Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
Vom Netzwerk:
Augen gegen die tiefstehende Sonne ab und versuchte, die Kennung der Maschine zu entziffern. Doch das Flugzeug war inzwischen zu weit weg und das Fernglas lag bei Achille. Er sah, wie die Maschine eine Kurve flog und wieder Kurs auf ihn nahm. Was, wenn die Insassen auf ihn feuerten? Ondragon nahm die Beine in die Hand und stürmte zurück zum Wrack der Cessna. In seinem Rücken raste das fremde Flugzeug heran, tief über den Dünen. Der Motor dröhnte in der Stille wie ein wütendes Raketentriebwerk. Ondragon duckte sich im Laufen, und der Schatten der Maschine huschte über ihn hinweg. Jetzt wusste er, wie sich eine Feldmaus fühlte, wenn der Bussard über ihr kreiste. Schnell rannte er in den Schutz der Flugzeugflügel, wo auch Achille sich verbarg.
    „Wer ist das?“, fragte der Franzose.
    Ondragon zuckte mit den Schultern und äugte unter dem Flügel hervor in den Himmel. Das Motorengeräusch wurde schwächer, aber nur um gleich darauf wieder anzuschwellen, und wenig später schoss die Maschine mit brüllendem Motor über die Düne. Danach drehte sie ab und endlich konnte Ondragon die Kennung lesen.
    SE–MAX.
    Das war doch …
    Unvermittelt sprang er unter dem Flügel hervor und stieß ein freudiges Lachen aus.
    „He! Bist du verrückt?“, schrie der Franzose ihm hinterher. „Geh wieder in Deckung, Chef!“
    Aber Ondragon lachte nur noch herzhafter und begann, der Maschine zuzuwinken, die unterdessen mit den Flügeln wippte und einen weiteren Bogen zog. „Das ist Luke Skywalker!“, rief er.
    „Wer?“, fragte Achille.
    „Na, Luke!“
    Achille schüttelte den Kopf, während die Maschine langsamer wurde und nicht weit entfernt von ihnen zum Landeanflug ansetzte. Es war eine große Cessna Grand Caravan, ein geräumiger Lastenflieger.
    Ein versonnenes Lächeln legte sich auf Ondragons Lippen. Nun würden sie sich doch noch ein weiteres Mal begegnen. Ein kurzer Zweifel befiel ihn. Vielleicht wollte die Jägerin ihn ja gar nicht sehen. Möglicherweise hatte sie ihn auch gar nicht erkannt, schließlich wusste sie nicht, dass er hier war. Ondragon kratzte sich am Kinn und stellte dabei fest, dass er mit seinem Dreitagebart reichlich verwildert aussah. Aber was noch viel dringlicher war: Er würde sich schnell eine Erklärung einfallen lassen müssen, was er als Unternehmensberater hier in der Wüste verloren hatte.
    Egal. Ob sie ihn nun sehen wollte oder nicht, auf jeden Fall bekamen er und Achille jetzt unverhofft Hilfe. Ondragon kniff die Augen zusammen und spähte in die Ferne, wo der schwedische Flieger allmählich zum Stehen kam.
    „Und wer, bitte schön, ist nun dieser Luke?“, fragte Achille, der neben ihn getreten war und gleichfalls auf das Flugzeug blickte.
    „Unsere Rettung“, antwortete Ondragon schlicht. Er sah, wie sich an der Grand Caravan die Türen öffneten und zwei Gestalten heraussprangen. Sie setzten sich ihre Hüte auf und winkten zu ihnen herüber. Ondragon winkte zurück und roch anschließend unter seiner Achsel. Schaudernd verzog er das Gesicht. Hoffentlich stand Malin auch auf animalische Düfte.

56. Kapitel

    13. September 1899
Colorado Springs am Morgen

    Beschwingt machte sich Philemon auf den Weg zum Labor. Er war noch immer ganz beseelt von den Ereignissen des gestrigen Tages. Unbewusst tastete seine Hand in seiner Hosentasche nach dem Zettel von Myers und stellte beruhigt fest, dass er noch da war. Mit einem Lächeln klopfte er auf die Tasche. Danach schaute er prüfend in den Himmel hinauf. Über Nacht war es deutlich kühler geworden, und am Horizont drohten Wolken mit Regenschauern. Eilig marschierte Philemon in die Prärie hinaus, den Blick immer auf das Laborgebäude geheftet. Doch schon von weitem erkannte er, dass da etwas nicht stimmte.
    Dort liefen viel zu viele Menschen herum. Philemon beschleunigte seinen Schritt, bis er rannte. Mit pochendem Herzen kam er beim Labor an und sah sich um. Geschäftig eilten fremde Männer hinein und wieder hinaus. Einige davon trugen die Uniform der örtlichen Polizei.
    „Was ist hier los?“, fragte er den Nächstbesten, der aus dem Gebäude kam, und hielt nebenbei Ausschau nach Dr. Tesla und den anderen.
    „In der Nacht ist ein Feuer ausgebrochen“, entgegnete der Konstabler.
    „Ein Feuer?“ Erst jetzt erkannte Philemon die verkohlten Dachbalken. „Aber wie kann das sein?“
    Der Konstabler zuckte mit den Schultern. „Bei den ganzen seltsamen Geräten dort drinnen ist das kein Wunder, wenn Sie mich fragen.“
    „Ist jemand

Weitere Kostenlose Bücher