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Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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mobiles geben, wenn diese utopische Apparatur an sich schon nicht existierte? Das klang vollkommen unglaubwürdig. Und wenn Nikola Tesla damals die Lösung aller Energieprobleme der Menschen in den Händen gehalten hatte, warum war die Welt dann nicht schon längst eine andere? Niemand würde heute noch überteuertes Gas oder Öl kaufen wollen, wenn es Energie umsonst gäbe. Aber vielleicht war tatsächlich etwas dran an der Sache. Dann wäre es kein Wunder, dass nicht nur die Deutschen so heiß auf diese Technologie waren, bedrohte sie doch das seit Jahrzehnten etablierte Machtgefüge aus Politik, Industrie und Wirtschaft. Ein Apparat zur Gewinnung von Freier Energie in den Umlauf zu bringen, würde sämtlichen Energiekonzernen den Garaus machen!
    Ich muss dringend telefonieren, dachte er. Aber erst, wenn ich im Hotel bin.
    Der Wagen erreichte das Gran Marquise und Ondragon stieg aus. Er begab sich auf sein Zimmer und überprüfte, ob jemand während seiner Abwesenheit hier gewesen war. Sein Wanzendetektor zeigte zwar nichts an, aber der Stadtplan von Fortaleza auf dem Nachttisch lag minimal anders. Demzufolge musste der BND oder jemand anderes sein Zimmer durchsucht haben. Schnell ging er zu der Stelle an der Wand, wo er den Chip hinter der Tapete versteckt hatte. Er war noch da. Erleichtert nahm er ihn an sich und schaltete danach sein Handy ein, wobei er hoffte, dass sich die Techniker vom BND beim Versuch, es zu knacken, die Zähne ausgebissen hatten. Er wählte Charlizes Nummer und wartete, dabei tippte er angespannt mit dem Finger auf den Nachttisch. Seine Müdigkeit, die er im Honorarkonsulat noch verspürt hatte, war wie weggeblasen, und die Zentrifuge lief auf höchster Drehzahl.
    „Hi, Chef! Haben sie dich endlich rausgelassen?“, meldete sich seine Assistentin. Sie klang atemlos, als wäre sie zum Telefon gerannt.
    „Ja“, antwortete er kurz angebunden. „Wo bist du? Ist alles in Ordnung?“
    „ Hai , ich bin bei Sem. Wir hatten nur gerade eine kleine Diskussion über die Fortführung des Deals, weil sich die Situation geändert hat. Aber gut, dass du dich meldest, dann kannst du das gleich persönlich mit Sem klären. Außerdem haben wir eine mögliche Spur zu dem Typen, der die Kiste geklaut hat!“
    „Exzellent! Wo können wir uns treffen?“
    „Ich schicke dir gleich eine Adresse. Dort gehst du hin und wartest darauf, dass man dich abholt.“
    „Okay, bis dann! Ach ja, und, Charlize …?“
    „Ja?“
    „Stell mir doch bitte schon mal eine Liste mit den größten Energie- und Ölkonzernen der Welt zusammen und deren Anteilseigner. Das wäre klasse.“
    „Wird gemacht. Aber warum Energiekonzerne?“
    „Ich hab da so ein Gefühl. Ich erkläre es dir später.“ Er legte auf, packte alle seine Sachen zusammen und verließ das Zimmer. Unten an der Rezeption checkte er aus und schaute nach, welche Adresse ihm Charlize geschickt hatte. Es war die einer Bar an der Praia do Futuro, dem Strand im Osten der Stadt.
    Draußen auf der Straße winkte sich Ondragon ein Taxi herbei und ließ sich auf mehreren Umwegen, die er dem Taxifahrer auftrug, dorthin bringen. Während sie unterwegs waren, durchsuchte er seinen überquellenden Maileingang nach wichtigen Nachrichten. Er überging die sich stauenden Anfragen von Kunden und Zwischenberichte über die laufenden Aufträge seiner Mitarbeiter Dietmar und Achille. Leider fand er nichts von Rudee, dafür aber eine Mail von seinem Freund beim FBI, die er sogleich öffnete. George Hurley schrieb:

    Hi Paul,
    bist du jetzt auch unter die Verschwörungstheoretiker gegangen, dass du dich mit dieser Thematik beschäftigst? Das ist doch längst ein alter Hut. Nichts als ein moderner Mythos, der es bei uns sogar unter die Top Ten geschafft hat. Das kannst du auf der offiziellen FBI-Homepage nachlesen. Die komplette Akte dazu wurde schon vor einigen Jahren im Zuge des Freedom of Information Act auf der von uns ins Leben gerufenen Seite „FBI Records – The Vault“ veröffentlicht. Sie umfasst 290 Seiten. Ich wünsche viel Spaß bei der Lektüre! Das ist ein ganz schöner Wust an Dokumenten: Briefe, Protokolle, Memos, Notizen und so weiter. Alles ist übrigens ondragon-tauglich, falls du das vorab wissen willst, hehehe.
    Du findest die Akte unter dem Link: http://vault.fbi.gov/nikola-tesla . Die geschwärzten Stellen sind dabei nicht relevant. Sie enthalten hauptsächlich Namen der damaligen Agenten, Informanten oder anderer Personen, die nicht in der

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