Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Oneiros: Tödlicher Fluch

Oneiros: Tödlicher Fluch

Titel: Oneiros: Tödlicher Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
zurückzuführen war. »Señor Korff, wir telefonieren. Können wir uns darauf einigen, dass Sie meine Identität vor den Todesschläfern geheim halten? Wir werden die Sitzungen für diejenigen, die Interesse haben, einen Stein zu tragen, nur zu meinen Bedingungen machen.«
    »Sicher. Sie denken an Ihren Bunker?«
    »Ja. So oder gar nicht.« Sie reichte jedem die Hand, wünschte Arctander alles Gute und verschwand zur Tür hinaus.
    Thielke wirkte nachdenklich, während er ihr hinterherblickte. »Welche Verschwendung«, murmelte er.
    Konstantin hakte nicht nach, was er damit meinte. »Sie werden auch den Mund halten, verstanden? Sie haben es Sastre versprochen«, sprach er leise, doch scharf.
    »Klar werde ich das.« Thielke blieb locker wie immer.
    Konstantin sah ihm an, dass er grübelte.
Denkt er über eine Alternative zu seiner Störsendermethode nach? Sagte er nicht eben was von Stein einpflanzen?
»Seien Sie froh, dass Sie den Todesschläfern bislang entgangen sind, Thielke.« Sein Ton war eindringlich. »Ich empfehle Ihnen, dass Sie …«
    Thielke lachte und stand auf. »Schönen Abend miteinander. Mein Bett wartet, und mein Zuckerspiegel ist so hoch, dass ich mein Blut als Süßungsmittel verkaufen könnte.« Zu Arctander gewandt sagte er: »Alles Gute, Bent. Sollten Sie Ihren Stein verlieren, und ich muss in der Zeitung von der nächsten Katastrophe lesen, sehen wir uns wieder.«
    Arctander grinste breit und flötete:
»Arsle!«
    Thielke deutete auf sein gesundes rechtes Auge, dann auf den schwedischen Todesschläfer. »Ich habe nur eins, aber damit sehe ich alles.« Er zwinkerte Marna und Konstantin zu. »Sie beide auch.« Er humpelte hinaus.
    »Der Typ ist eine Mischung aus Kapitän Ahab und Rooster Cogburn«, sagte Marna und griff nach der Weinflasche.
    »Rooster wer?«
    Es machte
plock!
Arctander war von einer Sekunde auf die andere mit dem Kopf auf die Tischplatte aufgeschlagen und schnarchte laut. Die anderen Gäste der Tapas-Bar grinsten zu ihnen hinüber.
    Marna zuckte mit den Schultern »Mehr für uns.« Dann erklärte sie ihren Kommentar, während sie nachschenkte. »Rooster Cogburn ist ein einäugiger Gesetzeshüter aus einem alten Western.«
    Konstantin lehnte ebenfalls ab. »Danke. Mir reicht es. Ich muss Bent noch ins Hotel schleppen.«
    »Die paar Meter. Das macht doch einem kräftigen Mann nichts aus.« Marna erhob sich, nahm die Flasche und ging zum Tresen. »Ich zahle.«
    »Nein, warten Sie! Ich …«
    »Lassen Sie mal. Das übernimmt die Börse. Geschäftsessen. Von Ihnen bekomme ich ohnehin noch zwanzigtausend Euro. Ach ja, und fünfzigtausend für meinen Audi. Denken Sie dran, dass ich Ihr
Ars Moriendi
als Pfand habe.« Sie ging weiter.
    Ich muss dringend im Lotto gewinnen.
Konstantin wuchtete Arctander von der Sitzbank hoch und warf ihn sich über die Schulter. Es stimmte, was sie gesagt hatte. Die Frage nach der Bezahlung der Steine stand ungeklärt im Raum. Er hoffte, dass die Organisationen einsprangen und seine Schulden übernahmen.
    Unter dem freundlichen Lachen der übrigen Gäste trug er ihn durch die Bar zum Ausgang. Dort drehte er sich um, grinste und winkte, als sei er ein Matador nach bestandenem Kampf.
Ich bin so froh, wenn ich endlich wieder meine Arbeit machen kann.
Er sah seine thanatologische Werkstatt vor sich, freute sich auf Mendy, Jaroslaf und seine anderen Mitarbeiter, die er per SMS informiert hatte, dass er morgen zurückkäme.
    Und natürlich dachte er an Iva …
    Er und Marna erreichten den Ausgang gleichzeitig. Sie öffnete die Tür, und mit einem gemeinschaftlichen
Olé
der Tapas-Bar verließen sie lachend das Lokal.
    Das Hotel war nicht allzu weit entfernt. Arctander schnarchte den ganzen Weg friedlich, nur einmal furzte er, was Konstantin zu lauten Flüchen und Marna zu lautem Lachen veranlasste. Sie teilten sich unterwegs die Flasche Wein und hatten sie bis zum Erreichen des Hotelfoyers geleert. Dort stiegen sie in den Fahrstuhl.
     
    Wie gut das tut, sich keine Gedanken machen zu müssen.
Konstantin schloss die Augen und lehnte sich mit der freien Schulter gegen die Kabinenwand. Die Welt drehte sich wie in dem Untertassenkarussell, das er als Kind geliebt hatte.
Ich kann einfach schlafen. Augen zu, träumen, stundenlang.
Er grinste – und spürte plötzlich Marnas Lippen auf seinen.
    Sie schmeckte wunderbar, und ein Kribbeln breitete sich von seinem Mund in seinen ganzen Körper aus.
    Fast automatisch erwiderte er den leidenschaftlichen Kuss, doch dann

Weitere Kostenlose Bücher