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Olivia und der australische Millionär

Olivia und der australische Millionär

Titel: Olivia und der australische Millionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET WAY
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dieser Gedanke, der hinter der vermeintlich herzlosen Abschiebung durch deinen Vater steht. Denn daran, dass er alle seine Töchter liebt, hegst du hoffentlich keinen Zweifel, oder?“
    „Niemals!“
    Ihre vehemente Bestätigung schien ihn zufriedenzustellen. „Ich selbst hatte eine wundervolle Kindheit“, fuhr er nach einer Weile fort. „Meine Eltern haben mich und meine Schwestern geliebt und uns in jeder Hinsicht unterstützt. Eine unverzichtbare Basis für ein selbstbestimmtes, zufriedenes Leben. Leider hatte Georgy es nicht so gut. Früher war sie ein sehr friedliches, zurückgezogenes Kind, jetzt ist sie ziemlich widerborstig und renitent. Ich mache mir schreckliche Sorgen um sie …“
    „Vielleicht leidet sie ja immer noch unter der Scheidung?“
    „Ganz sicher ist eine Scheidung ein krasser Einschnitt im Leben eines Kindes, aber das ist es nicht allein. Georgy und ihre Mutter kommen nicht miteinander zurecht, und daran trägt allein Marigole die Schuld. Für sie zählen nur Söhne. Während ich und meine Familie entzückt über das hübsche, kleine Mädchen waren, sah Marigole ihre Tochter als Fehler der Naturan. Sie hatte einen Erben zur Welt bringen wollen, damit sie ‚mit der Angelegenheit durch war‘, wie sie es nannte. Weitere Kinder kamen für sie nicht infrage.“
    „Vielleicht hatte sie Angst vor einer zweiten Geburt?“
    „Und ob! Aber allein wegen ihrer Figur! Ich sage dir das nur, weil du es sonst womöglich von anderer Seite erfährst.“
    „Aber so kaltherzig kann sie doch unmöglich sein.“
    Clint seufzte. „Als Marigole und ich die Ringe tauschten, glaubte ich wirklich, sie zu lieben. Du kannst dir meinen Schock nicht vorstellen, als ich schon kurz darauf erleben musste, wie sich die wunderschöne, charmante Frau, die ich geheiratet hatte, um hundertachtzig Grad drehte. Lag es an mir? Habe ich zu viel von ihr erwartet? Als mir nach Georgys Geburt klar wurde, dass Marigole unsere Tochter nicht lieben konnte, versuchte ich alles, um wenigstens unsere kleine Familie zusammenzuhalten. Doch irgendwann stand fest, die Scheidung war der einzige Ausweg für uns alle. Marigole wollte nie wieder Kinder, ich schon …“
    „Einen Sohn und Erben.“ Es war eine Feststellung, keine Frage. Und für einen winzigen Moment stellte Olivia sich vor, wie es sein mochte, mit dem Mann neben sich einen Sohn zu zeugen und später zur Welt zu bringen.
    „Natürlich wäre mir ein Sohn recht“, gestand Clint unumwunden. „Ebenso wie alles andere, was uns geschenkt würde.“
    „Uns?“ Ihr Herz setzte einen Schlag aus. „Du hast also schon eine Frau als zukünftige Mutter deiner Kinder im Auge?“
    Lachend wandte er ihr den Kopf zu. „Nicht, bevor du hier aufgetaucht bist, Eisprinzessin.“
    Ihr Herzschlag setzte wieder ein, allerdings mit doppelter Geschwindigkeit. „Du kannst doch nicht … ich meine …“ Frustriert schlug sie mit der Faust aufs Armaturenbrett des Landrovers. „Verflixt! Warum falle ich nur immer wieder darauf herein?“
    „Keine Ahnung, Olivia … aber es gefällt mir.“
    Staunend schaute Olivia um sich. Alles wirkte so unberührt und wie verzaubert. Wo waren sie hier? Im Garten Eden vor dem Sündenfall?
    Langsam lief sie voran und atmete ganz tief die würzige, kristallklare Luft ein. Die durchs Blätterdach der gewaltigen Bäume gefilterten Sonnenstrahlen fühlten sich auf ihrer Haut so warm und verlockend an wie ein Kuss.
    Ein Kuss?
    McAlpines ständige Gegenwart und beunruhigende Nähe beeinflusste sie doch mehr, als sie es sich eingestehen mochte. Darüber sollte sie ernsthaft besorgt sein, war es aber nicht.
    Irgendetwas lag in der Luft, sie konnte nur noch nicht sagen, was.
    „Diese Gegend wirkt so … unberührt“, sagte Olivia rau, als Clint zu ihr aufschloss. Ein heimlicher Seitenblick verriet ihr, dass der Ausflug ihrem Fremdenführer offenbar ebenso viel Vergnügen bereitete wie ihr. Das allein brachte ihre Sinne zum Summen und sämtliche Nervenenden zum Vibrieren.
    „Das liegt an der Abgeschiedenheit und totalen Isolation.“ Wie selbstverständlich legte Clint seine Hände auf ihre Schultern und schaute ihr tief in die Augen. Während sie noch überlegte, ob er etwa ihre Gedanken gelesen hatte, drehte McAlpine sie in eine Richtung, von der aus sie einen fantastischen Ausblick über die unter ihnen liegende Ebene hatte.
    Olivias verlockende Nähe beschleunigte Clints Herzschlag. Es war faszinierend, mit anzusehen, wie sich die Eisprinzessinzunehmend in eine

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