One Night Wonder
Während er weg ist, schaue ich mich noch ein wenig um. Der Typ besitzt geschätzte zehn Paar Sportschuhe, die er wie Heiligtümer in seinem Zimmer aufbewahrt. Sogar eine Rudermaschine steht in einer Ecke. Ich bin beeindruckt. Dann höre ich die Schlüssel im Schloss. David hat Pizza und Nudeln für eine Großfamilie besorgt. Ich gucke kritisch auf den Berg Pappschachteln, die er von seinem Arm auf den Boden rutschen lässt.
»Abendessen«, sagt er.
»Wenn wir das alles essen, schlafen wir auf der Stelle ein.«
David sieht mich halb verärgert, halb belustigt an.
»Ich könnte dich am ganzen Körper mit Kräuterbutter einreiben und das ablecken, dann essen wir beide nicht viel.«
Ich finde seine Schlagfertigkeit echt erfrischend. »Gute Idee«, sage ich und hoffe, dass er es nicht ernst meint.
»Na dann, ausziehen«, sagt er und bleckt süffisant die Zähne.
»Du stehst auf Kräuterbutter?«
»Ich will nur, dass du dich ausziehst.«
Ich springe scheinbar empört auf. »So geht das nicht, mein Freund.«
»Ach ja?«
»Tss …«, schnaufe ich und will an ihm vorbei aus dem Zimmer marschieren. Er hält mich raubtierhaft am Arm fest, und ich reiße mich los. Dann tänzle ich Richtung Küche, er hinter mir her. Er packt mein Shirt und zerrt es hoch. Ich verhindere einen schlimmeren Schaden, indem ich es selber über den Kopf ziehe.
»Jetzt du!«, kichere ich und bin schon wieder aus der Küche heraus. Mit nacktem Oberkörper nimmt er kurz darauf die Verfolgung auf. Er sieht gut aus! In Marius’ Zimmer renne ich hinter den Schreibtisch, er drängt mich in die Enge und zieht an den Trägern meines BHs. Ich öffne die Häkchen und lasse das Ding zu Boden fallen.
»Na los doch!«
Er versteht meine Aufforderung und reißt sich die Hose samt Gürtel und Socken herunter. Ich bin schon wieder fast im Flur, als er mit rechts um meine Taille und mit links in die Kniekehlen greift und mich akrobatisch-elegant auf den Boden platziert.
Lachend hält er mich fest und öffnet mit der anderen Hand den Reißverschluss meiner Jeans.
»Dieses störrische Ding«, schnauft er, und ich klemme eindeutig in meiner viel zu engen Röhre fest. Ich hebe unterstützend mein Becken an, und auf einmal rutscht sie doch runter. Samt Söckchen fliegt sie vor die Garderobe. Wir sind jetzt beide nur noch in Unterhöschen, und ich krabble auf allen vieren in Richtung seines Zimmers. Er holt schnell auf, schmeißt sich geschmeidig über mich, und ich lande mit platt gedrücktem Busen erneut auf den Holzdielen des Flurs.
»Du hast da noch was vergessen«, brummt er über mir und zupft an meinem String. Ich kichere in den Boden. Er ist mit einem Satz auf den Füßen.
»Beweg dich ja nicht!«, droht er spielerisch und verschwindet in seinem Zimmer. Also bleibe ich lieber liegen. Schon ist er wieder da mit einem Gummi in der Hand. Er setzt sich hinter mich, und ich höre, wie seine Shorts und die Plastikverpackung des Gummis rascheln. Meinen String zieht er mir dann doch nicht aus, er schiebt ihn nur zur Seite. Ohne Zeit zu verlieren ist er dank Gleitgel auf dem Gummi im Nu in mir drin. Meine Beckenknochen bohren sich in den Boden, und meine Wange liegt auf den kühlen Dielen. Sexy ist es, aber bequem ist was anderes. Über mir höre ich ihn stöhnen. Er hält noch eine Minute durch, dann kommt er schon.
»Scheiße«, murmelt er leise. Wusste ich’s doch, dass er nicht so der Hit ist.
»Tut mir leid«, sagt er dann. Er lässt sich von mir runterrutschen. Nebeneinander liegen wir auf dem Boden.
»Ich kriege wohl eher einen der hinteren Listenplätze im Ranking, hm?«, will er dann wissen.
»Quatsch«, antworte ich. Ich mag ihn, er ist irgendwie besonders.
»Jetzt habe ich so richtig Hunger!«, sage ich ganz ernst, und er lacht erleichtert. Wir krabbeln auf allen vieren in sein Zimmer, hüllen uns in Decken und essen nackt Pizza und Nudeln. Dazu gucken wir Fernsehen. Später schlafen wir in einem Bett, und er versucht es nicht ein zweites Mal. Dafür mag ich ihn noch mehr.
»Demnächst mal wieder Lust auf Pizza?«, fragt er beim Abschied am nächsten Morgen.
»Klar doch!«, lache ich, und ich sehe, wie sehr er sich freut. Und ich freue mich auch. Ich glaube, ich stehe ein bisschen auf ihn, aber nur ein bisschen, wirklich!
»Wieso kommst du morgen Abend nicht mit?«, hakt Jule auf meine Absage hin beharrlich nach. Eine Bekannte von uns will in der Altstadt in ihren Geburtstag reinfeiern.
»Ich kann nicht, hab ich doch gerade gesagt«,
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