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Omega

Omega

Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Was immer dahintersteckt, es gibt nichts, was Sie tun könnten.«
    »Da draußen könnte jemand sein.«
    »Auf ihrer Route. Das ist mir klar.« Er kostete seinen Kaffee, tupfte sich die Lippen mit der Serviette ab und zuckte mit den Schultern. »Falls da draußen jemand ist, wird er auf sich selbst aufpassen müssen.«
    So sehr er sich bemühte, desinteressiert zu erscheinen, hörte sie doch die Resignation in seiner Stimme. »Um ehrlich zu sein, Hutch«, fuhr er fort, »das ist den Kummer nicht wert. Nicht, solange wir so oder so nichts tun können. Außerdem wird sich vermutlich sowieso herausstellen, dass sie lediglich neue Ruinen aufgespürt hat. Was anderes finden die da draußen eigentlich nie.« Die Kellnerin war zurück. »Eier mit Schinken«, bestellte er. »Bratkartoffeln und Toast.«
    Soweit Hutch gehört hatte, sollte er eigentlich Diät halten, Eiweiß und Kleie, so was in der Art. Aber sie sagte nichts dazu und bestellte sich French Toast. Warum auch nicht?
    Als die Kellnerin gegangen war, lehnte er sich zurück und machte es sich bequem. Sie mochte Harold. Er machte seine Arbeit, beklagte sich nie, und an den Familienbesuchstagen der Akademie machte er stets großes Aufhebens um Maureen. »Haben Sie mich deswegen hergebeten?«, fragte er. »Wegen der Omega?«
    Hutch nickte. »Nehmen wir an, der schlimmste Fall tritt ein. Auf ihrer Route lebt jemand. Können wir dann wirklich nichts tun, um das Ding unschädlich zu machen? Es in die Luft jagen? Zerstreuen? Irgendwas?«
    Es war ein herrlicher Morgen, frisch und klar. Der Potomac, der während des letzten Jahrhunderts beträchtlich angeschwollen war und immer noch zulegte, erinnerte an einen kleineren Binnensee. Das Capitol, das Weiße Haus und die meisten Monumente bildeten heute Inseln. Hutch war schon lange genug hier, um sich zu erinnern, dass man den Rock Creek Park früher zu Fuß erreichen konnte und kein Boot brauchte, um das Washington Monument zu besuchen. Nun aber konnte man dort auf einem der Piers stehen und den Fluss beobachten, hinausschauen nach Sagitta, dorthin, wo die hiesige Wolke war, die, die Arlingtons Nummer trug. Und plötzlich ahnte man, dass die Zivilisation trotz allem, trotz der verlängerten Lebensspannen und der interstellaren Raumfahrt und dem fast vollständigen Verschwinden organisierter Kriminalität auf dem ganzen Planeten, ständig an Boden verlor.
    »Falls das Ding einen physischen Kern hat«, sagte Harold, »so etwas wie ein lebenswichtiges Organ, dann schon. Wir könnten es verfolgen und zerstören. Aber es scheint holistisch zu sein. Wir können Nuklearsprengsätze zünden, so viel wir wollen, es scheint sich einfach wieder von selbst in Form zu bringen.«
    »Und wir wissen nicht, wie es das macht?«
    Seine Kiefermuskulatur arbeitete. »Das ist nicht mein Gebiet, aber soweit ich weiß, haben wir keine Ahnung. Die Technologie ist weit jenseits all dessen, was uns vertraut ist. Es nutzt Nanos, aber wir konnten bisher nicht herausfinden, wie sie arbeiten, was sie tun oder wie sie die Wolke lenken.« Er trank einen Schluck Orangensaft. »Ich sehe mir an, was diese Dinger anstellen können, und ich ziehe in Betracht, dass sie scheinbar nur aus Staub und Wasserstoff bestehen, und ich komme mir vor, als sollte ich lieber irgendwo draußen sitzen und eine Trommel schlagen. Das ist eine völlig neue Ebene der Technologie.«
    Das Essen wurde serviert. Harold kippte eine beachtliche Menge Ketschup über seine Kartoffeln.
    »Natürlich«, fuhr er fort, »liegt das eigentliche Problem darin, dass wir anscheinend nicht in die Wolken eindringen können. Schiffe kommen nicht zurück. Sonden verschwinden. Nicht einmal die Scanner und Sensoren liefern uns ausreichend Material.« Er kostete seine Eier, lächelte zufrieden, begrub seinen Toast unter Erdbeermarmelade und biss herzhaft hinein. »Gutes Essen«, verkündete er. »Essen Sie immer hier?«
    »Normalerweise esse ich zu Hause.«
    »Ja.« Er musterte sie. »Sie haben eine von diesen Wolken überlebt, Hutch«, sagte er. »Sie waren tatsächlich in ihr, nicht wahr? Als sie auf Delta niederging?«
    Hutch war an jenem Tag mit Frank Carson unterwegs gewesen. Vor dreißig Jahren – mein Gott, war das wirklich schon so lange her? –, als sie eine der Wolken absichtlich angelockt, einigen Plateaus ein künstliches Aussehen verpasst und dann voller Entsetzen zugesehen hatten, wie sich das Monster an die Verfolgung machte. »Ja«, sagte sie. »Ich war dort.«
    »Sie haben

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