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Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Titel: Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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meinen Biss noch zu verstärken. Die kühle Hand in meinem Rücken drückte mich fester gegen ihn und ich spürte jeden seiner tiefen und hastiger werdenden Atemzüge. Nur beiläufig bemerkte ich, dass er sich mit mir bewegte und plötzlich wurde ich auf einer glatten Fläche abgesetzt. Die Hand, die eben noch in meinem Rücken gewesen war, ergriff mich an meinen Haaren und zog meinen Kopf damit zurück. Ich ließ es geschehen, bevor der Griff zu schmerzhaft wurde und sah in Elias‘ Gesicht. Lange, ausgefahrene Fangzähne und ein wilder Ausdruck in den Augen lenkten meine Aufmerksamkeit ein davon ab, dass er mit der freien Hand seinen Hals für mich öffnete. Kaum hatten sich meine Lippen um die kleine Wunde geschlossen, spürte ich ein Paar messerscharfer Fangzähne, die sich in meinen Nacken bohrten. Berauscht von meinem Blut drängte Elias sich fester gegen mich und sog so hastig und gierig an mir, dass ich das Gefühl hatte, er würde darüber das Atmen vergessen. Ich ließ von ihm ab und klopfte auf seinen Rücken, als Zeichen, dass er aufhören sollte. Er tat es nicht.
    »Elias!«, raunte ich heiser und trommelte erneut gegen seine Wirbelsäule. »Elias, langsam!« Ein beinahe leidend klingendes Wimmern erklang aus seiner Brust, doch sein Biss lockerte sich nicht. Verzweifelt klammerte er sich an mich und massierte mit seinen Fingerkuppen verkrampft die Stelle, an der er mich hielt. Calimero begann zu weinen und langsam, aber sicher löste Elias sich von mir. Er zog sich rückwärtsgehend von mir zurück und ich setzte mich auf, um nach meinem Baby zu suchen. Er lag noch immer bei Minka, aber in menschlicher Gestalt und strampelte wütend mit Armen und Beinen. Minka versuchte ihn verzweifelt zu beruhigen und putzte mit ihrer Zunge seinen Bauchnabel.
    »Es ist alles gut«, summte ich, als ich mich zu ihm hinkniete und ihn in meine Arme hob. »Mama geht es gut, keine Angst.«
    Elias stand mit dem Rücken zur Schlafzimmertür und tastete nervös hinter sich. Als er die Klinke fand, verschwand er durch die Tür. Calimero hatte sich schon wieder beruhigt und sah mich aus großen, blauen Augen an.
    »Tut mir leid, Krümel. Wir wollten dir keine Angst machen.« Ich sah zu Minka und kraulte ihr Köpfchen. Sie war eine gute Babysitterin. Elias kam zurück ins Wohnzimmer und wirkte deutlich gefasster.
    »Tut mir leid«, begann er, »ich musste mich kurz sammeln.«
    War ich eine Rabenmutter, weil ich Calimero am liebsten in sein Bettchen gestopft hätte, um in Ruhe mit Elias zu reden?
    »Schon gut, ich habe mich auch hinreißen lassen.«
    Er lächelte und sah mir dann traurig in die Augen, während er nervös mit seinen Armen herumfuchtelte.
    »Ich hänge gerade so ein bisschen in der Luft, weißt du?«, sprudelte es aus ihm heraus. Nein, ich wusste nicht, was er meinte und runzelte die Stirn. Er sah von mir zu Calimero und dann wieder zu mir.
    »Ich, ich …«, stammelte er und fuhr sich durch die Haare. Flehend lag sein Blick auf mir. Dann verstand ich.
    »Gib mir fünf Minuten«, sagte ich und ging mit Calimero zur Wohnungstür. Ich schloss sie auf und stürmte die Treppe herauf. Der erste Glückliche, der mir über den Weg lief, war mein Bruder.
    »David!«, rief ich nach ihm und er sah mich zuerst fragend und dann alarmiert an. Mein Hals blutete noch!
    »Miriam, was ist passiert?«
    Ich drückte ihm Calimero in die Arme und verdeckte die Wunde mit einer Hand.
    »Ich habe den Kleinen mit Blut gefüttert«, log ich, »und Elias hatte noch keine Gelegenheit die Wunde zu schließen.«
    David wusste, dass ich ihm nicht die Wahrheit gesagt hatte, erkannte aber alle Zeichen.
    »Und jetzt willst du ein paar Minuten mit deinem Mann alleine, richtig?« Manchmal war er verdammt klug. Er hob Calimero auf Augenhöhe und lachte.
    »Du armes Ding! Da wirst du splitternackt abgeschoben, weil deine Eltern Sex haben wollen.«
    »Er hat sich gerade verwandelt«, verteidigte ich mich. Calimero lächelte seinen Onkel sabbernd an.
    »Außerdem ist er ein Vampir, Kälte macht ihm nichts aus.«
    »Ein richtiger Naturbursche, was?«, gluckste David und stieß mit seiner Nase gegen die des Babys. »So ist’s richtig, ein Indianer kennt keine Kälte!«
    Ich sparte mir den Kommentar, der mir auf der Zunge lag, gab meinem Bruder stattdessen einen Kuss auf die Wange und rannte zurück zu meiner Wohnung. Ein mehrdeutiges Viel Spaß! hatte sich David nicht verkneifen können.
    Elias saß im Schneidersitz auf der Couch und sah mich gespannt an,

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