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Olivetti ermittelt

Olivetti ermittelt

Titel: Olivetti ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wilfert
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los!«
    Schrödinger und Teufel stürmten aus dem Theater. An der Tür stießen sie fast mit Dr. Weeber zusammen, der ihnen irritiert hinterhersah.

|92| Thesin wird gesichtet
    Schon wieder klingelte das Telefon bei Turgenjew.
    »Siemüssenschnellherkommenschnellschnell …«
    Turgenjew hielt den Hörer vom Ohr weg. Die Dame in der Leitung schrie ihre Worte laut heraus. »Siemüssenschnellherkommenschnellschnell …«
    »Stopp!«, rief er ins Telefon. »Nicht so schnell. Ich versteh ja gar nichts. Bitte regen Sie sich nicht so auf … Und jetzt erzählen Sie mir bitte, was überhaupt passiert ist.«
    »Also, ich wohne in Sandweier«, begann die Frau, »und vorhin ist er wiedergekommen und …«
    »Wer
er
? Wer denn?«, fragte Turgenjew.
    »Na, Lothar Bert Thesin.«
    »Aha«, sagte Turgenjew. »Bevor wir weitermachen, sagen Sie mir doch bitte noch Ihren Namen.«
    »Schlier ist mein Name. Erna Schlier. Und bei mir wohnt Herr Lothar Bert Thesin, den Sie suchen.«
    »
Da, da. Ja, ja «
, sagte Turgenjew. »Das stimmt. Und Sie sagen, er war im Haus? Aber vor dem Haus müssten doch Kollegen von uns stehen, oder?«
    |93| »Die sind schon seit einiger Zeit weg«, antwortete Frau Schlier. »Ich weiß nicht, warum. Aber meine Nachbarin sagte, in der Nähe hätte es einen fürchterlichen Unfall gegeben. Vielleicht sind sie dorthin.«
    Turgenjew kratzte sich am Kopf. »Ui, da wird Kommissar Schrödinger aber sauer sein.«
    »Was meinten Sie?«, fragte Frau Schlier.
    »Ach, nichts«, antwortete Turgenjew. »Sagen Sie, ist denn Herr Thesin noch bei Ihnen?«
    »Nein, er ist wieder weg. Und wie es aussieht, hat er so ziemlich alle seine Sachen mitgenommen.«
    »Oh, oh, das gibt Ärger für die Kollegen!«, murmelte Turgenjew vor sich hin.
    »Was soll ich denn jetzt machen?«, unterbrach Frau Schlier seine Gedanken.
    »Bleiben Sie bitte in der nächsten Stunde zu Hause. Ich schicke Ihnen jemanden vorbei, der sich alles ansieht. Danke schön für Ihren Anruf,
spassiba
, Frau Schlier,
danke schön

    Er legte auf und schaute zur Tür. Oje, stöhnte er innerlich auf. Laut sagte er: »Ach, guten Tag, Dr. Vitali. Nett, Sie zu sehen. Kann ich Ihnen helfen?«
    Langsam näherte sich der alte Mann. »Ich wollte Ihnen nur mitteilen, dass ich gestern im Waldsee einen Haifisch gesehen habe!«

|94| Ein Schuss fällt
    Es war nicht weit bis zur Trinkhalle. Nur ein paar hundert Meter. Schrödinger und Teufel rasten, so schnell sie konnten, dorthin. Olivetti wollte zuerst hinterher, dachte dann aber, dass es vielleicht ganz gut wäre, mal nach Hause zu gehen.
    Schrödinger und Teufel hatten keine Zeit, die Schönheiten der Trinkhalle zu bewundern. Dort wo sonst die Touristen das Heilwasser tranken und dabei die Sagenbilder an den Wänden bestaunten, war jetzt alles vorbereitet für den großen Schachkampf. In der Mitte des 90 Meter langen Säulengangs war der Schachtisch von roten Kordeln eingesäumt. Links und rechts stand ein Stuhl. Auf dem Tisch waren an jeder Seite des Brettes die Namen der Spieler zu lesen:
Capablanca
und
Botwinnik
.
    Es war noch etwas Zeit bis zum Beginn der Partie, aber schon drängten sich zahlreiche Zuschauer an den Absperrungen. Auch die Mitglieder des hiesigen Schachklubs waren da. Schrödinger kannte einige von |95| ihnen. Daneben stand der Vertreter der Presse, selbst ein Turnierspieler.
    Ihn fragte Teufel nach den Organisatoren.
    »Dort hinten«, meinte der Journalist und wies auf zwei Herren.
    Schrödinger und Teufel wiesen sich aus und berichteten von ihrem Verdacht, dass ein Raub mindestens einer der wertvollen Schachfiguren geplant sei.
    »Na«, meinte einer der beiden, »dann sollen sie mal kommen, die Diebe. Erstens haben wir hier einen perfekt arbeitenden Sicherheitsdienst und zweitens sind wir gut versichert.«
    »Wo ist denn das Schachspiel jetzt?«, wollte Teufel wissen und dachte an den Diebstahl des Fernsehpreises, bei dem der Sicherheitsdienst auch nicht viel genutzt hatte.
    »Im Moment im Lieferwagen hinter der Trinkhalle.«
    »Im Lieferwagen?«, fragte Schrödinger erschrocken.
    »Ja, das ist so ein Wagen, in dem sonst Geld transportiert wird. Also ein Safe auf vier Rädern«, mischte sich der andere der Organisatoren ein. »Da kann schon nichts passieren. Außerdem stehen Wachen drum herum.«
    Schrödinger gab Teufel ein Zeichen. »Das schauen wir uns mal an.«
    |96| Die zwei Organisatoren führten die Kommissare hinter die Trinkhalle. Als sie in die Nähe des Transporters kamen, griffen die vier

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