Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Titel: Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
Vom Netzwerk:
war nur geliehen?«, fragte Eva.
    »Nein«, er schüttelte den Kopf, »die Leere in mir ist weg, aber ich kenne den Raben nicht.«
    »Calimero hat in der Angst und mit seinem kindlichen Verstand sicher die Tiere verwechselt«, sagte ich mit wackeliger Stimme. David lächelte mir traurig zu.
    »Ich bin ihm unendlich dankbar. Selbst wenn er mir einen Elefanten gegeben hätte, würde ich ihn dafür lieben. Ich bin wieder ganz«, er schluckte, »sobald ich mein Mädchen im Arm habe.« Er öffnete das Fenster, zog die Hose aus und sein Körper begann sich zu verändern. Etwas unbeholfen, aber schließlich saß der weiße Rabe auf dem Boden. Er warf mir einen letzten Blick zu und verschwand. Eva stand auf und schloss das Fenster hinter ihm. Sie starrte eine Weile lang hinaus und erst das Klingeln an der Haustür weckte sie aus ihrer Trance.
    »Das muss Roman sein«, sagte ich. Eva war schon zur Tür gelaufen, bevor ich es geschafft hatte, mich aus dem Sofa zu erheben. Ich folgte ihr in die kleine Diele und versuchte mein Herz zu beruhigen. Als ich dann endlich Romans Silhouette und seine blasse Haut im Mondlicht erspähte, war das wie Balsam für meine brennenden Augen. Ehe ich mich auf ihn zubewegen konnte, hatte er mich schon in seine Arme gezogen. Ich lehnte mich gegen seinen kühlen Körper und seufzte. Nur beiläufig hörte ich, wie Eva die Tür schloss und an uns vorbei ins Wohnzimmer ging.
    »Komm, Miriam«, flüsterten kalte Lippen an meinem Ohr, »lass uns reingehen, du zitterst.«
    Ich wollte ihn nicht loslassen und drückte mich fester an ihn. Am liebsten hätte ich mich in seinen Armen versteckt und wäre erst wieder rausausgekommen, wenn ich Elias‘ Stimme hörte.
    »Komm, Kind.«
    Ich schüttelte meinen Kopf und krabbelte förmlich an ihm hoch. Er reagierte sofort und nahm mich auf den Arm. Ich presste meine Beine um seine Hüfte und ließ mich ins Wohnzimmer tragen.
    »Sie ist wirklich süchtig nach Vampiren«, hörte ich Aisha verweint scherzen. Ich hob meinen Kopf und schmiegte ihn an Romans kühle Wangen.
    »Ihre Kälte beruhigt mich«, antwortete ich abwesend. Ich war ja eine feine Königin! Meine Vampire und meine Artgenossen, darunter sogar meine Eltern, waren in Gefahr und ich klammerte mich an meinen Schwiegervater wie ein kleines Kind.
    »Setzen Sie sich ruhig, Herr Groza«, hörte ich Eva sagen. »Sofern Sie das mit dem Affen da schaffen.«
    Romans Brust zuckte, als ob er lachte. Es musste allerdings ein sehr kurzes und stilles Lachen gewesen sein, denn ich hörte nicht einen Ton aus seinem Mund.
    »Vielen Dank«, sagte er schließlich, nachdem er sich mit mir auf einer Couch niedergelassen hatte. Der Fernseher zog seine Aufmerksamkeit auf sich. »Lieber Gott, Miriam was ist da los?« Er roch wie Elias … und wenn ich seinen Nacken ansah und mich ganz dolle konzentrierte, dann konnte ich mir vorstellen, dass Elias mich im Arm hielt.
    »Bitte Kind, sprich!«
    Eva übernahm das Reden und erzählte ihm gut zwanzig Minuten lang, was passiert war.
    »Aber wo waren denn Anastasija, Melissa und die anderen Wachleute?«, fragte er schließlich.
    »Auf der Suche nach dir«, murmelte ich in seinen Kragen.
    »Ich … ich … war auf der Jagd«, gestand er. »Ich konnte es euch schlecht sagen, wo mein eigener Sohn doch selbst die Jagd verboten hat, aber …«
    Ich hob meinen Kopf und sah ihn an. Er verstummte. Liebevoll strich ich ihm über den Kopf.
    »Irgendwas habt ihr Vampire an euch, dass ich euch wegen so etwas nicht böse sein kann«, flüsterte ich beinahe. »Mein Verständnis für euch ist selbst Elias schleierhaft.«
    »Du wurdest von Gott so erschaffen, dass du die Ewigkeit an der Seite eines Vampirs verbringen kannst.« Romans Gläubigkeit ließ alles so logisch erscheinen. Warum musste ich in dem Punkt nur so eine Zweiflerin sein?
    »Was soll ich jetzt tun, Roman? Was erwarten die Vampire jetzt von ihrer Königin?«
    »Dass sie in Sicherheit bleibt, bis wir uns formiert haben.« Er sah den zweifelnden Ausdruck in meinem Gesicht. »Mit Sicherheit wollen sie nicht, dass sie irgendetwas auf eigene Faust tut. So ganz ohne Schutz.« Er sah zu Calimero in Aishas Arm. »Vergiss nicht, dass du Mutter bist und solange Elias …« Er konnte den Satz nicht vollenden, aber ich wusste, was er sagen wollte. Calimero sollte keine Vollwaise werden. Der Gedanke drehte mir den Magen um, denn er setzte voraus, dass Elias tot war. »Hast du versucht Kontakt zu ihm aufzunehmen?«
    »Ja, habe ich. Er antwortet nicht

Weitere Kostenlose Bücher