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Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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lächelte böse.
    „Es ist vorbei, Ty. Euer Spielchen ist aufgeflogen. Ach, Mr. O, wären Sie so freundlich?“ Green warf Ondragon eine Rolle Panzerband zu. Er fing sie auf und machte sich mit pochendem Schädel daran, Ellys zu fesseln, während Green weitersprach.
    „Nachdem Mr. O mich angerufen hatte, war mir noch nicht klar, was da läuft. Ich dachte zunächst, unsere Crew sei wegen der Unregelmäßigkeiten in Schwierigkeiten. Deswegen habe ich meine Fresse gehalten, denn ich verpfeife keine Kameraden. Aber Mr. O hatte mich gewarnt, und als später tatsächlich dieser komische Voodoo-Brief bei mir eintraf, wusste ich, dass es um mehr als nur Unregelmäßigkeiten ging. Vorsichtshalber habe ich mich erstmal nach Mexiko abgesetzt. Dort habe ich eine Weile über alles nachgebrütet und bin noch einmal die Berichte über den Haiti-Job durchgegangen. Dabei ist mir schließlich klargeworden, was ihr vorhattet. Einen inside sellout ! Und dass ich euch dabei im Weg bin, wurde mir auch schnell bewusst. Aber ich brauchte einen Beweis für meinen Verdacht, damit ich euch guten Gewissens bei Spider melden konnte. Deshalb habe ich euch beschattet – die ganzen letzten vier Tage lang!“
    „Guten Gewissens? Ha! Das ist ja wohl ’n Witz. Du und Gewissen?“, zischte Ellys, der nun verschnürt wie eine kolumbianische Mumie mit dem Rücken an den Spiegel gelehnt dasaß. „Du bist nichts weiter als ein feiger Arsch. Ein Kameradenschwein. Fahr zur Hölle, Green!“
    „Ich ein Kameradenschwein? Ihr wolltet mich doch umlegen! Oh, Mann, wer hat dir bloß ins Gehirn geschissen, Ty?“ Green lachte. Doch plötzlich erstarrte er.
    Ondragon sah, dass jemand hinter ihn getreten war und ihm von hinten eine Pistole an die Schläfe hielt.
    „Runter mit der Waffe, wer auch immer Sie sind, oder ihr Oberstübchen bekommt Besuch!“
    Es war die Madame.
    „Mari-Jeanne! Er gehört zu uns!“, rief Ondragon ihr zu. „Nicht schießen.“
    Die Madame zögerte, kam dann aber hinter Green hervor. „Zu uns?“, fragte sie, die Desert Eagle immer noch auf den Mailman gerichtet.
    „Ja, die beiden dort sind die Bad Boys!“ Ondragon wies auf Stern und Ellys.
    Ein schiefes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. „Ah, wie ich sehe, haben Sie den Zombie schon so richtig erledigt.“
    „Stern war kein Zombie“, sagte Ondragon matt. „Er hat nur einen gespielt. Das war alles nur Show.“
    „Aber wozu?“ Die Madame sah ihn an.
    „Das versuchen wir gerade zu klären. Aber als allererstes sollten wir uns um Rod kümmern!“
    Die Voodoo-Priesterin nickte ernst, schob sich einen Mundschutz vors Gesicht und kniete sich neben den reglosen Briten. Sie zückte eine Schere und schnitt ihm die Kleidungsstücke vom Leib.
    „Kann ich irgendwie helfen?“, fragte Ondragon aus sicherer Entfernung, denn er war sich des giftigen Pulvers noch immer bewusst.
    „Ja, das können Sie. Helfen Sie mir, ihn in die Badewanne zu tragen. Aber seien Sie vorsichtig und wirbeln Sie nicht das Pulver auf. Das Gift dringt hauptsächlich über die Haut ein, aber wenn es in die Lunge gelangt, kann es auch gefährlich werden. Vor allem, wenn Glassplitter darin sind. Die kleinste Verletzung reicht, und das Gift gelangt in den Körper. Der Bokor hat ihm die Glassplitter ins Gesicht geschleudert. Sie haben die Haut geritzt und dem coup poudre Eingang verschafft. Nehmen Sie den Mundschutz und tragen Sie das hier auf Ihre Hände und Arme auf.“ Sie reichte ihm eine klebrige Metalldose mit einem stinkenden, fettartigen Inhalt. „Das schützt die Haut vor dem Pulver.“ Sie hob ihre Arme, und Ondragon sah, dass sie fettig glänzten. Auch ihr Geruch war nicht mehr ganz so betörend wie sonst.
    Er band sich den Mundschutz vors Gesicht, fuhr anschließend mit der Hand in die Paste und rieb sich damit großzügig die Unterarme ein, bis auch er roch wie ein Pavian aus dem Hintern.
    „Atmen Sie so flach wie möglich“, empfahl ihm die Madame.
    „Kein Problem bei dem Zeug!“ Mit einem Zwinkern gab er ihr die Dose zurück.
    Kommentarlos ließ sie das schmierige Ding in ihrer Jackentasche verschwinden und ergriff entschlossen Rods nackte Füße. Ondragon packte seine Arme, und gemeinsam schleppten sie den gelähmten Briten ins Bad, wo sie ihn in die Badewanne hievten. Die Anstrengung ließ den Schmerz in seinem Kopf erneut anschwellen, und der Motor des Mähdreschers sprang heulend an. Mit einem wütenden Satz fuhr er los und häckselte in seinem Hirn alles kurz und klein. Ondragon musste

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