Omega Kommando
Geschäftsbeziehungen zwischen Deveraux und Sahhan, so daß es keine direkte Verbindung zwischen ihnen gibt.«
»Hat Sahhan sich das alles einfallen lassen?«
»Nicht direkt … Sie müssen mich leben lassen! Ich sage Ihnen alles, was ich weiß!«
»Beantworte nur meine Fragen. Wer hat dich auf Sahhan angesetzt?«
»Ich kenne ihre Namen nicht. Sie haben mich zu ihm geschickt und alle finanziellen Vereinbarungen getroffen. Ich sage Ihnen doch, ich war nur ein Mittelsmann!«
»Waren sie schwarz oder weiß?«
»Was?«
»Die Männer, die Sie angesprochen haben. Waren sie schwarz oder weiß?«
»Weiß. Alle. Sie betonten ausdrücklich, man dürfe Sahhan niemals mit den Waffenkäufen in Zusammenhang bringen. Man sagte mir, ich solle die beste Qualität kaufen. Der Preis spiele keine Rolle. Ich ging zu Deveraux.«
»Und Deveraux kümmerte sich um die Lieferungen …«
»Aber er wußte nicht, an wen er lieferte. Ich habe schon zuvor mit ihm zu tun gehabt. Er dachte, die Waffen und der Sprengstoff seien für Südamerika bestimmt.«
»Wie wurde die Bezahlung durchgeführt?« Allmählich wurde Blaines Hand steif; er lockerte ein wenig den Druck, den die Pistole auf die Schläfe des fettleibigen Mannes ausübte.
»Bar, immer in bar. Übergabe in ledernen Diplomatenkoffern. Summen, die Sie mir kaum glauben werden … Ich sage Ihnen ja alles!«
»Wohin wurden die Waffen verschifft?«
»Das weiß ich nicht.«
Blaine drückte den Lauf härter gegen seinen Kopf, und Krell kippte zur Seite. McCracken hielt ihn dort gefangen, eine Seite des feisten Kopfes gegen den Beton gepreßt.
»Ich schwöre Ihnen, ich weiß es nicht! Wenn ich es wüßte, würde ich es Ihnen sagen. Das hat alles Deveraux geregelt. Die Waffen wurden in großen Lagerhäusern gesammelt, von wo aus Sahhans Männer sie verteilt haben. Das geht schon seit Monaten so. Es gibt diese Rüstkammern in jeder größeren Stadt, und alle sind gut versteckt.«
»Wo sind diese Waffenlager? In welchen Städten?«
»Das haben sie mir nie gesagt. Ich habe nie gefragt. Das war nicht meine Aufgabe. Sie müssen mir glauben!«
Blaine glaubte ihm. Er blickte sich um. Niemand war in der Nähe. Noch immer jaulten Sirenen. Er hatte nur noch wenig Zeit; bald würde es hier vor Polizei wimmeln.
Krell schluckte hart. »Ich habe Ihnen alles gesagt, was ich weiß. Sie müssen mich gehen lassen!«
Blaine sagte nichts, spannte nur den Finger um den Abzug. Krell mußte sterben.
»Sie haben es versprochen!«
Und in diesem Augenblick des Zögerns wußte Blaine, daß er den Mann nicht erschießen konnte. Nicht jetzt, nicht auf diese Art. Krell war sowieso so gut wie tot. Er hatte geredet, und das bedeutete, daß ein anderer den Job erledigen würde.
McCracken zog die Pistole zurück und riß Krell mit einem mächtigen Ruck hoch.
»Fort mit dir, Fettsack! Verschwinde! Bald wird man Schlange stehen, um dir den Arsch anzusengen.«
Krell sah nur einmal zurück, schockiert, aber dankbar, stolperte dann um die Ecke und war verschwunden.
Andrew Stimson traf McCracken neunzig Minuten später auf dem Rücksitz eines anderen Taxis und lauschte mit grimmiger Zurückhaltung den Einzelheiten von McCrackens Bericht.
»Sie haben Ihrer Reputation mit Sicherheit Genüge getan, Blaine.«
»Sie bekommen, wofür Sie bezahlen, Andy. Wir haben keine Zeit, um mit diesen Leuten Spielchen zu treiben. Ich kenne nur diese Möglichkeit, den Job zu erledigen.«
»Ich wollte Sie nicht kritisieren. Ich weiß, womit wir es hier zu tun haben.« Stimson zögerte. »Doch ich kann nicht gerade behaupten, ich würde billigen, daß Sie sich Sahhan offenbart haben.«
»So kam ich an Krell heran, und das war es wert. Ich mache mir keine Sorgen darüber.«
»Ich nehme an, Sahhan hat keinen guten Eindruck auf Sie gemacht.«
»Er ist ein Fanatiker, Andy, und alle Fanatiker mit einer so großen Gefolgschaft wie der seinen sind gefährlich. Doch was diese Sache am Heiligen Abend betrifft, so hat er eine Menge Hilfe gehabt. Jemand benutzt ihn, und der gleiche Jemand hat Krell als Mittelsmann für die Waffengeschäfte mit Deveraux aufgebaut.«
»Unsere Freunde, die Chen und die Scola engagiert haben?«
Blaine nickte. »Genau die. Nur Deveraux paßt nicht ins Bild. Er setzt den Standard für respektable Waffenhändler, für die, die nicht aus einer Garage heraus operieren. Ein paar Yachten, eine Villa im Süden Frankreichs. Eindeutig ein gutes Leben. Er hat jede Menge Kugeln verkauft.«
»Wissen Sie, wo Sie ihn
Weitere Kostenlose Bücher