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Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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enthüllen. „Es war ein denkwürdiger Tag, und ich werde ihn nie vergessen. Am 3. Juli, also vor beinahe vier Wochen, habe ich ein Phänomen beobachtet – und ich denke, dass ich der Einzige bin, der dieses Phänomen je beobachtet hat. Es geschah während eines heftigen Gewitters, da zeigte ein neuartiges Aufzeichnungsgerät, das ich eigens für diesen Zweck konstruiert habe, bei jeder Blitzentladung leichte Spannungsschwankungen in der Erde an. Aber als das Gewitter weiterzog, wurden sie nicht etwa schwächer, wie man angenommen hätte, sondern stärker und kehrten in regelmäßigen Abständen zurück, selbst als das Gewitter bereits über 300 Kilometer weit entfernt war.“
    Philemon hob die Brauen. „Und wie erklären Sie das?“
    „So unmöglich es Ihnen auch erscheinen mag und so ungeheuerlich sich die Bedeutung dieser Beobachtung auf die Menschheit auswirken wird, aber es ist wahr: Wir haben an jenem denkwürdigen Tag stationäre terrestrische Wellen beobachtet!“
    „Sie meinen, stehende Wellen … in der Erde?“
    „Ganz recht, mein junger Freund. Bei den Blitzentladungen wurden starke, elektrische Impulse durch die Erde gesandt bis hin zu den Antipoden. Dort auf der anderen Seite wurden sie erstaunlicherweise ähnlich wie Schallwellen reflektiert und kamen mit unverminderter Stärke zurück. Die Erde hat also mit einem Echo in Form einer stationären Welle geantwortet! Ist das nicht phänomenal?“
    Philemon nickte. Diesmal zurückhaltender.
    Teslas Augen glänzten, als er weitersprach. „Diese Entdeckung machte mich zunächst fassungslos, aber dann habe ich weitere Versuche und Berechnungen unternommen, und damit meine zuvor postulierte Annahme unwiderlegbar bewiesen. Es ist möglich, Energie ohne nennenswerten Verlust durch den Erdball zu übertragen! Stellen Sie sich vor, die stationäre Welle eröffnet uns gewaltige Möglichkeiten.“ Tesla machte eine allumfassende Geste. „Wir könnten überall auf der Welt Wasserkraftwerke wie die bei den Niagara Fällen errichten, vollkommen ungeachtet der Infrastruktur. Wir könnten sogar die Viktoriafälle in Afrika bändigen und den Strom kabellos nach Europa schicken. Damit wären wir unabhängig von Brennstoffen wie Erdöl oder Kohle, deren Vorkommen endlich sind und die wir zum Wohle nachfolgender Generationen schonen sollten. Außerdem bräuchten wir keine Übertragungskabel und somit auch kein Kupfer mehr. Ich sage Ihnen, mit meinem Weltensystem wird es in wenigen Jahren machbar sein, über jede beliebige Entfernung Nachrichten und Energie zu übertragen. Der Export von sauberer Energie wird zu einer Haupteinnahmequelle von vielen Ländern werden und der Mensch könnte sich an jedem beliebigen Ort niederlassen. Selbst in der Wüste. Alles, was wir dafür benötigen, um dies zu verwirklichen, sind meine Verstärkungs-Transmitter. Ich denke da an eine spezielle Art von Türmen, in die ich meine modifizierten Spulen in leistungsfähiger Größe einbaue. Wir errichten sie in bestimmten Abständen rund um den Globus und verteilen kleine, handliche Geräte, die es jedem Einzelnen ermöglichen, individualisierte Signale zu empfangen! Schnell, billig und sicher! Entfernungen werden bedeutungslos, jeder kann mit jedem kommunizieren, ohne Zeitverlust und ganz gleich, wo er sich aufhält. Die Völker dieser Erde werden zusammenrücken und durch meine Erfindung zu einem besseren Verständnis untereinander gelangen. Kriege werden sinnlos sein und der Vergangenheit angehören! Der Mensch wird eine neue Bewusstseinsebene erklimmen.“
    „Das klingt fantastisch, Dr. Tesla!“, sagte Philemon begeistert.
    „Nicht wahr, mein junger Freund? Wir tun also nichts Unlauteres hier. Wir erschaffen nur etwas Neues. Mein Labor steht jedem offen, der an meiner Arbeit interessiert ist, nicht aber dem, der nach Verleumdung oder gar Gewalt trachtet.“ Der Doktor lehnte sich zurück und verschränkte die behandschuhten Finger ineinander.
    Philemon war noch immer ganz hingerissen von der Vision, die Tesla ihm aufgezeigt hatte. Sie war revolutionär und versprach eine strahlende Zukunft, in der die Menschen in Frieden leben und jederzeit Zugriff auf unbegrenzte Energie hatten. Was könnte der Mensch damit alles an Taten vollbringen? Philemon spürte, wie der Geist Teslas ihn berührte und mit Energie erfüllte. Sein Blick schweifte vom blassen Gesicht des Doktors auf das Regal an der Wand, auf dem eine lange Reihe von schwarzen Notizbüchern stand. Darin hatte Dr. Tesla seine

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