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Oneiros: Tödlicher Fluch

Oneiros: Tödlicher Fluch

Titel: Oneiros: Tödlicher Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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unter dem Einfluss von Nikotin, Zucker und Fett eine Idee.
    Mit ein bisschen Glück brachte ihn sein Vorhaben wieder auf Arctanders Spur.
    Zaragoza, Spanien
    »Fahr langsamer«, sagte Kristin. Vor ihnen tauchte die Halle auf, in der sich Korff nach der letzten Ortung befand. Am Straßenrand geparkt stand ein alter Transporter.
    Ihr fiel auf, dass eine tote Taube neben dem Rad lag. Aufmerksam geworden, blickte sie sich genauer um.
    Sie entdeckte noch mehr Tauben und Krähen auf dem Bürgersteig, auf den Straßen, auf den Dächern, dazu noch drei tote Katzen …
    »Sieht nach einem Anfall von unserem Freund aus«, befand Miller.
    »Auf offener Straße?« Kristin dachte an Marrakesch, an das Stadion. »Wieso ist die Polizei noch nicht hier?« Sie öffnete die Tür. »Und warum ist Korff in der Halle geblieben?«
    Kristin stieg aus, ging auf den Transporter zu und warf einen Blick hinein. Zwei Tote. Sie ging nicht davon aus, dass das Paar nach dem Sex in der eher unbequemen Stellung eingeschlafen war. Sie machte Miller auf ihren Fund aufmerksam und kletterte danach durch ein Fenster in die Halle.
    Der riesige Raum lag leer vor ihr.
    Sie streifte umher, fand Spuren von zwei verschiedenen Paar Schuhen. In einer Ecke sah sie einen Blutfleck und Schleifspuren am Boden, die zu einer angelehnten Tür führten. Dort lag auch das Smartphone, das von Darlings Spezialisten angepeilt worden war.
    Korff hatte sie abgehängt, und zwar zusammen mit dem Narko. Wenn Korff Arctander umgebracht hätte, würde die Leiche noch hier liegen. Sie konnte den Thanatologen inzwischen gut genug einschätzen: Es hatte etwas zu bedeuten, wenn er sich mit dem Ziel absetzte.
    Miller sprang zu ihr in die Halle, sah sich um. Sie hatte ihre Beretta 93 R gezogen, eine vollautomatische Pistole. Sie fürchtete offenbar einen Hinterhalt. »Er ist weg?«
    »Scheint so.« Kristin trat durch die Tür in einen von den Sternen beleuchteten Hinterhof, der auf eine Straße mündete. »Ja, sie sind weg.« Sie wandte sich zu ihrer Mitstreiterin um. »Ich hätte eine Frage. Warum schützt Korff den Narkoleptiker plötzlich vor uns?«
    Miller sah ihr fest in die Augen. »Keine Ahnung, was er mit ihm vorhat.«
    Ungeschulte Menschen hätten ihr die Aussage geglaubt. »Das stimmt so nicht ganz, nicht wahr?« Kristin zeigte auf sie. »
Sie
wissen Dinge, die Korff erst im Gespräch mit dem Narko herausfand. Deshalb ist er mit Arctander verschwunden, anstatt sich mit uns zu treffen.« Ihre Augen wurden schmaler. »Was hat Darling mit dem Narko vor?«
    »Ich glaube, Sie verrennen sich in einer fixen Idee.« Miller machte unauffällig kleine Schritte rückwärts, um Abstand zwischen sich und die Baronesse zu bringen. »Außerdem hätten Sie das Strong oder Johnny fragen müssen. Die arbeiteten für die
Topor’s Men
und den MI 6 . Ich bin nur eine …«
    Kristin folgte ihr, ein raubtierhaftes Lächeln auf den Lippen. »Sie denken, ich mache mich nicht schlau, mit wem ich zusammenarbeiten soll? Sie waren ein Jahr mit Darling verbandelt und mögen ihn unter Garantie noch genug, um ihm zu helfen. Deswegen wollte er Sie als Vertreterin der
Sleepers
in dieser Gruppe, eine Vertraute, die in seinem Sinn handelt.« Sie hob die Arme, trotz Bandage und Schlinge. »Schauen Sie! Ich bin unbewaffnet. Wissen Sie, warum ich auf eine Feuerwaffe verzichte?«
    Miller hob den Arm, zielte mit der Beretta auf sie. »Halt!«
    »Sie haben die Krähen, Tauben und Katzen gesehen. Das tote Pärchen im Transporter. Und in den Wohnungen und Häusern rund um diese Halle werden sich noch mehr Leichen befinden, weil Arctander eingeschlafen ist.« Die Augen der Agentin waren starr auf Kristin gerichtet. Wie das Kaninchen vor der Schlange. »Bisher wirkte sich seine Gabe nur in geschlossenen Räumen aus. Wieso ändert sich das?«
    Millers Gesicht verschloss sich, der Finger am Abzug zuckte.
    »Ah! Sie sollen mich erschießen, wenn ich zu viele Fragen stelle?« Kristin hatte die Arme immer noch erhoben. »Hat das Darling angeordnet oder der Anführer der
Deathsleepers?
«
    Miller schoss. Die Beretta spie eine Salve gegen Kristin.
    Sie ließ sich mit einem lauten Schrei fallen – obwohl die Kugeln sie verfehlt hatten. Sie landete im Dreck und blieb liegen, bis sie die Schritte der Gegnerin hörte, die sich näherte, um ihr den Fangschuss zu verpassen.
    Kristin drehte sich schwungvoll um und schleuderte die Haarnadel, die sie im Fallen gezogen hatte.
    Das dünne Metall schoss pfeilgleich voran, bohrte sich

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