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Omega Kommando

Titel: Omega Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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ahmte seinen Eulenschrei nach. Nightwing würde sie schon erwarten.
    Sie hörten das Trampeln von Füßen; es hatte den Anschein, als sei das Geräusch überall. Beide schwangen die Maschinengewehre von den Schultern und hielten sie schußbereit. Die Küste lag unter ihrer hohen Schneedecke direkt vor ihnen. Nichts deutete darauf hin, daß der Sturm nachließ. Im Gegenteil, es schneite noch wesentlich heftiger als zuvor. Blaine und Johnny stürmten auf eine Lichtung.
    Vierzig Meter voraus lag der Pier. Beide kniffen die Augen zusammen. Es war unglaublich, doch das Boot lag noch an Ort und Stelle.
    Plötzlich stürzten vor ihnen Männer aus dem Wald und eröffneten das Feuer. Blaine erwischte einige mit einer einzigen Salve, doch nun hatte er seine Position verraten, und das Ufer wurde eindeutig von Wells' Leuten gehalten. Wells mochte mit zerschmettertem Gesicht in der Kommandozentrale liegen, doch er war mit ihnen noch nicht fertig.
    Von seinem Standort im Schnee aus sah Blaine, wie die Söldner zwischen ihm und dem Pier ausschwärmten. Kein Wunder, daß sie das Boot unversehrt gelassen hatten. Es war der Köder für die Falle, in die er und Wareagle direkt hineingestolpert waren. Doch was war mit Sandy, dem Schiffer und Nightbird?
    Dann machte er schnelle Schritte aus, die in einiger Entfernung hinter ihm im Schnee knirschten, ein Anzeichen, daß weitere Söldner aus dem Haus die Verfolgung aufgenommen hatten. Er und Wareagle waren umzingelt, oder würden es bald sein. Sie hatten kaum noch Zeit.
    »Haben wir noch ein paar Sprengladungen?« flüsterte Blaine Johnny zu, während Maschinengewehrfeuer über ihren Köpfen pfiff.
    »Zwei Thermolits.«
    »Gib mir eine. Du nimmst die rechte Seite, ich die linke. Wir müssen dieses Boot erreichen.«
    Wareagle nickte zustimmend. Neuerliches Maschinengewehrfeuer wirbelte Schnee in ihre Gesichter. Die polternden Schritte hinter ihnen waren näher gekommen.
    »Los!«
    Und sie erhoben sich gleichzeitig und liefen parallel zum Ufer in entgegengesetzte Richtungen. Während Blaine rannte, spuckte überall um ihn herum Schnee auf. Der Schnee und die Dunkelheit verzerrte das Ziel der Söldner, doch früher oder später würden sie ihn erwischen. Blaine schätzte, daß er es mit zumindest fünfzehn Soldaten zu tun hatte, vielleicht auch mit zwanzig, von denen sich die meisten auf das Gebiet vor dem Pier konzentrierten. Er riß die Lasche aus seiner Thermolit-Bombe und warf sie ihnen entgegen. Wareagle tat auf seiner Seite das gleiche.
    Dann lief Blaine in einem Halbkreis zum Boot zurück. Er hatte seine Geschwindigkeit so gewählt, daß er in dem Augenblick aus der Deckung auftauchen würde, da die Sprengladungen am Strand explodieren würden. Seine Bombe explodierte einen Augenblick vor der Wareagles, und beide liefen nun landeinwärts und versuchten, mit ihrem Kreuzfeuer so viele der nun wehrlosen Söldner wie möglich zu erwischen. Er stürmte direkt an ihnen vorbei, das Maschinengewehr heiß in seinen Händen.
    Dann klemmte es, und er wußte, daß er tot war. Doch am anderen Ende des Docks erhaschte er eine Bewegung – hinter den feindlichen Truppenlinien. Wie zur Antwort auf ein Gebet erhob sich eine Gestalt mit einem Gewehr in den Händen aus dem Schnee und mähte Wells' Leute nieder, als seien es Kegel – bei einem perfekten Wurf in die vollen. Ein paar leisteten Widerstand, doch Wareagle kam von rechts und benutzte seine letzte Munition, um sie zu töten. Wenige Sekunden nur, und ihre Leichen lagen überall verstreut, und warmes Blut schnitt Narben in den tiefen Schnee.
    Blaine warf seine nutzlose Waffe fort und spurtete zu dem schneeverkrusteten Mann mit dem Gewehr; er hielt ihn für den Scharfschützen Nightbird, doch dann sah er, daß dieser Mann größer war, und als er näherkam, erkannte er ihn auch.
    Es war der Schiffer!
    »Habe nie viel für sowas übrig gehabt«, sagte er und warf das Gewehr in den Schnee. »Wenn ich Sie wäre, mein Freund, würde ich zusehen, daß ich ganz schnell von dieser Insel herunterkomme.«
    Der Schnee unter ihm geriet in Bewegung, und Sandy Lister erhob sich, wischte das weiße Pulver von ihrer Kleidung und hustete es aus ihrem Mund. Sie wollte gerade etwas sagen, als weitere Schüsse die Luft zerrissen; diesmal kamen sie aus dem Wald.
    »Laufen Sie zum Boot!« rief Blaine.
    Wareagle hatte das Schiff fast schon erreicht, und der Bootsmann war auch schon unterwegs. Sandy stolperte, und Blaine hielt sie fest. Gemeinsam machten sie sich an

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