Omega Kommando
Geschütz ab, ohne richtig Ziel genommen zu haben. Die Rakete schlug weit vor ihrem Ziel ein, verschaffte ihm jedoch die Sekunden, die er brauchte.
Der Zähler klickte auf ›1‹ hinab.
Er donnerte mit dem M60 durch die schweren Hallentüren, rollte einfach durch sie hindurch, während der Geschützturm wieder in seine ursprüngliche Lage zurückschwang. Das T-Eisen zitterte in seinen Händen, und er mußte es in verrückten Manövern herumreißen, um die Behinderung durch die beschädigte Kette auszugleichen. Die Zielautomatik war mit Infrarot ausgestattet, so daß er selbst in der Dunkelheit keine Probleme hatte, die Ecke ausfindig zu machen, in der die Kisten mit den Granaten verstaut waren. Während der Panzer vorwärts rollte und Kisten aus seiner Bahn schob, feuerte Blaine seine letzte Rakete ab.
Das Ergebnis erfolgte sofort. Und war spektakulär.
Der gesamte Teil des Gebäudes explodierte in einem blendenden Feuerball, und die gewaltige Hitze und die Flammen griffen um sich und verzehrten Kiste um Kiste mit anderen Sprengstoffen und Munition. Blaine verließ den M60 einen Augenblick, bevor die Flammen seinen Teil der Halle erreichten, und lief davon, während sie an seinem Rücken leckten. Eine Explosion katapultierte ihn durch die Luft, und als er auf dem Boden aufschlug, riß eine weitere Explosion die Wand vor ihm nieder. Mit den heranstürmenden Flammen als Deckung kroch Blaine hinaus.
In dem Stützpunkt herrschte das totale Chaos. Jede Ordnung war zusammengebrochen. Söldner liefen in alle Himmelsrichtungen auseinander, ohne die geringste Vorstellung, was sie in solch einem Fall zu tun hatten. Die Offiziere riefen Befehle, doch es war sinnlos. In der Lagerhalle, die zu einer formlosen Masse aus zusammenbrechenden, übereinanderstürzenden Gebäudeteilen geworden war, die bald von den wütenden Flammen verzehrt werden würden, erklangen weitere Explosionen.
McCrackens Gesicht war schwarz versengt, und er blutete aus einer Vielzahl kleiner Verletzungen. Als er sich durch das Chaos bewegte, fielen ihm viele andere Männer auf, die ähnlich aussahen, besonders unter jenen, die dem Befehl Folge geleistet hatten, das Feuer mit Schläuchen zu bekämpfen, die nur einen unzureichenden Druck aufwiesen. Dann erhob sich über alle anderen Geräusche eine Stimme aus den Lautsprechern.
»Achtung! An das gesamte Personal! Bereiten Sie sich augenblicklich für eine Evakuierung zum Com-Center in Newport vor. In fünf Minuten werden Sie mit Lastwagen zur Landebahn gebracht werden. In fünf Minuten werden Sie mit Lastwagen zur Landebahn gebracht werden.«
Sie geben das sinkende Schiff auf, dachte Blaine. Zumindest das habe ich erreicht. Und ich habe ein gewaltiges Waffenlager vernichtet.
Das Com-Center in Newport …
Was zum Teufel war das? Spielt keine Rolle, dachte McCracken, das ist auf jeden Fall meine Gelegenheit zur Flucht.
Er betrat eine Kaserne, in der Söldner fieberhaft ihr Zeug zusammenpackten, und fand ein verwaistes Bett mit einem dazu gehörigen Spind. In der Halbdunkelheit und dem Durcheinander achtete kaum jemand auf sein Gesicht, das darüber hinaus mit Ruß und Blut bedeckt war. Er würde keine Schwierigkeiten bekommen, solange der wirkliche Eigentümer des Bettes nicht vorzeitig zurückkehrte.
Blaine zog einen formlosen grünen Kampfanzug an und stöberte in dem Spind herum, um genügend Gegenstände für einen Seesack aufzutreiben, genau, wie es die anderen taten. Er würde sich genauso verhalten wie die anderen. Sie waren seine Fahrkarte von der Insel.
Er verließ die Kaserne wieder, den Seesack in der Hand, mit der zweiten Welle von Söldnern. Das Feuer war mittlerweile völlig außer Kontrolle geraten. Da die Löschvorrichtungen höchst unzureichend waren, hatte es auf benachbarte Gebäude übergreifen können.
Blaine lief zum Fahrzeugpark hinüber und schwang sich auf die Ladefläche eines Lastwagens. Die dort herrschende Dunkelheit kam ihm entgegen. Übermütig half er den letzten Söldnern hinauf, die nach hinten drängten, um noch einen Sitzplatz zu finden. Einige gaben auf und setzten sich auf den Boden. Es gelang McCracken, weit hinten, in der Nähe der Fahrerkabine, ein freies Fleckchen auf der Bank zu finden.
Der Lastwagen rumpelte los, machte mit knirschendem Getriebe einen Satz und dann noch einen. Der noch nicht warmgelaufene Motor war bockig, doch der Fahrer gab Gas, bis die Maschine protestierend aufheulte. Blaine verfolgte den Weg, den sie nahmen, so gut er konnte durch
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