dem Bett. Es schien jemand hastig aufgestanden zu sein.
    Er machte einen Schritt zurück.
    Überlegte.
    Wenn hier das Schlafzimmer war, dann lag sicher am anderen Ende des Flures das Bad. Unten befand sich dort auch ein Gästebad. Noch zwei Möglichkeiten blieben ihm. Ein Zimmer rechts, ein Zimmer links. Er würde zuerst an den Raum gelangen, der rechts lag. Er atmete einmal ein und setzte einen Fuß vor den anderen. An der Türlaibung blieb er stehen.
    Ein Geräusch drang aus dem Raum. Ein Wimmern.
    Also hier, sagte er sich.
    Er presste den Lauf der Pistole gegen seine Stirn, als könne er damit die Schmerzen abstellen. Nein, das klappte nicht.
    Auf!
    Eine schnelle Bewegung nach vorne, dann zuckte er sofort wieder zurück. Ja. Er hatte Recht. Links mit dem Rücken an die Wand gelehnt, saß Berendi, an Armen und Beinen gefesselt. Neben ihm auf dem Boden lag Holz, der gerade wieder ein klägliches Wimmern von sich gab.
    „ Halt’s Maul, Bulle“, schrie jemand genervt. Das konnte nur Jochheim sein. Wendt versuchte sich zu erinnern. Die Stimme würde passen, obwohl sie in dem beinahe leeren Raum merkwürdig laut schallte.
    Wo war Jochheim genau? Mitten in dem Raum stand ein Schrank, in dem eine Kamera postiert war. Eine Überwachungskamera. Mit der haben sie wohl das Haus Jochheims überwacht, dachte.
    Sein Hirn arbeitete immer noch zu langsam. Er kniff die Augen zu. Berendi hatte ihn nicht bemerkt. Er musste ihn auf sich aufmerksam machen, ohne das Jochheim es bemerkte.
    Er hielt sich den Zeigefinger der linken Hand an den Mund und machte einen kleinen Schritt nach vorne. Nur so weit, dass Berendi ihn wahrnehmen konnte.
    Hoffentlich kapierte er das!
    Berendi starrte auf den Boden vor sich. Als er von rechts eine kleine Bewegung ausmachte, erkannte er Wendt. Als Zeichen, ihn gesehen zu haben, kniff er beide Augen zu und blickte dann zwei Mal auffällig zum Fenster hinüber.
    Also befand sich Jochheim hinter dem Schrank. Er konnte ungesehen in den Raum treten und sich in

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