Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Omega

Omega

Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
Ermahnte ihn, sich nicht direkt vor dem Loch zu postieren.
    Terry grinste. Wie konnte er ein Loch schneiden, wenn er sich auf die Seite verdrückte? Er aktivierte das Gerät und sah zu, wie die bernsteinfarbene Lampe aufleuchtete, fühlte die Vibration, als sich das Gerät auflud. »Der große Moment«, verkündete er. Die Lampe schaltete auf rotes Licht um. Er drückte den Auslöser, und ein langer roter Lichtstrahl flammte auf. Er führte ihn an die Wand heran.
    Der Lichtstrahl fraß sich hinein. Geduldig hielt Terry den Cutter, während der Lichtstrahl ganz ohne sein Zutun tiefer eindrang.
    Jane kam einige Schritte näher. »Wie läuft es?«
    Er wollte ihr gerade vorschlagen, etwas mehr Geduld walten zu lassen, als er durchbrach. »Bingo«, sagte er.
    Irgendwo tief im Inneren des Igels ahnte er eine Bewegung, als wäre eine Maschine angelaufen. Dann erklang ein Murmeln aus dem Untergrund. Der Boden erbebte. Hob sich. Zitterte gewaltig. Terry rief Jane zu, sie solle verschwinden, um Gottes willen verschwinden, und er aktivierte das Go-Pack, das Triebwerk zündete und fing an, ihn nach oben zu tragen.
    Und die Welt wurde dunkel.

 
ARCHIV
     
    Sky, wir haben vor einigen Augenblicken den Kontakt zur Quagmire verloren. Finden Sie heraus, was passiert ist. Helfen Sie, wenn nötig. Erstatten Sie sofort Bericht, wenn Sie irgendetwas in Erfahrung bringen konnten.
    Audrey D’Allesandro
Hyperraumtransmission zur Patrick Heffernan

 
Kapitel 3
     
     
    Arlington
    Montag, 24. Februar
     
    Der Chindi fing endlich an, seine Geheimnisse preiszugeben. Das gigantische außerirdische Raumschiff setzte seinen friedlichen, offenbar vollautomatischen Flug langsamer als das Licht in Richtung eines Klasse-F-Sterns fort, dessen Katalognummer sich Hutch einfach nicht merken konnte. Aufgrund der Geschwindigkeit des Schiffs hatte es große Mühe gekostet, ein Forscherteam an Bord zu bringen. Aber die Akademie hatte endlich die Möglichkeit, die Ladung genauer in Augenschein zu nehmen; Artefakte Hunderter verschiedener Kulturen. Und visuelle Aufzeichnungen über eine Zeitspanne von bis zu Zehntausenden von Jahren. Das Schiff selbst wurde auf ein Alter von über einer Viertelmillion Jahre geschätzt.
    Die Bilder verlorener Zivilisationen waren der Schlüssel zu weiten Bereichen neuen Wissens. Die Entfernungen, die die einzelnen Spezies voneinander trennten, ermöglichten die Illusion, dass Zivilisationen extrem selten waren. Nun aber schien es, dass sie lediglich weit in Raum und Zeit verteilt waren. Und sie schienen, beunruhigenderweise, nie lange zu überdauern.
    Manche waren suizidal, wurden zerstört durch ökonomischen, politischen oder religiösen Fanatismus, durch die Selbstsucht und Korruptheit ihrer Führer, durch die Unfähigkeit, immer vernichtendere Kriege endgültig zu beenden. Manchmal verhielten sie sich einfach dumm. Zwei, die den offensichtlicheren Fallgruben aus dem Weg gegangen waren, waren von einer Macht ausgelöscht worden, die nicht hätte dort sein sollen: die Wolken.
    Hutch hatte sich den Monumenterbauern immer auf ganz besondere Weise verwandt gefühlt, Wesen, die Tausende von Jahren durch diesen Teil der Galaxis gestreift waren, die versucht hatten, andere vor den Omegas zu retten. Sie hatte ihre Heimatwelt besucht und hatte die Zeugnisse einer Rasse gesehen, die in den Abgrund vollkommener Unzivilisiertheit zurückgefallen war, die keinerlei Kenntnis mehr von ihrer eigenen stolzen Geschichte hatte. Erst kürzlich waren sie in ihren Gedanken wieder in Erscheinung getreten, weil der Chindi voreiner Woche eine Aufzeichnung von einer weiteren zerstörten Kultur preisgegeben hatte. An einem trüben Wintertag hatte sie sich die Bilder von eingestürzten Gebäuden und zerstörten Städten angesehen. Und sie hatte einige der Bilder wiedererkannt. Es war die Heimat der Falken, jener Rasse, die vor Jahrhunderten auf Deepsix gelandet war, als die Bewohner jener unglückseligen Welt von einer grausamen Eiszeit bedroht wurden.
    Die Bilder verfolgten sie, die zerfallenen Säulen, die stattlichen Symbole auf Monumenten und öffentlichen Gebäuden, die zertrümmerten Türme, die von Wäldern überwucherten Städte. Und die vielleicht stärkste Faszination ging von dem Raumschiff aus, das treibend in einem Orbit um die Sonne gefunden worden war.
    Die Falken und die Monumenterbauer. Und die menschliche Rasse. Es fiel schwer, nicht näher zu überlegen, was hätte sein können, hätten sie alle die Möglichkeit gehabt, sich

Weitere Kostenlose Bücher