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Omega Kommando

Titel: Omega Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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die offene Wagenklappe. Der Wagen nahm eine asphaltierte Straße durch den Gebäudekomplex und erreichte dann die festgebackene, unbefestigte Straße, die sie zur Landebahn führen würde. Blaine erkannte deren rauhen Belag von der Landung her und fand es außerhalb einer Kiste kaum bequemer.
    Seine Furcht, als Betrüger erkannt zu werden, war verflogen, als die Lastwagenkarawane die Landebahn erreichte. Genug Augenpaare hatten ihn betrachtet und sich wieder abgewandt, so daß er zu der Überzeugung gekommen war, nicht nur die Dunkelheit und der Ruß seien seine Verbündeten, sondern auch die Tatsache, daß diese Männer während ihrer Ausbildung Fremde füreinander geblieben waren.
    Das führte ihn zu dem Schluß, daß ihre Ausbildung nicht lange gedauert hatte, und zu der Frage, wie viele vor ihnen gekommen waren.
    Das Com -Center in Newport …
    Was, wenn dieses Ziel nur einer von vielen Stützpunkten im ganzen Land war, zu denen Kraymans weiße Söldnertruppen mit Flugzeugen transportiert worden waren? Blaine mußte davon ausgehen, daß Sahhans PVR-Zellen schon ähnliche strategische Stellungen bezogen hatten. Zwei verschiedene Armeen, beide zum Zuschlagen bereit, beide von Randall Krayman finanziert. Doch wo war die Verbindung?
    Diese Fragen und Rätsel beschäftigten Blaines Gedanken auch noch nach dem Start, als er in einem überfüllten Frachtraum saß. Er hatte zuvor zwei Männer belauscht, die sich über die Zielkoordinaten unterhielten, und wußte daher, daß es sich um das Newport im Bundesstaat Rhode Island handelte – ein ziemlicher Glücksfall, da er vor einigen Jahren dort einen Monat verbracht hatte, als er sich von einem besonders harten Auftrag an den berühmten Stränden dieser angesehenen Gemeinde erholte. Er erinnerte sich noch gut an die Gegend.
    Blaine döste mehrmals ein während des Achtstundenfluges, der um drei Uhr morgens ein abruptes Ende auf einer aufgegebenen Landebahn fand. Die Männer streckten und schüttelten sich wach und versuchten, die Trägheit zurückzudrängen, die nach so einer langen Reise aufgekommen war. Sobald das Flugzeug ausgerollt war, öffneten einige Männer die Türen und ließen die Rampen hinab. Blaine stieg inmitten einer kleinen Gruppe hinab und fühlte, wie die kalte Luft auf ihn einschlug. Paris war erträglich gewesen, und auf San Melas hatte eine dampfende Feuchtigkeit geherrscht; so war die Rückkehr in die ungewöhnliche, frühe Winterkälte ein Schock.
    Den anderen Männern schien es nicht anders zu ergehen, doch die Offiziere mit den Baretten machten ihnen Tempo und ließen sie zu einem Hangar hinüberlaufen, bei dem es sich um einen gewaltigen Gefrierraum hätte handeln können.
    Nach so langer Zeit in der Dunkelheit brannte selbst das gemäßigt helle Licht in Blaines Augen. Er schirmte sie ab, als er sich in die Reihe einordnete; den Seesack ließ er zu seinen Füßen liegen, und er hatte darauf geachtet, daß sein Gesicht noch rußverschmiert war. Die Männer hatten mit militärischer Präzision Grundstellung in der Kälte eingenommen. Blaine bemerkte, daß sich hinter einem eis- und schmutzverkrusteten Fenster einige Offiziere mit einem Riesen von Mann beratschlagten, der den Übermantel eines Zivilisten trug. Selbst aus dieser Entfernung sah man dem Mann seine Unzufriedenheit an. Die Männer hinter dem Fenster gingen auseinander, und einen Augenblick später erklang eine rauhe, nuschelnde Stimme über ein Lautsprechersystem im Hangar.
    »Die unglücklichen Zwischenfälle auf San Melos ändern nichts«, begann die Stimme. »Sie wissen, was Sie zu tun und wann und wo Sie sich zusammenzufinden haben. Ihre Waffen liegen bereit, wie auch frische Kleidung, Bargeld und alle nötigen Papiere. Von nun an verläuft alles nach Plan. Verhalten Sie sich nur genau Ihren Befehlen entsprechend, außer, Vorgesetzte, die sich mit dem richtigen Codewort ausgewiesen haben, erteilen Ihnen neue Anweisungen. Um Verwirrung zu vermeiden, sind die Codes zum Abbruch der Mission und der Neugruppierung im ganzen Land gleich. Bitte befolgen Sie in den kommenden Tagen genau Ihre Befehle. Die Zeit ist beinahe reif. Seien Sie bereit und bleiben Sie wachsam. Das ist alles.«
    Die Söldner drehten sich wie auf ein Stichwort zu den Türen in der Vorderseite des Hangars um, und Blaine drehte sich mit ihnen um. Er verdaute noch immer die Worte des unbekannten Sprechers, als seine Reihe im Gänsemarsch zum Ausgang abmarschierte. Er mußte nur noch durch diese Tür treten, dann hatte

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