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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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zunächst noch die genauen Umstände erklären. Er erläuterte Klauk die neuesten Ergebnisse der KTU bezüglich der Machete und wies ihn darauf hin, dass die Eifersuchtstheorie nicht mehr die erste Wahl zu sein schien. Trotzdem gab er ihm das OK für die weitere Observierung von Frau Henrichs. Dabei vertraute er voll und ganz auf Klauks Gespür.
    *
    Die Notizen stapelten sich mittlerweile auf dem Tisch. Sie beugte sich über den Tisch, um noch ein paar Notizzettel von dem Block zu fischen. Später würde sie die Zettel an die Glastafel pinnen. Angefangen hatte Meinhold mit der Suche nach Reisewarnungen im Internet bezüglich Raubüberfällen im pazifischen Raum.
    Vor allem wurde in Vietnam vor Piratenüberfällen gewarnt. In den vietnamesischen Gewässern war es in den letzten Jahren wiederholt zu Piratenüberfällen gekommen, die sich gegen Handelsschiffe, Jachten und Ausflugsboote richteten. Die südlichen Küstenabschnitte waren davon besonders betroffen.
    Vietnamesische Piraten haben ihre Überfälle vielfach nur mit Macheten bewaffnet ausgeführt. Die Piraten kaperten Schiffe und stellten danach Lösegeldforderungen. Manchmal begnügen sie sich aber auch damit, die Besatzung auszurauben.
    In den letzten Jahren sind zahlreiche Schiffe angegriffen und samt ihrer Besatzung entführt worden. Jachten waren besonders gefährdet, da sie sich weniger gut schützen konnten.
    Wenn es der dortigen Polizei gelang, der Piraten habhaft zu werden, dann fand man sehr häufig diese sogenannten Bolo-Macheten bei ihnen. Die Waffe war klein, unauffällig und wirksam. Schwere Waffen wie Maschinenpistolen oder sogar Maschinengewehre als Bewaffnung der Schiffe, die sie für ihre Kaperfahrten nutzten, waren eher ungewöhnlich. Handfeuerwaffen dagegen wurden auch oft eingesetzt. Doch scheuten sich die Piraten, die Waffen wirklich einzusetzen. In Vietnam wurde für insgesamt neunundzwanzig Delikte noch die Todesstrafe verhängt. Bei Mord war sie dem Täter sicher.
    Parallel hatte sie noch eine Suchanfrage laufen nach einem Killer, der sich einer solchen Waffe bei seinen Morden bediente. Die Anfrage war auf den gesamten asiatischen und pazifischen Raum ausgeweitet. Es gab einen Mann in China, der aber schon in der Zelle saß und auf sein Urteil wartete. In Vietnam ebenso. Der Mann hatte einem Nebenbuhler mit einer Machte den Schädel gespalten. Beide Männer waren nie über die Grenzen ihres Landes hinausgekommen. Für ihre Ermittlung waren diese Treffer wertlos.
    Einer Eingebung folgend, weitete Meinhold die Suche aus. Sie dachte vor allem an die Piratenüberfälle in Somalia. Auch dort verfuhren die Piraten nach dem gleichen Muster wie in Vietnam, und überfielen Schiffe.
    Doch nicht im südlichen Afrika gab es einen Treffer. Nein, genau entgegengesetzt in Nordafrika war im Jahr 2012 ein Mann mit einer Machete getötet worden. Der Täter wurde bislang nicht gefunden, auch gab es kein belastbares Motiv für diesen Mord.
    Meinhold schickte über Interpol eine Anfrage an die Polizei in Algerien mit der Bitte um Zusendung eines Fotos der Leiche. Das würde sie an die KTU weiterleiten. Sie war sich darüber im Klaren, dass eine solche Anfrage lange dauern konnte. Gerade in Nordafrika gingen die Uhren noch viel weniger schnell als in Europa.
    *
    Hell meinte, das Ganze wieder vor sich zu sehen. So wie es bei ihm auch war. So konnte es auch wieder bei seinem Sohn ablaufen. Christophs Pläne bezüglich der Ausbildung bei der Polizei hatten sich konkretisiert. In einer Woche würde er den medizinischen Eignungstest und die Sportprüfung absolvieren. Und mit Glück konnte er dann noch zum September mit der Ausbildung beginnen. Es würde bedeuten, dass er dann nur noch an den Wochenenden daheim sein würde. Hell ging das alles viel zu schnell. Zumal er immer noch nicht innerlich zugesagt hatte.
    Er lehnte sich im Stuhl zurück und legte den Bleistift beiseite, mit dem er ein Kreuzworträtsel gelöst hatte. Es war halb acht Uhr abends. Die Sonne war hinter dem großen Ahorn, der im Garten seines Nachbarn wuchs, verschwunden. Was ihn so manches Mal geärgert hatte, kam ihm im Moment sehr recht. Der Baum nahm die Hitze. Es war wunderbar warm auf der Terrasse, doch nicht mehr heiß. Er nahm die Bierflasche in die Hand und warf einen prüfenden Blick auf den Inhalt. Dann schenkte er sich den Rest in das Glas und trank es mit einem großen Schluck aus.
    Mit einem Ruck stand er auf, nahm die leere Bierflasche in die Hand und ging durch die offene

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