Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)
halten, in den letzten Jahren sind Sie mir mit weit abgefahreneren Sachen gekommen. Dagegen sind Ufos Kinderkram!“
Ondragon rang mit sich. Er wollte über dieses Thema kein Fass aufmachen, aber sein Wissen über Physik war arg begrenzt und er brauchte jemanden, der ihn beriet. „Nun gut“, sagte er, „aber es ist bisher rein spekulativ!“
Jetzt kicherte Stangelove. „Das sind Ufos im Allgemeinen.“
Ondragon unterdrückte den Drang, einfach aufzulegen und atmete einmal tief durch. „Ich brauche Informationen darüber, wie ein gewisser Erfinder namens Nikola Tesla mit Nazi-Flugobjekten in Verbindung stehen könnte.“
Strangelove grunzte vergnügt. „Also, das ist wirklich schräg. Nun gut, ich werde den Typen fragen. Wie kann er sich mit Ihnen in Verbindung setzen?“
„Ist der Kerl integer?“
„Kann ein Ufologe integer sein?“
Ondragon sah die Unsinnigkeit dieser Frage ein. „Schick eine Nachricht, wenn er mit mir sprechen will. Ich werde ihn dann anrufen.“
„Okay, Mr. O. Kann ich sonst noch was für Sie tun? Ich hab da eine ganz neue Erfindung am Start. Es befindet sich allerdings noch in der Testphase. Ich habe eine spezielle Flüssigkeit entwickelt. Man tropft sie sich in die Augen und kann danach im Dunkeln besser sehen! Wie eine Katze. Ist das nicht sensationell?“
„Toll … ich meine, wow! Sagtest du Testphase? Ich glaube, im Moment brauche ich sowas eher nicht, danke. Aber sag Bescheid, wenn es aus der Testphase raus ist.“
„Geht klar. Auf Wiederhören.“
Kopfschüttelnd legte Ondragon auf. Er konnte nicht glauben, dass er soeben Kontakt zu einem Ufologen in die Wege geleitet hatte. Fehlte nur noch jemand, der sich mit Nazi-Deutschland auskannte. Sein Vater, dachte er, der würde ihm jetzt mit Sicherheit Auskunft geben können. Herr Botschafter a. D. Siegfried Ondragon war schon immer gut in deutscher Geschichte gewesen, besonders in dem unrühmlichen Kapitel der NS-Zeit. Aber er würde ihn niemals um Hilfe bitten. Vorher würde er sich seine Zunge herausreißen und sie das Klo runterspülen. Ondragon sah auf die Uhr. Leider war es zu spät, um einen weiteren Anruf zu tätigen. Das würde er auf morgen früh verschieben müssen. Aber er konnte sich noch ein wenig über den Ufologen schlau machen. Strangelove hatte ihm den Namen von dessen Internetseite genannt. Er rief www.alienbuster.com auf und war sofort von den grellbunten Farben abgeschreckt, mit denen das Forum gestaltet war, das sich volltönend „das führende Portal über Area 51“ nannte. Er klickte sich durch die Threads der Diskussionen, die das Grauen in jedem rational denkenden Menschen weckten, und wunderte sich darüber, wie man nur an solch einen Quatsch glauben konnte. Wenig später schloss er die Seite wieder und warf einen letzten Blick in das Bulletin Board.
Dort schrieb Dobermann12: „Erster Tag der Operation Pandora zufriedenstellend verlaufen. Pinscher26 ist eingeschleust und hat Job gemäß den Vorgaben recht ordentlich erfüllt. Morgen mehr Ergebnisse erwünscht! @ Pinscher26: Denken Sie an die FOTOS!“
Oh, darüber wird sich Charlize aber freuen, ein halbes Lob vom Drachenfräulein! Über ein ganzes hätte Ondragon sich allerdings auch gewundert. Er musste zugeben, dass er Ritters emotionslose Ausdrucksweise und ihre Geradlinigkeit bewunderte. Sie besaß Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen, obwohl sie noch sehr jung war. Aber in ihrem Job konnte man nicht früh genug sein Gewissen abtöten. Vielleicht sollte er sich doch mal mit ihr treffen, wenn alles vorbei war, so rein privat. Der Gedanke war reizvoll, aber Ondragon verwarf ihn gleich wieder. Charlize würde ihn in kleine Stückchen schneiden. Schlimmer noch, sie würde kündigen! Und das wollte er auf keinen Fall provozieren. Charlize besaß für ihn einen unschätzbaren Wert. Sie war seine gute Fee, seine Retterin in letzter Sekunde. Da konnte er ab und an auf ein paar amouröse Abenteuer verzichten. Er lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf das Board und las den nächsten Eintrag.
Pinscher26: „ Jigoku e ike!! “
Fahr zur Hölle! Oh oh!
Das halbe Lob schien bei Charlize ungehört verhallt zu sein. Das hieß, er würde sich morgen alle Mühe geben müssen, sie bei Laune zu halten, damit der Pinscher dem Dobermann nicht an die Gurgel ging.
Er las die Antwort von Dobermann12: „@ Pinscher26: Ich nehme an, dass Ihre Antwort nicht nett gemeint war. Aber keine Angst, ich fühle mich nicht gekränkt. Im Gegenteil, das beruht
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