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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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schloss die Türe schnell hinter sich. Der Keller war modern. Ebenso wie das ganze Haus. Weiße Wände und mit großen Fliesen auf dem Fußboden ausgelegt. Ihm gegenüber standen grüne Gummistiefel und eine Jacke hing an einem Haken. Wendt überlegt kurz, ob Berendi und Holz wirklich an solche Details gedacht hatten, als sie dieses Haus ‚bezogen‘. Er vermutete eher, dass beides ein Überbleibsel des Vormieters war. Er ging weiter, nachdem sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten.
    Schnell war die Treppe gefunden. Langsam und möglichst leise stieg er sie hinauf. Oben gab es eine weitere Türe.
    Wendt lauschte. Wie lange würde es wohl dauern, bis die Polizei hier sein würde? Ich muss sehr schnell wissen, was hier im Haus los ist. Alles andere ist Mumpitz. Er drückte in Zeitlupe die Klinke herunter und öffnete die Türe.
    Leise. Auf Zehenspitzen. Lauschte wieder.
    Nichts. Nichts war zu hören. Wendt trat in den Flur. Die Waffe weit von sich gestreckt, ging er vorwärts. Langsam.
    Wieso hörte er nichts? Wo waren die Männer? Im Untergeschoss? Oder oben?
    Er drehte sich um, jederzeit darauf gefasst, dass jemand von hinten auf ihn zukommen könnte. Sein Kopf ließ diese schnellen Bewegungen kaum zu und bestrafte ihn sofort. Vor ihm lag die Küche. Auf der Anrichte standen Teller mit Essensresten. Auch in der Spüle stapelten sich die Töpfe.
    Sehr ordentlich, die Herren.
    Die Küche öffnete sich hin zum großen Wohnraum. Der Arm mit seiner Waffe zuckte von links nach rechts.
    Niemand.
    Mit schnellen Schritten durchquerte er den beinahe leeren Raum. Nur ein Sofa und ein Tisch standen dort. Auf dem Tisch lagen ein paar Tageszeitungen. Eine Schachtel Zigaretten. Der Aschenbecher quoll über.
    Wendt schaute weiter. Von dem Zimmer ging ein weiterer Raum ab. Wendt schlich hin und öffnete ruckartig die Türe. Die Waffe im Anschlag. Es war dunkel in dem Raum.
    Eine Art Abstellkammer.
    Leer.
    Der untere Teil der Wohnung war menschenleer. Also mussten sich die Männer oben aufhalten. Er ging schnell zurück in den Flur und horchte erneut.
    Er hörte sein Herz gegen den Brustkorb wummern. Sein Schädel schien zu platzen. Vor ihm lag nun die Treppe, die nach oben führte. Er blickte nach oben und begann die Treppenstufen zu erklimmen. Die blutigen Striemen auf der weißen Eingangstüre übersah er.
    *
    Als die PK eine Stunde vorbei war, stiegen Klauk und Rosin vor der Türe in der Argelanderstraße aus Wendts Mazda. Ihnen folgten in einem unauffälligen PKW zwei Männer des SEK. In Zivil. Einer trug einen Kasten Bier bei sich. Der andere ein dezentes kleines Kistchen. Sie kamen scherzend auf Rosin und Wendt zu. Sicher war sicher. Es konnte sein, dass Lacro Meinhold gefolgt war, die sich schon in ihrer Wohnung aufhielt. Falls jemand die Straße observierte, sollte er keine Verbindung zwischen den Personen herstellen können. Rosin war auch nicht auf der PK aufgetaucht. Hell hatte Klauk geraten, auszuspannen. Doch der hatte ihm nur geantwortet, dass er keinesfalls heimführe, wenn seine Kollegin in Gefahr sei. Hell hatte das akzeptiert. Die nächste gemeinsame Sitzung hatte er für den Montag anberaumt. Natürlich nur dann, wenn sich am heutigen Tag nichts Ernstes mehr ereignete. Wovon eigentlich keiner ausgehen konnte.
    Sie stiegen gerade die Treppe hinauf. „Hoffentlich geht das gut heute“, sagte Rosin.
    „ Wo ist denn die Wohnung des Zielobjektes?“, fragte der Scharfschütze des SEK, ein schlanker, durchtrainierter Mann Mitte zwanzig.
    „ Das Zielobjekt heißt Christina Meinhold und ist eine Freundin von uns“, herrschte ihn Klauk an. Er blieb auf der Treppe stehen und schaute von oben auf den Mann herunter. Der schaute ein wenig irritiert.
    „ Entschuldigung, das wusste ich nicht“, sagte er.
    „ Jetzt wissen Sie es“, beeilte sich Rosin zu sagen, „Die Wohnung ist genau vis-á-vis meines Wohnzimmers. Sie haben freie Schussbahn.“
    Rosin erinnerte sich an ihr Ritual, was sich schon nach kurzer Zeit eingespielt hatte: jeden Abend, bevor sie schlafen gingen, stellten sie sich ans Fenster und winkten sich zu. Manchmal schickten sie sich auch noch eine SMS oder riefen an, für einen kurzen Plausch. Dass ihre Wohnung einmal einen Scharfschützen beherbergen würde, hätte sie sich nie träumen lassen. Das dabei auch noch ihre Freundin und Kollegin Christina in Gefahr sein würde, war ein unbegreiflicher Albtraum.
    Sie kamen vor der Türe an und Rosin schloss auf. Kurz schoss ihr der Gedanke, ihre

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