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Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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geheißen. Der Anpfiff vom Chef hatte das Befehlsempfangszentrum im Gehirn des Agenten wohl nachhaltig beeinflusst.
    Als Kubicki saß, schienen die Lebensgeister in seinen Vogelscheuchen-Körper zurückzukehren. Sein Blick fokussierte Ondragon, während seine Kiefermuskeln zuckten. „Falls Sie Informationen jedweder Art über Pandora besitzen, so wären wir glücklich, wenn Sie sie mit uns teilen würden. Nennen Sie Ihre Bedingungen.“
    Yes! , dachte Ondragon. Es hatte funktioniert. Er lehnte sich zurück und setzte eine abgeklärte Miene auf. „Die Konditionen haben sich soeben geändert!“
    „Das habe ich mir gedacht“, entgegnete Kubicki zynisch. Auch er war nicht dumm.
    „Ich will Einsicht in die Akte. Aber diesmal sofort!“, forderte Ondragon. „Außerdem das doppelte Honorar, und ich will, dass Sie mir sagen, was an dieser Kiste so wichtig ist! Im Gegenzug bringe ich Ihnen Pandora zurück!“
    „Und wie wollen Sie das anstellen?“
    „Das ist meine Sache. Meine Methoden gehen Sie nichts an. Aber darf ich Sie daran erinnern, dass Sie mich engagiert haben, weil ich der Beste auf diesem Gebiet bin.“ Ondragon breitete beide Hände aus. „Es ist mein Job, solche Probleme zu lösen. Es ist also ein Glück für Sie, dass ich gerade verfügbar bin.“ Er grinste frech, weil er wusste, dass Kubicki das nur noch mehr auf die Palme brachte.
    Der BND-Agent ließ sich jedoch nichts anmerken. Er verschränkte lediglich die Arme vor der Brust. „Das mit der Akte wird leider nicht gehen. Sie ist in der Zweigstelle in Berlin-Lichterfelde. Über alles andere können wir reden.“
    „Dann lassen Sie sich die Akte über eine verschlüsselte Leitung per E-Mail schicken.“
    „Sie ist nie digitalisiert worden.“
    „Wollen Sie sagen, dass sie nur als Papierdokument existiert?“
    Kubicki nickte.
    „Dann kopieren Sie es und schicken Sie es mit dem Fax.“
    Kubicki schüttelte den Kopf.
    Ondragon begann innerlich zu kochen. Was sollte das Spielchen? Ja, nein, vielleicht, oder was? „Wenn Ihnen Pandora wichtig ist, dann besorgen Sie mir die Akte. Wie, ist mir egal!“
    „Dazu bin ich nicht autorisiert.“
    „Wollen Sie mich verarschen? Rufen Sie Ihren Chef an und lassen Sie es sich absegnen!“
    Kubicki schüttelte wieder den Kopf. „Das wird leider nicht gehen.“
    Ondragon starrte den BND-Offizier an. „Akte – oder ich mache nichts mehr für Sie!“, knurrte er. Langsam wusste er, warum Rudee sich nicht meldete. Wenn es die Akte nur in Papierform gab, konnte er im digitalen Archiv des BND lange danach suchen.
    Kubicki setzte eine bekümmerte Miene auf. „Herr Ondragon, ich verspreche Ihnen, dass Sie Einsicht in das Dokument ‚Gemini‘ erhalten werden, wenn die Mission abgeschlossen ist und Pandora sich wieder in unseren Händen befindet.“
    „ Sie versprechen es mir?“, stieß Ondragon verächtlich aus. „Genauso wie Sie es mir eben noch verweigern wollten?“
    Kubicki hob eine Hand. „Es tut mir leid, wenn Sie einen falschen Eindruck von mir bekommen haben. Dafür entschuldige ich mich. Und ich versichere Ihnen, dass Ihnen dieses Recht von oberster Stelle zugebilligt wurde. Aber erst, wenn Pandora wieder da ist!“
    Mist, dachte Ondragon, der Typ blieb hart. Der wusste, wie man pokert. Dann würde er sich wohl mit dem Rest zufrieden geben müssen. Kurz wog er die Risiken ab. Charlize würde jetzt sagen, er sei besessen von der Akte und er solle sie einfach in den Wind schießen, bevor er sich von anderen dafür instrumentalisieren ließ, aber es ging um mehr als diese blöde Akte. Natürlich wollte er unbedingt wissen, was darin stand, aber es gab da noch dieses Rätsel um Pandora. Und das reizte ihn beinahe genauso sehr wie die Scheißakte. Es war ein Rätsel der höchsten Kategorie, ein Juwel, das man nicht alle Tage unter die Nase bekam. Es schrie geradezu danach, von ihm enthüllt zu werden. Von ihm und von keinem anderen!
    „Okay“, lenkte er ein, „ich verlasse mich auf Ihr Wort und ich hoffe, dass Sie es nicht leichtfertig verschenken, denn ich kann sehr nachtragend sein.“ Er schoss einen scharfen Blick über den Tisch, um zu verdeutlichen, dass er seine Drohungen stets wahr zu machen pflegte.
    Kubicki verstand diese stumme Botschaft. Einen kurzen Moment taxierten die beiden Männer einander. Zwei alte Hasen, die in derselben Branche tätig waren und wussten, wie man zwischen den Zeilen las. Dann faltete der BND-Agent die Hände auf der Tischplatte und begann zu erklären, was es mit der

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