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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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nicht, ohne uns im Rücken.“
    Hell schaute zu ihr herüber. „Was Du nicht sagst, Christina. Dabei bist Du doch unsere hausgemachte Spezialistin für Alleingänge“, sagte er.
    Meinhold verstand den Seitenhieb und gab sich damit zufrieden.
    Als rettender Engel, bevor auch noch Rosin ihren Alleingang, der zu ihrem Kidnapping durch Mashad Agayer geführt hatte, erneut aufs Brot geschmiert bekam, stand plötzlich Klauk im Raum.
    „ Tag miteinander. Sorry, ich bin etwas spät. Habe ich was Wichtiges verpasst?“ Er schaute sich neugierig in der Runde um, „Wo ist Wendt?“
    „ Der gibt den Lockvogel für das BKA. Aber bevor wir Dir das noch einmal erklären, was hat die Befragung von Frau Königer ergeben?“, fragte Hell.
    „ Zeitverschwendung“, antwortete Klauk kurz. Er erinnerte sich an die Situation, die ihm Wendt von dem ersten Zusammentreffen mit der Frau des Mordopfers geschildert hatte. Wie froh er gewesen war, das Haus wieder verlassen zu können und dass er für solche Situationen, in denen Kinder involviert waren, nicht gemacht wäre. Klauk konnte das nun sehr gut nachvollziehen. Er hatte erwartet, dass er nicht nur die Frau und das Kind bei seinem Besuch dort vorfinden würde, sondern auch noch etwa einige Verwandte, die sich um die beiden kümmerten.
    Doch fand er Frau Königer alleine vor, ihre Tochter war in ihrem Zimmer.
    „ Nein, wir sind alleine hier, es ist sonst niemand da“, antwortete sie auf die Frage von Klauk, ob sich jemand um sie kümmere. Klauk vermochte, in solchen Situationen immer recht gut zu verbergen, was er dachte. Doch diesmal gelang es ihm nicht.
    „ Wieso?“, fragte er konsterniert. Frau Königer blickte ihn verständnisvoll an.
    „ Wir sind ja Zugezogene. Unsere Verwandten wohnen alle weiter weg. Alle sind berufstätig und sehr eingespannt. Nahezu unabkömmlich. Da konnte sich keiner so schnell freimachen.“
    Sie war sich im Klaren darüber, dass diese Aussage auf sehr dünnem Eis fundierte. Ein Bruder, der sich nicht einen Tag zeitnehmen konnte, um seine Schwester beim Tod des Ehemannes moralisch zu unterstützen. Gab es das? Und wenn ja, war das ein Zeichen eines gestörten familiären Umfeldes? Er überlegte, wie sich wohl sein eigenes Elternhaus in so einer Situation stellen würde. Der Gedanke bereitete ihm sofort wieder Unbehagen, daher schob er ihn beiseite.
    „ Frau Königer, Sie hätte die Polizeipsychologin in Anspruch nehmen können. Frau Spelling ist für solche Situationen ausgebildet.“
    Wie das klingt, ‚solche Situationen‘. Das hättest du auch intelligenter verpacken können, dachte er.
    „ Nein, wir beiden kommen schon zurecht“, sagte sie.
    „ Ich rufe Doreen Spelling gerne für Sie an. Sie müssen es nur sagen.“ Klauk rutschte auf seinem Sessel hin und her. Nicht weil der unbequem war, nein, er versuchte sich seine Frage so parat zu legen, dass sie nicht wie ein Hammer klingen würde.
    „ Frau Königer, ich habe mich heute lange mit den Kollegen aus der Wirtschaftsgruppe unterhalten. Sie haben mir alle bestätigt, dass ihr Mann diese Gruppe als sein Baby angesehen hat. Hat er mit Ihnen darüber gesprochen?“
    Sie überlegte und schaute dabei kurz zur Treppe hinüber. Wahrscheinlich erwartete sie, dass ihre Tochter jeden Moment herunterkäme.
    „ Nein, nur am Rande. Er hat immer nur erzählt, dass diese Gruppe wichtige neue Kontakte generieren würde. Jeder neue Kunde, würde gleich weitere neue Kunden bringen.“
    Klauk fühlte immer noch diese Beklemmung. „Hat er Ihnen die Namen der neuen Kontakte genannt, oder vielleicht beiläufig mal einen erwähnt?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, das hat mich auch nie interessiert.“
    Jetzt kommt’s, dachte Klauk.
    „ Frau Königer, die Kollegen aus der Gruppe haben mir berichtet, dass ihr Mann in den meisten Fällen weibliche Interessenten zu den Frühstückstreffen der Gruppe eingeladen hat.“
    Sie schloss ihre Augen für einen kurzen Moment. Diese Geste konnte alles und nichts bedeuten.
    „ Wenn die Kollegen es so berichten, dann wird es sicher so sein. Mein Mann hat viele kreative Köpfe unter seinen Kunden. Werbeleute, Architekten. Da gibt es sicher einen hohen Anteil an Frauen“, antwortete sie.
    Klauk bemerkte keine Änderung in ihrem Verhalten. Entweder war sie eine gute Schauspielerin oder sie war wirklich so arglos.
    Klauk überlegte nicht lange, bis er seine nächste Frage stellte. Das tat er mehr, um seine eigenen Unsicherheit zu bekämpfen.
    „ Frau Königer, ich habe

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