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Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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Computern vollgestellt war. Ein krasser Kontrast zum Schmutz und Elend draußen vor der Tür. „Danach können wir unseren Deal besprechen und versuchen, diesen Mistkerl zu schnappen, der uns dazwischengefunkt hat. Está bem ? “
    „Ja, Mann, geht klar. Sie können den Laptop dort drüben benutzen.“ Sem zeigte auf ein nagelneues Macbook. Dann lehnte er sich zurück und redete mit Charlize auf Portugiesisch. Leider zu schnell, als dass Ondragon etwas verstehen konnte. Charlize antwortete kichernd und warf ihm einen belustigten Blick zu. Grimmig guckte Ondragon die beiden an. Machten sie sich lustig über ihn?
    „Ich habe Sem nur gesagt, dass du manchmal ein wenig zu deutsch bist.“ Charlize lächelte. „Damit meine ich deine Eigenart, die Dinge immer vorbildlich in Kategorien einzuteilen. Natürlich nicht die Methode, mit der du dann hinterher zur Tat schreitest. Die ist meistens eher cowboymäßig amerikanisch.“
    „Aha“, entgegnete Ondragon mäßig begeistert. Er schnappte sich den angebotenen Laptop, aktivierte über das Internet ein spezielles Virenscanner-Programm und wandte sich dann wieder an Charlize. „Ich habe hier die Daten aus dem Labor“, sagte er auf Japanisch, weil er sich so sicher sein konnte, dass Sem und seine Leute nichts verstanden. „Ich werde sie an Truthfinder schicken, der junge Physiker, von dem ich dir erzählt habe. Es ist eine Rückversicherung. Auch Rudee bekommt ein Paket für seinen Tresor. Danach will ich, dass du die Fotos vom Logbuch so überarbeitest, dass ich die Einträge lesen kann. Am besten, du druckst sie aus, zusammen mit der Liste der Energiekonzerne.“
    „Kannst du diesem Truthfinder überhaupt vertrauen?“, gab Charlize zu bedenken.
    „Ich glaube schon. Wenn Strangelove ihn mir empfohlen hat, wird er verlässlich sein.“
    „Okay, ganz wie du meinst.“
    Der Virenscanner war durchgelaufen und der Rechner zu 98 Prozent sauber. Ondragon nahm sein Handy und schickte per Bluetooth den von Rudee übersandten Verschlüsselungscode auf den Laptop. Danach lud er die Daten vom Chip auf den Computer, jagte die Codierung darüber und komprimierte die Datei. Er öffnete seinen Mail-Account und schickte das verschlüsselte Paket an Rudee und Truthfinder. Natürlich würde Truthfinder sich die Fotos anschauen und womöglich auch die Logbucheinträge lesen, aber das hatte Ondragon mit einberechnet, denn sein Gefühl sagte ihm, dass er die Hilfe des jungen Physikgenies noch gebrauchen würde.
    Nachdem er die Mail verschickt hatte, löschte er alles wieder vom Laptop und verwischte mit einigen wenigen Klicks sämtliche Spuren im Speicher. Nur die Bilder vom Logbuch ließ er auf dem Desktop. Er reichte Charlize das Gerät. „So, nun bist du an der Reihe. Bitte beeil dich. Ich habe nämlich einen neuen Deal mit dem BND und die Zeit drängt. Für die Beschaffung von Pandora verdoppeln sie den Einsatz!“
    Charlize blickte ihn skeptisch an, machte sich dann aber an die Arbeit. Ondragon sah kurz dabei zu, wie ihre schlanken Finger über die Tastatur huschten. Als er seinen Blick schließlich wieder auf Sem richtete, erkannte er ein gewisses Misstrauen in dessen Augen. „Sorry, aber das war vertraulich“, entschuldigte er sich.
    Mit vermeintlicher Zustimmung winkte der kleine Drogenboss ab.
    „Gut, dann kommen wir jetzt zu unserer Abmachung“, erklärte Ondragon. „Sem, Sie und Ihre Leute hatten den Auftrag, mir die Kiste zu liefern. Aus uns bekannten Gründen ist die Sache leider schiefgegangen. Ich sehe ein, dass auch Sie ein Risiko eingegangen sind, um den Auftrag für mich zu erledigen, auch wenn er nicht erfolgreich war. Selbstverständlich werde ich Ihnen Ihre Gage in voller Höhe bezahlen, aber ich habe noch einen anderen Vorschlag zu machen. Wenn Sie mir helfen, den Mistkerl zu schnappen, der uns dazwischengefunkt hat, dann lege ich noch einmal dieselbe Summe obendrauf! Na, was halten Sie davon?“ Das Angebot war nur recht und billig. Ondragon war sich bewusst, dass er auf Sem angewiesen war, denn er selbst hatte nicht den geringsten Hinweis, um wen es sich bei dem Typen handelte. Gewiss, er hatte eine Ahnung, wer zumindest als Auftraggeber dahinterstecken könnte, aber das behielt er vorerst für sich.
    Sem strich sich über sein Ziegenbärtchen am Kinn und schürzte die Lippen, als schiene er das Angebot abzuwägen, doch dann geschah etwas Merkwürdiges. Nur für den Bruchteil einer Sekunde huschten Sems schwarze Pupillen zu Charlize hinüber und wieder

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