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Oma und Frieder - Sammelband

Oma und Frieder - Sammelband

Titel: Oma und Frieder - Sammelband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gudrun Mebs
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hab zu tun.« Die Oma steht in der Küche und bügelt. Unentwegt. Hemden, Hosen, Taschentücher. Der Bügelkorb ist noch ganz voll. Aber Frieder lässt nicht locker. »Oma«, bettelt er, »jetzt rate mich doch mal!« Er holt ganz tief Luft und dann wackelt er mit kurzen, steifen Schritten um die Oma herum. Ruckt den Kopf nach links. Ruckt den Kopf nach rechts. Und bleibt stehen. Ruckartig.
    »Jetzt rate, Oma, was bin ich?«, fragt er und schaut erwartungsvoll auf die Oma. »Ein Störenfried auf jeden Fall!«, sagt die Oma und schaut nicht her. Sie bügelt. Unentwegt.

    Hemden, Hosen, Taschentücher. Frieder seufzt tief auf. Und marschiert ab ins Kinderzimmer. Wenn die Oma bügelt, ist nichts zu machen. Da mag sie nicht raten, das weiß er längst. Und überhaupt, nie hätte sie erraten, was er grad ist. Die Oma ist alt. Und er, er ist ein Roboter. Einen Roboter kennt die Oma aber nicht. Bestimmt nicht. Er schon. Einen Roboter hat er nämlich gestern im Fernsehen gesehen. Der hat ihm gut gefallen. Das war ein silbriger Kasten mit vielen Knöpfen dran. Und der hat bloß so komisch laufen können, mit kurzen, steifen Schritten. Und mit den Armen hat der auch so steif gewedelt. Und mit hoher Stimme hat der gekrächzt. Das war toll!
    Und schon ruckelt der Frieder wieder los. Einmal um den Kindertisch herum. Es geht gut! Und dazu kreischt er in den höchsten Tönen: »Robrobrobrob!«
    »Bub!«, schreit die Oma aus der Küche. »Bub, ist dir was passiert?«
    »Nein, Oma!«, schreit der Frieder zurück und ruckelt in Richtung Tür. »Ich bin doch bloß der kleine Roboter!« Und er brüllt, so laut er kann: »Robrobrobrobrob!« »Und ich bin gleich der große Roboter und hau dir den Popo voll!«, kreischt die Oma. »Spiel leiser, haben wir uns verstanden?« »Roboter hauen nicht!«, murmelt der Frieder. »Roboter spielen nicht. Die robotern, ganz laut!« Frieder kichert, macht kehrt und klettert blitzgeschwind auf den Kindertisch. Dort stellt er sich gerade hin, macht sich ganz steif, wedelt mit den Armen und springt mit einem lauten »Robrobrob!« auf den Boden. Die Legosteine scheppern im Regal. Das lärmt. Herrlich! Wieder steigt der Frieder auf den Tisch und springt. Und landet mit einem dumpfen »Robrobrob« auf dem Boden. Die Legosteine prasseln herunter und die Bauklötze poltern hinterher. Das war ein Krach! Herrlich!
    Da steht die Oma in der Tür. »Ja spinnst du jetzt?«, zetert sie los. »Das Haus stürzt ja ein!« »Ich bin doch ein Roboter, der hopst, Oma!«,
    schreit der Frieder und steht schon wieder auf dem Tisch. »Schau, wie ich hops!« Und mit steifen Beinen springt er los. Mitten in die Bauklötze hinein.
    »Ja bist du denn vom wilden Watz gebissen!«, kreischt die Oma auf. »Hopst der doch sein Spielzeug kaputt! Gleich hörst du auf oder ich werd andere Saiten aufziehn!« »Kann doch nicht!«, krächzt der Frieder und grinst und hopst. »Roboter müssen hopsen. Die robotern doch, andauernd. Das ist doch klar!«
    Da packt ihn die Oma, und ehe der Frieder sich wehren kann, hat sie ihm auf die Nase gedrückt. Mittendrauf. Und ziemlich fest. »So«, sagt sie, »jetzt bist du abgestellt, dass du's nur weißt. Roboter kann man abstellen, Gott sei Dank.«
    Und damit marschiert sie wieder in die Küche. Frieder steht da, wie angenagelt. Fuß in der Luft, Arme über dem Kopf. Jetzt ist er ein abgestellter Roboter. Die Oma hat ihn abgestellt. Prima. Ein abgestellter Roboter war er noch nie. Herrlich! Frieder steht stocksteif und grinst.
    Er bewegt sich nicht, tut keinen Mucks. Abgestellte Roboter bewegen sich nicht, das ist doch klar.
    So steht er eine ganze Weile. Stockstill. Und schielt aus den Augenwinkeln zur Oma hin. Die bügelt. Unentwegt. Frieder seufzt ganz leise. Jetzt steht er aber schon ganz schön lange. Abgestellt. Der Fuß tut ihm weh. Am linken Zeh.
    »Oma ...«, wispert er leise.
    »Nix will ich hören«, ruft die Oma, »abgestellt ist abgestellt.« Und sie greift nach dem nächsten Taschentuch.
    Frieder schluckt und hält still. Der Fuß tut wirklich sehr weh. Und die Arme auch. Da kribbelt's drin wie von hundert Ameisen. Oder noch mehr. »Oma«, fleht der Frieder. »Oma, stell mich doch wieder an!« »Nix da!«, ruft die Oma. »Abgestellte Roboter hab ich gern. Ich stell dich erst wieder an, wenn ich fertig gebügelt hab. Erst die Arbeit, dann das Spiel.« Und sie greift doch tatsächlich nach einem neuen Taschentuch. Der Bügelkorb ist noch immer voll. Sehr voll sogar. Frieder stöhnt auf. Ihm

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