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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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jede Vertrauensseligkeit auf.“
    Sie schaute ihn flehend an. „Bitte sagen Sie meinem Mann nichts, bitte!“ Klauk konnte sehen, dass ihre Verzweiflung echt war.
    Zu spät für Reue.
    „ Ich werde mit meinem Vorgesetzten reden. Er entscheidet. Ich kann Ihnen nichts versprechen. Tut mir leid.“ Klauk stand auf, reichte ihr die Hand. Sie zögerte. Dann legte sie ihre Hand in seine.
    Manchmal möchte man Menschen unter anderen Umständen kennenlernen, dachte er. Lydia Laws, frei und ungebunden, wäre genau seine Kragenweite gewesen. Dann ging er hinein, um zu zahlen. Als er sich umdrehte, war der Tisch, an dem sie noch eben saßen, leer. Sie war gegangen.
    *
    Hell saß in seinem Büro und resümierte die Ergebnisse. Er war froh, dass eine positive Identifikation bezüglich der Mordwaffe vorlag. Doch warf diese Identifikation erneute Fragen auf. Überthür verlangte telefonisch einen schriftlichen Bericht von den laufenden Ergebnissen, Hell versprach ihn zu schicken. Alles andere, als erfreut, musste er zusagen.
    Er überlegte, ob noch mehr verwertbare Spuren am Tatort übergeblieben wären, hätte es nicht diesen infernalischen Regen gegeben. Eigentlich müßig. Hätte der Mann von der KTU nicht diesen Kirschkern gefunden, wären sie noch nicht einmal in der Lage, den Tatablauf ordentlich zu rekonstruieren. Der Mörder kommt mit einem Messer zum Tatort, was einen halben Meter lang ist, hat ein Blasrohr dabei und keinem fällt etwas auf? Wieso?
    Weil er mit einem Golf-Caddy unterwegs war? Hat er sich als Golfer getarnt? Hatte schon jemand gefragt, ob an diesem Morgen jemand Fremdes auf dem Platz war?
    Nein. Hell war sauer über diese Nachlässigkeit. Vor allem war er sauer auf sich. Du kümmerst dich mehr um das Abendessen mit Franziska, als um die Aufklärung dieses Mordfalles. Oder anders gefragt, wächst dir das alles über den Kopf? Hell spürte, dass seine körperlichen Grenzen erreicht waren.
    Ein Anruf auf dem Golfplatz brachte eine Klärung und verschaffte ihm ein etwas weniger schlechtes Gewissen. Die Rezeptionistin blätterte für ihn die Anmeldelisten für den gestrigen Tag durch. Er hörte ihr zu, wie sie Selbstgespräche führte. Doch dann konnte sie mit Sicherheit sagen, dass kein Fremder in den Anmeldelisten stand. Hell fragte noch, ob ein Mitglied einen Diebstahl gemeldet hatte. Auch das verneinte die Rezeptionistin. Es war auch kein herrenloser Golf-Caddy auf den Grüns gefunden worden. Das war die dritte Möglichkeit, die ihm eingefallen war. Hell bedankte sich und beendete das Gespräch.
    Er konnte sich nun nichts vorwerfen, außer zu spät auf diese Möglichkeiten gekommen zu sein. Doch blieb die Generalfrage bestehen: wie konnte der Mörder unerkannt auf den Platz gelangen, den Mord ausführen und mit seinen Trophäen, dem Schläger und dem Ball, den Platz ungesehen wieder verlassen? Der Mann hatte Sportschuhe getragen, keine Golfschuhe. Das hätte doch jemandem auffallen müssen.
    Hell wanderte im Besprechungsraum auf uns ab, als könne er dadurch eine Antwort finden. Der Täter war äußerst gut informiert. Wie war er an seine Informationen gelangt? Er musste Königer gefolgt sein. Wie lange hatte er Königer schon beschattet? War er dabei aufgefallen? Wem hätte Königer davon etwas erzählt? Seiner Frau? Das mussten sie herausfinden. Hell spürte, dass er nahe daran war an dem Geheimnis. Doch hielt es sich noch gut bedeckt.
    Als das Telefon in seinem Büro klingelte, hastete Hell sofort an seinen Schreibtisch. Es war Klauk, der ihm von seinem Erfolg berichtete. Er war froh ihm sagen zu können, dass er keine Skrupel hatte, jemanden zur Befragung von Lydia Laws Ehemann zu schicken. Klauk meldete sich ab und Hell legte das Telefon auf. Er überlegte kurz, ob er sich einen Kaffee gönnen sollte, dachte aber an seinen empfindlichen Magen und ließ es sein.
    Er ging wieder herüber in den Besprechungsraum, als erneut das Telefon klingelte. Ach Klauk, was willst Du den jetzt noch, dachte er. Missgelaunt kehrte er wieder an seinen Schreibtisch zurück und nahm den Hörer in die Hand.
    „ Hell, ja ich höre“, sagte er mit einem flapsigen Ton. Zuerst hörte er nichts, dann fing eine verängstigte Frau an zu sprechen, „Herr Kommissar Hell, sind Sie der Kommissar, der den Mord an Jan Schnackenberg untersucht?“
    „ Ja, das bin ich. Worum geht es?“, fragte Hell. Die Stimme der Frau versprach nichts Gutes.
    „ Ich bin die Sekretärin von Demian Roberts. Ich versuche Herrn Roberts seit heute

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