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Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Titel: Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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und ich habe auch nicht das Gefühl, dass es angekommen ist.«
    Roman nickte. »Hast du versucht ihn zu fühlen?«
    »Nein, ich glaube nicht, dass ich das steuern kann«, sagte ich und sah ihn dabei fragend an.
    »Wollen wir es mal versuchen? Vielleicht kann ich dir dabei helfen.«
    »Wie?«, fragte ich aufgeregt.
    »Versprich mir zuerst, dass du dich nicht aufregst, wenn du nichts fühlst. Denn das muss nicht bedeuten, dass er tot ist, sondern dass es einfach nicht geklappt hat, okay?« Seine dunkelroten Augen wirkten hypnotisch auf mich. Er sah seinem Sohn so verdammt ähnlich, dass ich mich dabei erwischte, ihm mit meinem Gesicht näherzukommen. Ganz so, als hätte ich ihn küssen wollen. Nicht wie man jemanden küsst, den man gern hat, sondern wie eine Frau ihren Mann küsst. Oh pfui, er war mein Schwiegervater! Ich nickte und wurde rot. Natürlich hatte er es bemerkt.
    »Die Ähnlichkeit macht dir zu schaffen, liege ich da richtig?«
    Ich nickte und hörte Aisha kichern.
    »Sie sehen Elias wirklich verdammt ähnlich.«
    »Kinder kommen selten nach anderen Leuten«, sagte Roman und lehnte sich zur Seite, um meine Freundin zu sehen.
    »Wie machen wir das?«, platzte ich dazwischen. »Also das mit dem Kontakt aufnehmen?«
    »Können wir raus an die frische Luft gehen?«, wollte Roman wissen.
    »Wir haben hinter dem Haus einen kleinen Garten. Er ist etwas wüst, da mein Vater dieses Jahr keine Zeit hatte, sich so richtig darum zu kümmern, aber frische Luft gibt es da eine Menge«, sagte Eva und lächelte etwas gezwungen. Roman nickte ihr zu.
    »Wärst du so freundlich uns den Weg zu weisen?« Manchmal merkte man an seiner Ausdrucksweise, wie alt Roman wirklich war. Wir folgten Eva in den Garten, der - gelinde gesagt ein Schlachtfeld war. Ein verrosteter Rasenmäher stand zwischen umgekippten Plastikgartenstühlen und überall wucherte Unkraut. Roman schwebte mit der Eleganz eines Vampirs um die Hindernisse herum und fand schließlich ein Plätzchen, wo wir und niederlassen konnten. Für mich drehte er einen der Gartenstühle um, während er selbst mit einem Stein vorliebnahm. Eva hatte mir ihre Jacke gegeben und ich zog sie fester um mich herum, denn die Nacht war verdammt frisch.
    »Gib mir deine Hände, Kind«, sagte Roman leise und ich tat, was er sagte. »Schließ deine Augen und atme tief durch.«
    Ich konnte noch gerade so sehen, dass er es ebenfalls tat, dann war ich in totaler Dunkelheit gefangen. Nur ein paar kalte Vampirhände spendeten mir Sicherheit.
    »Konzentriere dich auf Elias und dieses Mal versuche nicht seine Stimme zu erreichen. Selbst wenn du sie nicht hören kannst, ist er doch immer bei dir. Du musst ihn nur finden.«
    Die nächtlichen Geräusche von Köln dröhnten in meinen Ohren, doch nach einiger Zeit schaffte ich es, sie auszusperren.
    »Fühle ihn, nicht seine Stimme«, flüsterte Roman, »spüre seine Nähe und die dir vertraute Kälte.«
    Mich fröstelte es, aber ich wusste nicht, ob es die Nachtluft, Roman oder tatsächlich Elias war.
    »Nicht unsicher werden. Du kennst Elias, wenn er es ist, wirst du es wissen. Hab Vertrauen. Suche nicht seine Stimme, ich weiß, das ist schwer, aber du musst es versuchen.«
    Ich zuckte. Das Frösteln verging und ich spürte eine Kälte, die mir innerlich Wärme schenkte.
    »Ich habe ihn«, sagte ich. Roman drückte meine Hände.
    »Öffne dich für ihn. Fühle, was er fühlt.« Das war schwerer, als es sich anhörte. Ich brauchte all meine Kraft alleine dafür, ihn in meiner Nähe zu spüren.
    »Hab Mut und gib jetzt nicht auf.«
    Ich versuchte ihn mental an mich heranzuziehen, doch es klappte nicht. Irgendetwas fehlte. Dann kam mir die Idee. Ich zog Roman an mich heran, inhalierte seinen Duft und drückte ihn fest an mich. Langsam spürte ich Elias meinen Körper übernehmen und ich begann mir zu wünschen es nicht getan zu haben. Schrille Kopfschmerzen tosten durch meinen Kopf, Hunger brannte in meiner Kehle … dann wurde ich bewusstlos.

KAPITEL 26

    Als ich meine Augen aufschlug fühlte ich mich alleine. Elias‘ Gegenwart war verschwunden, die Schmerzen nur noch eine Ahnung in meinem Kopf. Seine Abwesenheit hinterließ eine drückende Leere in mir. Ich setzte mich vorsichtig in Evas Bett auf und entdeckte in einer kleinen, mit Handtüchern gepolsterten Kiste, meinen Babytiger. Calimero schlief tief und fest und die Stille im Zimmer erstickte mich fast. Draußen schien die Welt friedlich und ruhig, als wäre nie etwas geschehen. Menschen gingen

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