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Omega

Omega

Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Gedanken gemacht. Die Fähre glitt über die Wogen und ostwärts über den Strand.
    »Woher wissen wir«, fragte Bill, »dass sie nicht geradewegs zurück ins Meer geht?«
    »Das ist allein ihr Problem. Dig, wie kommen Sie zurecht?«
    »Ich halte mich noch über Wasser.«
    »Bin gleich zurück.«
    »Beeilen Sie sich besser.«
    Das klang nicht gut in ihren Ohren. Beinahe hätte sie die Goompah einfach abgeschnitten.
    »Hier?«, fragte Bill.
    »Gut. Lass sie runter.«
    Sie hörte einen Laut, bei dem es sich um einen Jubelschrei gehandelt haben mochte.
    »Ich schwimme hinterher«, sagte Whit.
    »Nein«, widersprach sie. »Bleib, wo du bist. Ich werde nicht genug Zeit haben, euch beide zu retten.«
     
    Digger war noch nie ein Weltklasseschwimmer gewesen. Und er war nicht in Form. Als er durch das seichte Wasser gewatet war und sich schließlich hineingestürzt hatte, um der unglücklichen Tayma zu helfen, hatte er gewusst, dass er einen Fehler beging. Aber er hatte etwas in ihrem Gesicht gesehen, und das hatte ihm verraten, dass sie sich fürchtete. Auf eine absurde Art tat sie ihre Pflicht, doch sie wollte sie nicht tun.
    Der vorangegangene Selbstmord holte ihn immer noch ein, der Goompah, der sich durch die Wogen gekämpft, sich der Flut entgegenstellt hatte und schließlich untergegangen war.
    Aber Julie hatte mehr Zeit für die Rettung benötigt, als er erwartet hatte. Er jedoch hatte seine Kräfte schon bei dem Bemühen erschöpft, die Frau (irgendwie war er durchaus bereit, diesen Begriff auch auf Goompahs auszudehnen) zu erreichen. Die Flut hatte sie beide erfasst, und er hatte einen typischen Anfängerfehler begangen und dagegen angekämpft. Und er hatte gegen sie gekämpft. Und dann hatte er darum gekämpft, ihr das Seil um die Schultern zu schlingen.
    Seine Arme waren furchtbar müde und schwer. Er hatte gedacht, er könnte sich einfach treiben lassen, könnte untergehen, wäre geschützt in seinem E-Suit und könnte unter Wasser ausruhen, bis Julie wieder da wäre. Aber er hatte vergessen, dass er anstelle von Lufttanks einen Konverter benutzte. Unter Wasser würde er ersticken.
    Zu sehen, wie Tayma aus dem Meer gezogen wurde, die Jubelrufe am Strand zu hören, zu beobachten, wie sie durch die Luft auf den Strand zuschwebte, war ein großartiges Gefühl.
    Aber die Strömung zerrte ihn immer weiter hinaus auf das Meer. Und er war müde. Gott helfe ihm, er war schrecklich müde. Er musste dringend etwas für seine Gesundheit tun. Besser auf sich aufpassen. Und das würde er auch bestimmt tun, wenn das vorbei war.
    Er schloss die Augen und versuchte sich auszuruhen. Nur für ein paar Augenblicke.
    Dann kam ihm der Gedanke, er sollte den Lichtbeuger ausschalten, damit sie ihn sehen konnten. Er tastete nach dem Bedienfeld an seinem Handgelenk, aber es war schwer zu finden.
    Zum Teufel damit. Sie hatte schließlich auch eine Brille. Er schloss die Augen und dachte an Kellie, als sich die Fluten über ihm schlossen.
     
    Whit sah zu, wie Tayma sanft auf dem Strand landete. Das Seil fiel herab, ein längeres Seil, als es noch vor einem Moment den Anschein gehabt hatte. Dann hörte er, wie Julie versuchte, Digger zu rufen. Stille antwortete. »Wo ist er hin?«, fragte Julie.
    Das ging alles viel zu schnell.
     
    Innerhalb der harten Schale vor seinem Gesicht befand sich genug Sauerstoff, um ihn noch ein paar Minuten am Leben und das Wasser von seinen Lungen fern zu halten. Sie mussten ihn nur schnell genug finden.
    Ihn finden. »Digger«, sagte sie mit wachsendem Entsetzen, »falls Sie mich hören, schalten Sie den Lichtbeuger ab.«
    Keine Antwort.
    »Whit…?«
    »Such ihn in der Umgebung der Stelle, an der er vorhin war, Julie.«
    Wo zum Teufel war das?
    »… direkt voraus. Etwas weiter nach rechts.«
    Inzwischen hatte sie die Brille aufgesetzt und hing erneut halb aus der Luke der Luftschleuse heraus. Sie hatte sich mit einem weiteren Seil bewaffnet und hielt verzweifelt nach irgendeiner Spur des Schwimmers Ausschau. Während sie hinausblickte, sicherte sie ein Ende des Seils und ließ das andere ins Wasser fallen. Aber da war nichts.
    »Siehst du ihn?«, fragte Whit.
    »Noch nicht.« Er war untergegangen. »Bill, versuch es mit den Sensoren.«
    Das Wasser lag ruhig da, nirgends der kleinste Hinweis, nicht ein einziges Plätschern in der ganzen Umgebung.
    »Negativ«, meldete Bill.
    Die Brille war unter diesen Umständen auch keine Hilfe. »Haben wir irgendwas an Bord, das auf Geräusche

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