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Omega Kommando

Titel: Omega Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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der nach der Linse griff, um sie auf das einzustellen, was auch immer sich dem Shuttle näherte.
    »Einstellung vorgenommen«, machte Jamrock durch das Rauschen aus.
    Caswell zog die Hand zurück. Das Personal der Flugüberwachung hielt kollektiv den Atem an und atmete dann gemeinsam aus.
    Denn das Fernsehbild wurde schwächer, undeutlicher, und brach zusammen.
    »Kehren Sie in den Shuttle zurück!« befahl Jamrock. »Marge, zünden Sie den Hauptantrieb. Marge, hören Sie mich? Marge, hier ist Houston, hören Sie mich?«
    Rauschen.
    »Adventurer, hier ist Houston, hören Sie uns?« Diesmal vom Cap-Com.
    Nichts.
    »Adventurer, hier ist Houston, bitte bestätigen …«
    Im Kontrollzentrum wurden nervöse Blicke gewechselt.
    »Es ist direkt über uns!«
    Gordon Caswells verzweifelte Worte waren die letzten, die die Flugüberwachung vernahm, bevor alle Überwachungssignale des Shuttles rot aufleuchteten und dann vollends erloschen. Die Männer versuchten, neue Knöpfe zu drücken, andere Schaltungen auszuprobieren, doch ihren Bemühungen wohnte die gleiche hoffnungslose Verzweiflung inne, die auch ein Operationsteam an den Tag legt, das versucht, einen eindeutig toten Patienten wiederzubeleben.
    »Adventurer, hier ist Houston, können Sie uns hören?« fragte der Cap-Com ein letztes Mal.
    Gordon Caswell konnte nichts hören. Er fuhr damit fort, das monströse Etwas zu beschreiben, das ihn anscheinend verschlucken wollte, während seine gewaltige Masse den Shuttle umhüllte. Ein heller Blitz schickte Hitzepfeile durch Caswells Raumanzug, und er war sich schwach bewußt, daß seine Sichtscheibe sprang, schmolz und ihn dem Vakuum des Alls aussetzte. Er drehte sich nun in der Helligkeit und schien zu treiben.
    Und dann war nichts mehr.
    In seinem Büro drückte Nathan Jamrock den Telefonhörer näher ans Ohr. In den letzten zehn Minuten hatte er dem Präsidenten die wenigen Schlüsse mitgeteilt, die die NASA über das Schicksal der Adventurer ziehen konnte. Er hatte das Space-Shuttle-Programm unmittelbar nach vernichtenden Anhörungen übernommen, die eine völlige Neuformierung der NASA erzwungen hatten. Nicht in seinen wildesten Alpträumen hätte er sich vorgestellt, einmal solch einen Bericht erstatten zu müssen. Die NASA hatte zu viele Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Er hatte sich dessen vergewissert.
    »Sie sind sicher, daß kein Fehler aufgetreten ist?« fragte der Präsident.
    Jamrock riß die Zellophanfolie von einem neuen Päckchen Rennie ab. »Wir haben es auf Band, Sir. Caswell hat eindeutig bestätigt, daß ihn etwas angegriffen hat. Diesmal war es kein Unfall.«
    »Und Sie meinen, die Presse wird es genauso sehen?«
    »In diesem Augenblick ist mir das ziemlich gleichgültig. Wir müssen uns mit wichtigeren Angelegenheiten befassen.« Er hielt inne. »Ich empfehle, einen Stationären-Raum-Alarm zu geben.«
    »Das wäre das erste Mal, Nate«, sagte der Präsident zögernd.
    Jamrock hob zwei Tabletten zum Mund.
    »Heute scheint einiges zum ersten Mal geschehen zu sein.«
     

 
Erster Teil
MADAME ROSA
    Montagnachmittag bis Mittwochnachmittag
       
1
    God rest ye marry, gentlemen,
Let nothing you dismay
    Die Weihnachtssänger beherrschten die Straßenecke und flankierten einen lächelnden Nikolaus, der mit seiner Glocke über einem mittlerweile geleerten Sack läutete. Vielleicht war das Lächeln des Nikolaus seit dem Tagesanbruch eingefallen. Vielleicht auch nicht. Mit Sicherheit konnte man nur sagen, daß sein Bart schmutziger, grauer und dünner geworden war, weil die Kinder daran gezogen und Polyesterfäden herausgerissen hatten.
    Die Straßen von New York City waren eisig und glatt. Der Sturm, der die Neuenglandküste beutelte, hatte der Stadt seine größte Wucht erspart und sie nur gestreift. Der leichte Schneefall, der vor einigen Stunden aufgekommen war, erschwerte den winterlichen Straßenverkehr zusätzlich.
    Doch bei nur noch acht verkaufsoffenen Tagen bis Weihnachten würden sich die New Yorker nicht vom Wetter unterkriegen lassen.
    Oh, tidings of comfort and joy
Comfort and joy
    Ein roter Porsche schlängelte sich die Straße entlang und kam vor dem Nikolaus und den Weihnachtssängern knirschend zum Stehen. Der Fahrer drückte auf die Hupe, und die Scheibe auf der Beifahrerseite glitt herunter. Der Nikolaus kam hinüber, und der Mann gab ihm einen Zehner.
    »Fröhliche Weihnachten, Sir!« sagte der Nikolaus.
    Easton lächelte nur. Er war in der Stimmung, großzügig zu sein. Seine Kanäle hatten

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