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Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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Regelmäßigkeit der Dünen. Keine Überreste von Gebäuden oder anderen Zeugnissen menschlicher Anwesenheit, nicht einmal Fährten von Tieren gab es hier. Die Wüste war wüst und leer. Ihr das Geheimnis zu entreißen, würde schwerer werden als gedacht.
    Fünfzehn Minuten später sah Ondragon ein, dass es keinen Sinn hatte, weiter zu kreisen. Sie würden an der Stelle landen, die Achille für sie auserkoren hatte und dort ihr Lager aufschlagen. Dank der Lufterkundung wussten sie jetzt zumindest, dass sich weit und breit keine Menschenseele aufhielt. Und falls dort unten tatsächlich ein Schatz verborgen war, so hatten sie ihn ganz für sich allein.

    Nachdem Achille den Vogel sanft wie eine Feder aufgesetzt und unvermittelt rüde abgebremst hatte, weil die Piste recht kurz war, stellte der Franzose den Motor ab, und der Propeller kam mit einem Stottern zum Stehen. Sofort drang die Stille der Wüste auf sie ein. Nur das Knacken der erhitzten Maschine und das Säuseln des ewigen Windes waren zu hören. Im Schutz des Cockpits blickte Ondragon hinaus auf die Dünen, die sich, nun da sie sie aus der Froschperspektive betrachteten, wie scharfkantige Scherenschnitte in den Himmel erhoben. Nachdenklich knabberte er an seiner trockenen Unterlippe. Allein der Anblick der Sandberge versetzte seinen Körper in einen Durstzustand. Doch Ondragon wusste sich zu beherrschen, schließlich war die Wüste nach der zubetonierten Ödnis der Stadt sein zweitliebstes Arbeitsterrain.
    Er wechselte einen Blick mit Achille und sie stiegen aus. Im Schatten der Flugzeugflügel betrachteten sie ihre Umgebung und machten sich schließlich daran, ihr Lager aufzuschlagen.
    Das Zelt, oder vielmehr ein zweckmäßiger Unterschlupf aus leichten Baumwollbahnen, stand bereits nach wenigen Minuten. Zufrieden bemerkte Ondragon, dass bei Achille jeder Handgriff saß. Der Mann war es ebenso gewohnt, in der Wüste zu campieren, wie er. Ondragon streckte den Rücken und sog die heiße Luft durch die Nase ein. Vierzig Grad im Schatten und ein Wind wie aus dem Heißluftgebläse. Konnte es besseres Wetter geben?
    Als nächstes verstauten sie die Hälfte ihrer Vorräte und der Ausrüstung im Zelt. Der Rest blieb im Flugzeug für den Fall, dass sie alles stehen und liegen lassen und abhauen mussten. Zum Schluss bauten sie gemeinsam den Snake-Scooter zusammen. Das war ein Ultraleicht-Buggy mit Solarantrieb, den Ondragon vor einigen Jahren als Fehlkonstruktion von der NASA gekauft hatte. Das Gefährt war untauglich für den Mond – da zu leicht –, aber in der Wüste Gold wert. Als Kamel-Ersatz würde es ihnen gute Dienste leisten.
    Ondragon ließ es sich nicht nehmen, eine erste Probefahrt mit dem Snake zu machen. Er fuhr auf die nächstgelegene Düne und hielt dort auf dem Kamm an, um mit dem Fernglas die Umgebung abzusuchen. Im Osten und Süden lag eine weite freie Fläche; ein beruhigendes, flaches Nichts, auf dem ein nahender Feind sofort erkennbar sein würde. Anders dagegen verhielt es sich im Westen und Norden. Dort erhoben sich die Buckel der Dünen und dahinter die dunklen Felsen des Gueltas. Dort war Wasser, dort waren Menschen. Ein Feind würde mit großer Sicherheit aus dieser Richtung kommen. Ondragon stieg wieder in den Snake und fuhr zurück zu Achille, der inzwischen eine kleine Mahlzeit zubereitet hatte.
    „Was gibt‘s zu sehen?“, fragte er, nachdem sich Ondragon ein Sandwich genommen und herzhaft hineingebissen hatte.
    „Sand“, antwortete er mit vollem Mund. Einige Körnchen knirschten zwischen seinen Zähnen. Schon jetzt war der Sand überall. Spätestens in einer Stunde wäre er an den unmöglichsten Orten. Aus diesem Grund hatte Achille die Motorhaube und den Propeller der Cessna mit einer gewachsten Leinwand abgedeckt. Zum Schutz vor dem unvermeidlichen Sand, der sich stetig und rieselnd seinen Weg suchte.
    Nachdem Ondragon sich gestärkt hatte, schilderte er Achille die Situation. Sie würden im Zwei-Schichten-System arbeiten. Einer hielt Ausschau und der andere ging auf die Suche nach dem Turm. Nachts das Gleiche. Über Funkgeräte würden sie miteinander Kontakt halten.
    Ondragon wollte sich als Erster auf den Weg machen. Er nahm die Karte, das GPS und genug Wasser mit sich. Den Metalldetektor befestigte er so am Snake, dass er ihm beim Fahren anzeigte, ob sich etwas im Untergrund befand. Wenn der Turm nach dem Vorbild von Teslas Wardenclyffe Tower erbaut worden war, maß er mindestens 45 Meter. Vielleicht guckte er ja an einer

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