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Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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bemerkenswerten Gedanken verewigt. Eine ganze Welt voller Gedanken, in die er soeben einen winzigen Einblick erhalte hatte.
    „Die Gegenwart können wir getrost jenen überlassen, die zaudern“, sagte Tesla feierlich, „die Zukunft aber, für die ich arbeite, ist meine!“ Er beugte sich vor und hob einen Finger. „In den kommenden Wochen werden wir hier zweierlei Aufgaben zu bewältigen haben, Mr. Ailey. Erstens die Konstruktion eines leistungsstarken Transmitters, der genau auf die elektrischen Eigenschaften der Erde und andere Körper abgestimmt ist und in der Lage sein wird, das gewaltige Reservoir an Energie in ihrem Innern mit Impulsen anzuregen. Zweitens – und jetzt kommen wir zu der Antenne – werden wir mehrere Experimente durchführen, in denen wir versuchen, Energie über eine Antenne durch den Äther zu versenden.“
    „Durch den Äther?“
    „Ja, denn ich habe herausgefunden, dass der Äther nicht flüssig, sondern gasförmig ist – ganz nebenbei jener bedeutende Fakt, den Dr. Hertz bei seinen Experimenten mit elektromagnetischen Wellen vollkommen außer Acht ließ. Deshalb erkenne ich seine Ergebnisse, mit denen er glaubt, die Theorie von Maxwell zu untermauern, auch nicht an.“
    „Aber Heinrich Hertz hat doch bewiesen, dass der Äther, wie es in Maxwells Theorie postuliert wird, tatsächlich existiert. Wir wissen doch, dass Licht, Strahlungswärme und elektrische Phänomene allesamt Schwingungen in einem strukturlosen Medium sind. Ein Medium ähnlich einem Fluidum, das von unvorstellbarer Feinheit ist, gleichzeitig aber auch starr wie der härteste Stahl sein kann. Was ist an dieser Äther-Theorie falsch?“
    Tesla schüttelte den Kopf. „Ich habe die Versuche von Hertz mit meinen viel leistungsstärkeren Apparaten wiederholt und bin zu einem ganz anderen Ergebnis gekommen als er, eben weil ich weiß, dass der Raum mit einer gasförmigen und nicht flüssigen Substanz gefüllt ist, in der sich Wellen durch abwechselnde Kompression und Expansion fortpflanzen. Ich nenne diese Wellen Skalarwellen. Das sind Längswellen, ähnlich wie Schallwellen. Hertz hingegen arbeitete hauptsächlich mit Transversalwellen. Die anders geartete Natur der Skalarwellen ignorierte er dabei völlig. Ich habe mich dieses Fehlers angenommen und ihn ausgeglichen. Meine Ergebnisse zeigen eindeutig, dass der Äther gasförmig ist und nicht flüssig, und dass er alles umgibt, was wir sehen können und nicht sehen können. Folglich werde ich mein Augenmerk auch weiterhin verstärkt auf die Erforschung der Skalarwellen richten.“
    Philemon war skeptisch, nickte aber trotzdem. Das, was Dr. Tesla da erzählte, widersprach sämtlichen Lehren, die an den Universitäten vermittelt wurden. Es schien ganz offensichtlich eine Neigung des Doktors zu sein, anerkannte Theorien auseinanderzunehmen und auf den Kopf zu stellen. Mit einem winzigen Fingerstreich sprengte er Gesetze, die seit Jahrzehnten Gültigkeit besaßen, und stellte sie der Wissenschaft mit einem Lächeln zur Disposition. Das war selbst für den fortschrittlich denkenden Philemon eine Herausforderung und er wusste, dass auch er sich hier auf dem Prüfstand befand. Eines wurde durch dieses Gespräch deutlich: Mit Dr. Tesla zu arbeiten, bedeutete, Althergebrachtes über Bord zu werfen und das Ungewöhnliche an die Stelle des Gewöhnlichen zu setzen.
    „Für diesen zweiten Versuch der Energieübertragung durch die Luft mit Hilfe der Skalarwellen“, fuhr Dr. Tesla unbeirrt fort, „werden wir die energieübertragenden Eigenschaften bestimmter Luftschichten in der Atmosphäre nutzen. Dazu müssen wir Terminals in der entsprechenden Höhe installieren, sprich eine Antenne auf dem Dach.“
    „Oder auf dem Berg“, schlug Philemon vor.
    „Ja, ganz recht, ich dachte sogar an den Pikes Peak selbst. In den nächsten Tagen werde ich Pläne für eine ganze Reihe von Experimenten entwerfen, um sie von Ihnen durchführen zu lassen. Ich stütze mich dabei ganz auf Ihre sowie Löwensteins und Czitos tatkräftige Hilfe. Kann ich auf Sie zählen?“ Dr. Tesla sah ihn durchdringend an.
    „Natürlich! Stets zu Ihren Diensten!“, sagte Philemon voller Eifer. Trotz seiner Skepsis war er stolz darauf, an diesen vielleicht umwälzenden Ereignissen teilhaben zu dürfen.
    „Bestens, mein Lieber. Haben Sie noch weitere Fragen?“
    Philemon verneinte, er musste das Gehörte erst einmal verdauen, bevor sein Hirn bereit für neue Fragen war.
    „Also, dann wollen wir mal zurück an unsere

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