Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Olympos

Titel: Olympos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
Vom Netzwerk:
Fall:
    Alys und Ulysses – seine Freunde nannten ihn Sam – erzäh l ten ihren Eltern, sie würden ins Lakeshore Drive-in fahren, um sich das Doppelprogramm anzusehen – Wer die Nachtigall stört und James Bond jagt Dr. No.
    Es war Oktober, und das Lakeshore war das einzige noch g e öffnete Autokino, weil es transportable Heizgeräte und Lau t sprecher an den Standplätzen bot, und für gewöhnlich, oder zumindest in den vier Monaten, seit Sam seinen Führerschein gemacht hatte, war das Autokino für ihre Leidenschaft gut g e nug gewesen, aber in dieser Nacht, dieser ganz besonderen Nacht fuhren sie durch Felder voller erntereifem Mais zu einem abgeschiedenen Ort am Ende einer langen Straße.
    »Was ist, wenn Mom und Dad wissen wollen, worum es in den Filmen ging?«, fragte Alys. Sie trug die übliche weiße Bl u se, einen dunkelbraunen Pullover, der lose über ihren Schultern hing, einen dunklen Rock, Strümpfe und ziemlich konventi o nelle Schuhe für ein Autokino-Date. Ihr Haar war zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.
    »Du kennst doch das Buch Wer die Nachtigall stört. Sag ihnen einfach, dass Gregory Peck als Atticus Finch gut ist.«
    »Ist er Atticus Finch?«
    »Wer sollte er sonst sein?«, sagte Sam. »Der Farbige?«
    »Was ist mit dem anderen Film?«
    »Ein Spionagefilm über so einen Briten … James Bond, wie der Titel schon sagt. Der Präsident mag das Buch, auf dem der Film beruht. Erzähl deinem Dad, dass er spannend war, lauter Schießereien und so.«
    Sam parkte den 1957er Chevy Bel Air seines Vaters am Ende der Straße, jenseits der Ruinen und mit Blick auf den See. Sie waren am Lakeshore Drive-in vorbei und um den etwas groß geratenen Teich herumgefahren, der den »See« für den Namen des Kinos lieferte. Weit jenseits des Wassers sah Sam das kleine weiße Rechteck der Leinwand des Autokinos, und dahinter den Lichtschein der Lampen ihrer kleinen Stadt vor dem niedrigen Oktoberhimmel, und viel weiter dahinter den helleren Lich t schein der echten Stadt, zu der ihre Väter jeden Tag pendelten. Früher einmal, wahrscheinlich in der Zeit der Depression, hatte es eine Farm am Ende dieser Straße gegeben, aber jetzt war das Haus fort – nur überwucherte Fundamente waren noch übrig, und die Bäume, welche die Auffahrt säumten. Die Bäume ve r loren ihre Blätter. Es wurde kalt; Halloween rückte näher.
    »Kannst du den Motor laufen lassen?«, fragte Alys.
    »Klar.« Sam startete den Wagen erneut.
    Sie begannen sich fast sofort zu küssen. Sam zog das Mädchen an sich, legte seine linke Hand an ihre rechte Brust, und binnen Sekunden waren ihre Münder warm und offen und feucht, ihre Zungen beschäftigt. Sie hatten dieses Vergnügen erst diesen Sommer entdeckt.
    Er fummelte an den Knöpfen ihrer Bluse herum. Die Knöpfe waren zu klein, und sie gingen falsch herum auf. Sie ließ den losen Pullover fallen und half ihm beim schwierigsten Knopf, dem unter ihrem weichen, gebogenen Kragen. »Hast du heute die Fernsehansprache des Präsidenten gesehen?«
    Sam wollte nicht über den Präsidenten sprechen. Sein Atem ging schnell. Er ließ die untersten Knöpfe zu, steckte die Hand in ihre offene Bluse und umfasste ihre Brust in dem ziemlich steifen kleinen Körbchen.
    »Hast du?«, fragte Alys.
    »Ja. Wir alle.«
    »Glaubst du, es gibt Krieg?«
    »Nee«, sagte Sam. Er küsste sie erneut, versuchte, ihre Au f merksamkeit wieder auf die aktuelle Leidenschaft zu lenken, aber ihre Zunge hatte sich versteckt.
    Als sie sich lange genug voneinander lösten, dass sie ihre Bl u se aus ihrem Rock ziehen und hinter sich fallen lassen konnte – ihr Körper und BH hell im schwachen reflektierten Licht vom Himmel und im gelben Schein des Radios und der Anzeigen am Armaturenbrett –, sagte sie: »Mein Vater meint, es könnte Krieg bedeuten.«
    »Es ist doch bloß eine lausige Quarantäne.« Sam hatte beide Arme um sie gelegt, seine Finger fummelten an den immer noch fremden Haken und Ösen ihres BHs herum. »Ist ja nicht so, als würden wir in Kuba einmarschieren oder so«, fügte er hinzu. Er bekam das verdammte Ding nicht auf.
    Alys lächelte im weichen Licht, nahm die Hände auf den R ü cken, und der BH löste sich auf wundersame Weise.
    Sam begann, ihre Brüste zu streicheln und zu küssen. Es w a ren sehr junge Brüste – größer und fester als die kleinen, kno s penden Brüste einer Heranwachsenden, aber noch nicht vol l ständig ausgeformt. Die Höfe waren so geschwollen wie die Nippel selbst; Sam bemerkte

Weitere Kostenlose Bücher