Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
Vom Netzwerk:
sah nur Achselzucken, keiner sagte etwas dazu, also machte er weiter.
    „ Der ominöse Kern, den mein Kollege aus dem Auge des Hurrikans unter höchster Lebensgefahr barg, ist ein ganz profaner Obstkern. Sonst nix, bloß ein Obstkern. Und um der Frage zuvor zu kommen, nein, es gibt keine DNA-Spuren darauf. Dieser Kern scheint sogar vorher mit einer Lauge behandelt worden zu sein, damit er nichts verrät.“
    „ Außer der Lauge. Hat man ihn mitgewaschen?“, fragte Rosin.
    „ Unwahrscheinlich, es gibt zwar minimale Spuren von Natriumhydroxid, wie es zum Beispiel in Abflussreiniger vorkommt, auf der Oberfläche. Außerdem weist er leichte Rotationsspuren auf, wie sie entstehen, wenn etwas durch ein Blasrohr getrieben wird. Wir sind uns sicher, dass der Täter ein Blasrohr benutzte, um Königer mit diesem Kern zu bespucken. Zugegeben, eine seltsame Methode, doch in diesem Fall tödlich effektiv“, sagte Kirsch.
    „ Was für ein Kern ist es?“
    „ Es klingt jetzt sicher dämlich und ich hatte schon genug Spott unter den Kollegen zu ertragen: es ist ein Kirschkern.“
    Allen entfuhr ein befreites Lachen. „Und er hat es geschafft, keinen Speichel zu hinterlassen?“
    „ Wenn welcher drauf war, hat ihn der Regen abgewaschen, sorry.“
    Kirsch hob entschuldigend die Hände in die Höhe.
    „ Schon gut, alles in Ordnung. Wenn ihr Kollege nicht so gut gearbeitet hätte, würden wir bezüglich des Tatablaufes noch im Dunkeln tappen. Sagen Sie ihm bitte, das war ganz hervorragende Arbeit“, lobte Hell die Kollegen der KTU.
    „ Was gibt es sonst noch?“, fragte Meinhold.
    „ Wir konnten die Fußabdrücke einer bestimmten Marke zuordnen. Es sind Sportschuhe der Marke ‚Puma‘, die es schon seit ein paar Jahren nicht mehr zu kaufen gibt. Das deckt sich damit, dass das Profil schon abgelaufen ist. Und der Träger ist Überpronierer, das heißt, er setzt seinen Fuß mit der äußeren Ferse zuerst auf. Daher sind die Schuhe hinten außen stärker abgelaufen. Mehr haben wir leider nicht herausgefunden. Der Regen hat die restlichen Spuren vernichtet.“
    „ Kein Blutspuren an den Bäumen, die von dem tödlichen Streich stammen?“, fragte Meinhold.
    „ Nein, der Regen hat‘s genommen. Das war zu heftig, was da innerhalb von einer Stunde vom Himmel kam“, sagte Kirsch bedauernd, „Wir haben die Fotos der Blutspuren auf dem Boden, aber das Blut ist jetzt auch nicht mehr da. Königer lag ja in eine kleinen Senke, die blitzschnell voll Wasser lief.“
    „ Das ist ja wenigsten etwas“, pflichtete Meinhold bei.
    Kirsch grinste vor Vergnügen. „Ich weiß nicht, ob ihr es schon gehört habt. Wir bekommen Zuwachs von einem Spezialisten.“ Er rückte noch nicht raus mit der Sprache, sondern ergötzte sich an den fragenden Blicken.
    „ Nur sag schon“, platzte Meinhold raus.
    Kirsch war ein wenig eingeschnappt, weil er sein Spielchen nicht zu Ende spielen durfte. „Wir bekommen Zuwachs von einem Spezialisten der Blutspurenmusterverteilungsanalyse. Keiner von uns hat auf diesem Gebiet so viel Ahnung wie er.“
    „ Wie gut, dass es mal einer von euch zugibt“, flachste Meinhold und wurde von Kirsch mit einem abschätzenden Blick gestraft.
    „ Ich habe nicht gesagt, dass wir keine Ahnung besitzen, sondern, dass er mehr Ahnung hat“, verteidigte sich Kirsch.
    „ Wie herrlich Du dich aufregst, weil wir dein Spiel nicht mitgemacht haben, Julian. Lass gut sein, es kann uns nur hilfreich sein, wenn wir einen Spezialisten auf dem Gebiet bald hier begrüßen können. Ich freu mich drauf. Solange er kein Killer ist, wie ‚Dexter‘.
    Klauk lachte vor Vergnügen. „Der würde uns noch fehlen hier.“
    Kirsch kam nicht ganz mit. „Wer ist ‚Dexter‘?“
    „ Dexter Morgan ist ein Serienkiller, der als forensischer Ermittler arbeitet und sich auf die Analyse von Blutspritzern spezialisiert hat“, antwortete Klauk.
    „ Ist ja irre“, antwortete Kirsch, „Die Amis verwursten auch jedes Klischee.“
    „ Stimmt. Ist `ne amerikanische Fernsehserie, die letztes Jahr lief“, klärte ihn Meinhold auf.
    „ Jaja, die Herren Kollegen aus dem Fernsehen. Sie sind sehr beliebt, wenn auch nicht unter echten Kriminologen und Rechtsmedizinern. Derartige Serien stellen unser Vorgehen oft falsch dar. Horatio Caine und Co gehen meist auf einen Tatort, schauen sich einmal kurz um und geben dann einen detaillierten Tatablauf ab", sagte Kirsch kopfschüttelnd.
    „ Ja, das ist lachhaft, aber spannend sind die Serien alle mal. Und unser

Weitere Kostenlose Bücher