Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles
Rudel.
»Das wird spannend«, sagte mein Vater neben uns und klopfte Elias auf den Rücken. Mama hielt Calimero im Arm und sah etwas blass aus.
»Keine Sorge, Friedrich. Wir machen das schon«, sagte sie ängstlich.
Haha, ja genau. War ich optimistisch? Und wie!
»Denkst du wirklich, dass das eine gute Idee ist?«, fragte ich auf der Fahrt in der Limousine. David und Hallow spielten vergnügt mit der Technik des Autos und machten die Musik an oder beleuchteten den Sternenhimmel über uns. Elias küsste mich liebevoll und beruhigend.
»Das Versteckspiel der Abtrünnigen hat bereits meine Mutter das Leben gekostet. Sie dürfen einfach nirgendwo auf der Welt mehr in Sicherheit sein.«
Ich schluckte. Er hatte Recht.
»Aber nicht nur dieses Versteckspiel muss ein Ende haben. Wir haben nur diese eine Welt und die Menschen müssen aufwachen. Sie gehört nicht nur ihnen, sondern allen, die auf ihr leben.«
Auch wahr. Aber … »Was ist, wenn die anderen das nicht so lustig finden?«, teilte ich ihm meine größte Sorge mit.
»Sie werden keine Wahl haben.« Elias‘ Blick glitt zum Fenster hinaus. Wir fuhren gerade über eine Brücke. Friedlich lag der Rhein unter uns.
»Schau mal Miri, Enten!«, jubelte David und ein kleines Lächeln umspielte meine Lippen. Immer diese Enten! »Die planen bestimmt heimlich die Weltherrschaft an sich zu reißen.«
»Nein«, seufzte ich. »Das tut Elias.« Ich grinste ihn an. Lag in meiner beiläufigen Bemerkung etwa ein Körnchen Wahrheit? Heute Morgen hatte ich noch daran gedacht, einen entspannten Tag mit Anastasija in der Stadt zu verbringen. Und wo war ich jetzt? Im Begriff, Geschichte zu schreiben.
KAPITEL 22
»Bad boys, bad boys, whatcha gonna do, whatcha gonna do, when they come for you?« , sang mein Bruder den Bob-Marley-Song im Radio mit. Wie konnte er nur so ruhigbleiben? Vielleicht war das aber auch seine Art, Stress abzubauen? Wobei, nein, wir reden hier von David. Stress baute er eher in der Horizontale ab. Elias rammte mir liebevoll einen Ellenbogen in die Seite. Na, wer war da in meinem Kopf gewesen? Anastasija grinste. Blöde Vampire!
»Wie kommt es eigentlich, dass wir in einer Limo vorfahren?«, wunderte ich und atmete tief durch. Die Aufregung in meinem Bauch löste sich dadurch für einen kurzen Moment, bevor ich mich wieder verspannte.
»Wir verhalten uns standesgemäß«, sagte Elias und sah dabei gedankenverloren zum Fenster heraus. Huch? Seit wann taten wir denn das?
»DAVID!«, kreischte Hallow genervt und hielt sich die Ohren zu. »Kannst du diese Zumutung leiser stellen? Meine Ohren!« Offensichtlich mochte die Hexe keinen Reggae. David grinste und kitzelte sie am Bauch.
»Whatcha gonna do, when I come for you?« , wandelte er den Text ab und grinste sie verspielt an. In stressigen Situationen schien Hallow keinen Spaß zu verstehen und funkelte ihn böse an. Die Musik wurde leiser und David seufzte.
Miriam? Es war Anastasijas wunderschöne Stimme, die meine Hirnrinde streichelte. Ich sah sie an.
Du weißt, dass sie gerade dich in den Fokus nehmen werden?
Fragend runzelte ich die Stirn.
Nun, sie werden ganz genau untersuchen, ob sie auch nur ein Anzeichen dafür finden, dass dieses Video dich verletzt hat. Noch vermuten alle, dass er dich betrogen hat.
Ich drückte die kühle Hand, an der ich mich festgekrallt hatte, noch fester.
»Alles wird gut«, versicherte mir Elias sofort und drehte mit seiner freien Hand meinen Kopf zu sich. Ich bekam einen himmlisch sanften Kuss. Wie gut, dass ich saß, sonst wäre ich vermutlich weggeknickt.
Was soll ich deiner Meinung nach tun? fragte ich Ana mental. Eigentlich war es ja egal. Wenn ich lachte, dann würde ich für sie schauspielern und wenn ich ernst war, dann würden sie es als verletzten Stolz deuten.
Weiche ihm einfach nicht von der Seite , riet sie mir und ihre Kopfstimme sagte mir, dass sie sich hilflos fühlte.
Hatte ich nicht vor , dachte ich lächelnd und beobachtete, wie Melissa mit einem Daumen Anastasijas Hand streichelte. Plötzlich schien Ana etwas eingefallen zu sein. Sie begann hastig in ihrer kleinen Handtasche zu wühlen und zog zwei Buttons hervor. Ein regenbogenfarbenes Herz war darauf zu sehen. Liebevoll steckte sie einen Melissa an und den zweiten sich selbst. Es passte überhaupt nicht zu ihrem Kleid, was mich stutzen ließ.
»Die hat sie von irgendeiner Homosexuellen-Vereinigung bekommen«, erklärte Elias lächelnd. »Die sind wohl begeistert, dass es auch Schwule und
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