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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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Floskel?
    „ Ja, auch auf die Gefahr hin, altmodisch zu klingen“, widersprach Hell.
    „ Sie glücklicher Mann. Ich bete für ihr Glück“, sagte er leise. Hell wunderte sich über die Wortwahl. War sein Gegenüber so gläubig, wie es den Anschein hatte?
    „ Nein, ich habe nie eine Frau gesehen, die mit Jan hier war. Er hat hier und da mal einen Namen erwähnt, das war alles. Keiner der Namen hielt lange. Nicht lange genug, um erwähnenswert zu sein.“
    „ Ist Ihnen noch einer im Gedächtnis haften geblieben?“
    „ Einige. Eine Claudia, eine Lydia, eine Michelle und zuletzt eine Andrea.“
    „ Lydia? Erwähnte er den Nachnamen dieser Lydia?“
    „ Ja, das tat er, irgendetwas mit ‚L‘. Warten Sie, ich hab‘s gleich. Ich fand noch diese Alliteration so witzig. Laws hieß sie, Lydia Laws.“
    Und Sie sind sicher, dass nach dieser Lydia Laws noch zwei weitere Frauen kamen? Erinnern Sie sich auch deren Nachnamen?“
    „ Ja, das bin ich. Und nein, ich erinnere mich nur wegen der beiden ‚L‘ an den Nachnamen. Die anderen erwähnte er nicht.“
    „ Wie lange ist seine … nennen wir es mal Freundschaft … mit Frau Laws denn schon her?“, fragte Hell interessiert.
    „ So etwa anderthalb Jahre, ja das kommt hin“, antwortete er.
    Hell hatte es plötzlich eilig. Er musste Klauk diese Nachricht zukommen lassen, bevor er diese Lydia Laws erneut befragte.
    „ Vielen Dank, Herr Hufenüssler. Ich muss mich sputen, ich habe ganz die Zeit vergessen“, sagte er und schaute wie zum Beweis auf seine Armbanduhr.
    Der Riese reichte ihm seine Hand und Hell konnte nicht anders, als wieder den Schmerz in Kauf zu nehmen.
    *
    Klauk wusste an diesem Morgen nicht, ob er sich einfach nur freuen sollte, dass er diesmal nicht die miesen Aufgaben zugetragen bekam. Ob Hell das manchmal unbewusst tat, vermochte er nicht zu sagen. Wendt hatte im Moment eindeutig die Arschkarte gezogen. Wenn man das so salopp sagen wollte. Die Observierung kratzte sicher mächtig an seinem Ego. Klauk hingegen sonnte sich in seinen Befragungen. Selbst wenn die letzte Befragung bei Saskia Henrichs kein kriminalistischer Volltreffer gewesen war, so hatte er es doch mit angenehmen Persönlichkeiten zu tun. Auch Lydia Laws war eine solche Persönlichkeit. Ließ man ihre Falschheit und die Tatsache außer Acht, dass sie ihrem Mann bedenkenlos fremdgehen würde, hatte er es wieder mit einer attraktiven Frau zu tun. Also freute er sich auf die Befragung. Als Kriminalbeamter fiel er sicher direkt durch ihr Raster.
    Ja, tatsächlich ertappte er sich bei dem Gedanken, ob eine solche Frau wohl ernsthaft ein Auge auf einen Mann wie ihn werfen könnte. Er saß nun in der Kaiserpassage und wartete auf die ruchlose Dame. An einem Freitag hatten wohl schon viele Gäste morgens frei. Die ‚Ente‘, wie der Nachrichtentreff, wegen seiner Abkürzung ‚NT‘ von vielen genannt wurde, war schon gut besucht. Gerade strömte eine Gruppe Männer, in dunklen Anzügen gekleidet, die Treppe herunter. Sie lachten und gingen an Klauk vorbei in den Innenraum und setzten sich laut schwatzend an die Theke. Banker, dachte Klauk. Uniforme Geschäftstüchtigkeit. Er war froh, dass es bei der Kriminalpolizei keine Kleiderordnung gab. Anzüge waren nicht Klauks bevorzugte Kleidung, er mochte es lieber leger.
    Vor ihm stand ein halbvolles Glas Apfelschorle. Mitten in seine Gedanken klingelte das Handy. Mit dem Verdacht, dass Frau Laws jetzt ihr Gespräch absagen würde, kramte er sein Smartphone aus der Tasche. Nein, es war nicht Frau Laws. Es war Hell, wie er sofort auf dem Display erkannte. Er meldete sich.
    „ Ja Chef, was gibt’s? Ich warte noch auf Frau Laws.“
    „ Pass auf, Sebi. Ich habe Neuigkeiten für dich.“
    Er hörte den Worten seines Chefs zu.
    „ Nein oder? Kann nicht sein. In Ordnung, ich werde es geschickt in die Unterhaltung einfließen lassen. Vielen Dank für die Info.“
    Hell legte auf
    Klauk legte sein Telefon auf den Tisch, weil sich ihm eine dunkelhaarige Frau näherte, die wie das Foto an der Glaswand aussah. Sie trug ein Lächeln auf dem Gesicht.
    „ Bin ich bei Ihnen richtig, Sind Sie Polizist?“, fragte sie, als sie sich neben seinen Tisch einfand. Klauk stand auf und reichte ihr höflich die Hand.
    „ Ja, wenn Sie Frau Lydia Laws sind, dann sind Sie bei mir richtig. Klauk ist mein Name“, antwortete er.
    „ Ja, die bin ich. Darf ich mich zu Ihnen setzen?“
    Na toll, schon der erste Lapsus. Du hättest ihr den Stuhl anbieten sollen. Damen in

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