Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles
Lesben unter uns Vampiren gibt.«
»Ich bekenne mich nur«, triumphierte Ana und grinste ihre Frau an. Letztere wirkte eher unzufrieden mit dem bunten Herz auf ihrem Kampfanzug. Ihr Gesichtsausdruck brachte mich zum Lachen. Sie wollte so gerne furchteinflößend aussehen und nun musste sie einen Herz-Button tragen.
»Ich habe auch noch einen Autoaufkleber von denen bekommen. Ich bremse auch für Heten! also wenn ihr wollt?«
Elias und ich schüttelten synchron den Kopf.
»Ich hab mal einen beim Christopher Street Day gesehen«, begann mein Bruder aus dem Nähkästchen zu plaudern, »der hatte einen Button mit der Aufschrift Popoliebe.« Es wurde spürbar still im Auto. Ana fand zuerst Worte.
»Du warst auf dem CSD?« Ungläubigkeit schwang in ihrer Stimme.
»Im FERNSEHEN!«, verteidigte sich David. Ich wollte mich am Kopf kratzen, traute mich aber nicht Elias’ linke Hand loszulassen. Ihre Kälte war das Einzige, was mich daran hinderte durchzudrehen. Ana drehte sich auf verführerische Art und Weise ihrer Frau zu. Liebevoll zwirbelte sie eine von Melissas Strähnen auf einem Zeigefinger auf.
»Liebling?«, murmelte sie und Melissa raunte misstrauisch eine Antwort.
»Das wird teuer, Melissa«, gluckste Elias. Er wirkte total ruhig, doch in diesem einen Satz hatte er ein wenig Nervosität preisgegeben.
»Kaufen wir uns ein Auto für meinen Sticker?«
Mir musste niemand sagen, dass wir uns dem Hotel näherten. Ich hörte es und fiel fast vom Glauben ab. Da standen neben den üblichen Paparazzi junge Mädchen und schrien. War ein Popstar im Hyatt abgestiegen? Wäre ja nicht das erste Mal. Ich selbst hatte hier auch mal mit meinem rosafarbenen Hello-Kitty-Fotoapparat bewaffnet gestanden. Da hatte man sogar noch einen Film einlegen müssen!
»Das kann ja heiter werden«, seufzte Melissa verzweifelt. David gluckste und gab Hallow einen liebevollen Stoß.
»Schau mal, Schatz«, freute er sich, »die warten auf mich.«
Ich rollte mit den Augen. »Ja klar!«, bestätigte ich ihn und schüttelte meinen Kopf. Ängstlich sah ich zum Fenster hinaus. »Habt ihr ne Ahnung, wer hier gerade residiert?«
Die Limousine hielt an und Melissa seufzte. Sie rückte vor, um als Erste auszusteigen.
»Ich fürchte«, sagte sie und griff nach der Tür, »die sind wegen Seiner Majestät hier.« WAS? In Elias‘ Augen blitzte pure Panik auf und er krallte sich etwas zu fest für meinen Geschmack in mein Bein. Autsch, das würde einen blauen Fleck geben! Toll, jetzt würde mein Bein aussehen, als hätte mich ein Tier angegriffen.
»HAHA!«, lachte Anastasija ihren Bruder aus, starrte dabei aber auf Melissas Hintern. Als die Tür sich öffnete und mir die Schreie entgegendröhnten wurde mir übel. Melissas Truppe war bereits da und halfen ihr, einen Weg für uns frei zu machen. Elias schluckte und ich musste ihn schubsen, damit er sich in Bewegung setzte. Ich wollte raus aus der Karre und mir das genau ansehen. Doch als Elias ausstieg und mir eine Hand ins Auto hielt, um mir hinauszuhelfen, war ich mir dessen doch nicht mehr so sicher. Mutig ergriff ich dennoch seine Hand und setzte einen Fuß nach draußen. Kreischen und Zurufe, dass ich mich doch einmal umdrehen sollte, donnerten an mein Ohr wie ein ungebremstes Auto. Elias zog mich in seine Arme und küsste meine Stirn. Blitzlichter machten es schwer, sich anständig umzusehen und ständig rief oder kreischte irgendwer meinen Namen. Das störte mich ja nicht so sehr, aber die leidenschaftlichen Zurufe, die mein Mann kassierte, schon. Was war mit den Menschen los? Wenn Elias sich anständig benahm, wollten sie nichts von ihm wissen, doch kaum taucht ein Video auf, indem er dem Raubtier freien Lauf lässt, stehen sie hier und rufen seinen Namen. Ich kann euch sagen: Ich war eifersüchtig wie die Hölle! Dabei hatte ich keinen Grund dazu. Schließlich war er mein Mann. Er trug meinen Ring, er war der Vater meines Kindes und er hielt mich hier und jetzt im Arm. Dennoch, hier ging’s ums Prinzip! MEINER! Ich warf einem Mädchen einen bösen Blick zu und ich bereute es sofort. Sie sah mich verletzt an. Dann entdeckte ich etwas in ihrer Hand und quetschte mich zu ihr durch.
»Woher hast du das denn?«, fragte ich verblüfft. Es war ein Poster! Ein Poster von Elias und von Nahem erkannte ich dann auch seine Herkunft. Das Logo eines bekannten Jugendmagazines war oben rechts abgedruckt. Obwohl ich geschrien hatte, hatte sie mich anscheinend nicht verstanden. Sie wühlte kurz in ihrer
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