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Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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zurück, ich glaube, ich kann das doch nicht. Wie fühlst du dich, Rod?“
    „Och, w-wie man sich so fühlt, w-wenn man von den Untoten auferstanden ist!“ Er machte vorsichtig einen Schritt und als er sah, dass er das Gleichgewicht halten konnte, machte er gleich darauf noch ein paar.
    Ondragon hielt ihn auf. „Wow, wo willst du hin?“
    „Diesem Bastard von einem Mailman den Arsch aufreißen!“ Mit entschlossen vorgerecktem Kinn entwand sich Rod dem stützenden Griff und stapfte aus dem Bad, die beiden anderen mit besorgter Miene hinter ihm her.
    Als sie das Zimmer betraten, sahen sie Green, der unverwandt auf den gefesselten Ellys hinabstarrte und ihn mit der Waffe bedrohte. Der dunkelhaarige Head der MSC wandte den Kopf, und ein erleichterter Ausdruck erhellte seine finstere Miene.
    „Spider!“ Er räusperte sich. „Ich meine, Mr. DeForce. Schön, dass Sie wieder wohlauf sind.“
    „Green! Zuerst möchte ich Ihnen danken, dass Sie uns vor Schlimmerem bewahrt haben, aber ich muss Sie auch rügen, warum Sie das nicht schon eher getan haben!“ Rod trat neben seinen Mailman, der verlegen das Gewicht von einem Bein auf das andere verlagerte.
    „Nun, Sie wissen doch, unser …“
    „Ja, ja, der Mailmen-Ehrenkodex! Schon gut. Immerhin haben wir es ihm zu verdanken, dass wir alle noch leben, nicht wahr?“ Rod warf Ondragon einen undefinierbaren Blick zu. „Und nun zu diesem kleinen Arschloch hier!“ Er blickte wieder auf Ellys, der es vermied, irgendjemanden anzusehen. „Du dreckiges Verräterschwein! Du und dein Kumpan habt mich hintergangen und wolltet einen hübschen kleinen inside sellout abziehen. Aber nicht mit mir!“ Rod holte mit dem nackten Fuß aus und platzierte ihn schwungvoll in Ellys‘ Seite.
    Der Mailman presste die Augen zu und stöhnte.
    „Du Abschaum, du blutiger Auswurf einer Hure! Blast! “ Wieder trat Rod zu. Diesmal aber ins Gesicht.
    Ellys‘ Kopf flog herum und knallte gegen den Spiegel. Eine frische Platzwunde tat sich an der Braue auf und begann zu bluten.
    „Ich werde dir die Scheiße aus dem Leib prügeln. Du Judas, du mieser kleiner Wichser!“ Wieder landete sein Fuß in zuckendem Fleisch.
    „He, Rod“, ging Ondragon schließlich dazwischen, „lass noch was von ihm übrig. Wir wollen doch hören, wie die beiden das ganze Spektakel geplant haben. Ein bisschen Unterhaltung muss sein! Außerdem habe ich auch noch ein paar Fragen an den Mistkerl.“
    Rod fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund. Sein weißes Haar hing ihm wirr ins Gesicht, und aus seinen Eisaugen sprühte kalte Wut. „In Ordnung“, knurrte er, „dann bring das Schwein mal zum Singen!“
    Ondragon stellte sich breitbeinig vor Ellys, der ihn noch immer nicht ansah. Dann beugte er sich vor, packte ihn an den Haaren und zwang ihn, ihm in die Augen zu blicken.
    „Es ist wahr, was die Mailmen bei DeForce über mich erzählen. Ich bin eine gottverdammte Legende!“ Ondragons Blick brannte sich in die geweiteten Pupillen seines Gegenübers. „Du weißt, was ich alles mit dir anstellen kann, wenn du nicht auspackst. Die Frage ist also, wie du dich entscheidest? Für das offene Wort oder für die Spiegelscherben, die ich dir in deine Bauchdecke rammen werde, bis dir die Scheiße aus deinen zerfetzten Gedärmen spritzt?“
    Ondragon wartete, doch seine kleine Ansprache schien keinerlei Wirkung zu zeigen.
    Der Mailman blinzelte träge, so als stünde er unter Drogen.
    In einer plötzlichen Explosion trat Ondragon gegen den Spiegel neben Ellys. Der Spiegel wankte in seiner Wandverankerung und einige Scherben fielen heraus und landeten klirrend auf dem Dielenboden. Er nahm eine davon auf, hielt sie vor Ellys‘ Augen und dann gegen dessen Unterbauch. Das Glas durchdrang mit einem reißenden Geräusch den Stoff seines T-Shirts und glitt in die oberste Schicht der Haut. Blut schoss aus der Wunde, doch der Mailman zuckte nicht einmal mit der Wimper. In seinen Augen lag vollkommene Gleichgültigkeit … und noch etwas anderes.
    Ondragon stieß die Scherbe tiefer in Ellys‘ Bauch und gleichzeitig seinen Blick in dessen Augäpfel, bis er buchstäblich hinten auf die Netzhaut prallte. Er spürte den Schweiß in den Haaren des Anderen, spürte dessen viel zu schnellen Herzschlag.
    Aha! Die Gleichgültigkeit war also nur vorgetäuscht. Im Innern kochte der Mailman auf höchster Flamme. Nur warum? Hatte er Angst vor dem Tod? Fürchtete er die Schmerzen?
    Ondragons Geist verschwand in der Versenkung und glitt durch das

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