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Omega

Omega

Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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getragen, während alle anderen schwarz gewandet gewesen waren. Unter diesen Leuten war ebenfalls eine einzelne weiß gekleidete Person, dem Anschein nach eine ältere weibliche Goompah.
    »Bin unterwegs«, ertönte plötzlich Whits Stimme.
    »Seid ihr denn nicht mehr zusammen?«
    »Nein«, sagte Digger. »Wir haben uns getrennt, um schneller voranzukommen.«
    Goompahs in schwarzen Roben verfielen in einen Singsang. Und die Menge am Strand wurde immer größer. Julie konnte kein Wort von dem Gesang verstehen.
    Digger war furchtbar aufgeregt. »Ich werde nicht einfach hier rumstehen und zusehen, wie das noch einmal passiert.«
    Whit hatte sich im Laufschritt auf den Weg gemacht, aber er war nicht sonderlich in Form, und so fing er schon bald an zu keuchen.
    Julie hätte schweigen sollen. Aber sie öffnete einen Kanal. »Hey«, sagte sie. »Vergesst nicht, dass das keine Menschen sind.«
    Der Monitor, auf dem die Fackeln zu sehen gewesen waren, färbte sich schwarz.
    »Digger?«, sagte Whit. »Alles in Ordnung?«
    »Alles bestens. Ich habe nur keine Zeit für weitere Aufzeichnungen.«
    »Was ist da los?«, fragte Julie.
    »Der führende Goompah geht zum Wasser.«
    Digger rannte den Strand entlang. Sie konnte hören, wie seine Schuhe auf dem Sand knirschten.
    Whit keuchte, er sei ganz in der Nähe und Digger solle nichts tun, ehe er bei ihm wäre, und Digger entgegnete, es bliebe nicht genug Zeit, und er würde nicht wieder untätig herumstehen.
    »Hey«, sagte Julie noch einmal. »Es geht mich vielleicht nichts an, aber eigentlich sollten wir doch jeden Kontakt vermeiden.«
    »Sie hat Recht.« Wieder Whit. »Religiöse Zeremonie.« Schweres Keuchen. »Das Protokoll.«
    » Vergessen Sie das Protokoll.«
    »Hat sie ein Schwert?«, fragte Julie.
    »Sie haben einen Speer. Und sie ist im Wasser. Es reicht ihr bis zur Hüfte. Sieht nicht so aus, als könnte sie schwimmen.«
    »Ich sehe sie«, sagte Whit. »Der Speer ist in der Luft.«
    »Julie.« Diggers Stimme. »Wie schnell können Sie hier sein?«
    Julies Sicherungsnetz sank über ihre Schultern. Sie fing an, die notwendigen Knöpfe zu drücken. »Ich bin direkt hinter dem Horizont.«
    »Haben Sie ein Tau parat?«, fragte Digger.
    »Bill«, sagte sie. »Los geht’s. Wie steht es mit einem Tau?«
    »Im Geräteschrank ist ein großzügiger Vorrat an Tauen.«
    »Gut. Aktiviere den Lichtbeuger.«
    »Sie übergeben den Speer«, sagte Whit.
    Sie hörte, wie Digger ins Wasser stürmte. »Kommen Sie her«, sagte er, »so schnell Sie können.«
     
    Sie hob von dem Felsen ab, hielt sich nur wenige Meter über der Oberfläche und flog Richtung Küste. Es war früher Nachmittag, ein grauer, trübsinniger Tag, an dem sich die Sonne hinter den Wolken verbarg. Die Berge, die direkt im Westen von Savakol lagen,beherrschten den Horizont.
    Einer der Satelliten war über dem Zielgebiet, und sie konnte sehen, was an der Küste vor sich ging. Die weiß gekleidete Goompah mühte sich durch die Brandung und kämpfte sich verbissen voran. Von dem unsichtbaren Digger war selbstverständlich nichts zu sehen.
    »Da sind einige« , meldete sich Bill, »die nicht wollen, dass sie das tut.«
    Ein paar Goompahs waren ebenfalls ins Wasser gegangen. Einer hatte sie bereits erreicht und versuchte, sie zurückzuhalten, aber einer der Goompahs in den schwarzen Roben zerrte den verhinderten Retter wieder von ihr weg.
    »Ihr Name ist Tayma«, sagte Bill.
    »Woher weißt du das?«
    »Sie rufen sie. Sie sagen, sie soll umkehren.«
    Einer der Goompahs warf sich auf den Strand und fing an, auf den Sand einzuschlagen.
    Julie wandte sich von dem Monitor ab. Das Meer raste unter dem Luftfahrzeug dahin.
    »Wir hinterlassen eine sichtbare Spur auf der Wasseroberfläche«, meldete Bill.
    »Das macht nichts. Hier ist niemand, der es sehen könnte.«
    Der Singsang endete. Stille senkte sich über den Strand. Nur die Gegner protestierten immer noch. Vor Julie nahm die Küste Gestalt an. Einige Inseln huschten vorbei.
    »Bill«, sagte sie, »übernimm das Steuer.«
    »Übernommen.«
    Sie glitt aus ihrem Sitz, kletterte in den hinteren Bereich der Kabine, öffnete den Geräteschrank und zerrte die Taue hervor, wühlte ein wenig darin, fand ein 25 Meter langes Seil und löste es aus dem Knäuel.
    Tayma hatte inzwischen den Boden unter den Füßen verloren, wurde abwechselnd hineingestoßen und von der Brandung zurückgeworfen. »Keine sehr würdevolle Art zu sterben«, bemerkte Bill.
    »Ich bin ganz nah an ihr dran«,

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