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Oneiros: Tödlicher Fluch

Oneiros: Tödlicher Fluch

Titel: Oneiros: Tödlicher Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Sie darauf?« Er sah sie überrascht an. »Sind Sie unter die Todseherinnen gegangen?«
    »Nein, aber Frauen gehen zusammen aufs Klo. In der Tapas-Bar. Ich kam aus der Kabine und sah, wie sie Tabletten schluckte. Morphin. Sie hatte Darmkrebs und war im Endstadium. Mehr als drei Monate hätte sie nicht mehr gehabt.«
    »Das wusste ich nicht.« Konstantin war nur zum Teil beruhigt. Er musste an Iva denken, wie sie die Metro-Treppe nach unten gegangen war. Zu Thorsten. Sein schlechtes Gewissen wegen der Nacht mit Marna schwand. Er fühlte sich nicht mehr verwirrt, die Erleichterung hatte sich in den Vordergrund geschoben. Das verwunderte ihn zwar, doch es belastete ihn nicht.
    »Sie beschaffen mir schnellstens hunderttausend Euro, die ich der Börse zukommen lasse, damit ich behaupten kann, ich hätte die Opale ganz legal und offiziell verkauft.« Eine vorwitzige Haarsträhne fiel ihr ins Gesicht, sie blies sie zurück. »Ich nehme an, Sie können das arrangieren? Über den Tod von Darling freuen sich bestimmt einige Ihrer Freunde, wenn ich das richtig verstanden habe. Freunde, die solvent sind?«
    Konstantin nickte. Er würde Kontakt zu den verbliebenen
Topor’s Men,
zu
Schlafes Brüder
und den
Deathsleeper
s aufnehmen. »Es kann sein, dass Sie bald viele Bestellungen bekommen«, sagte er und hob die Hand, an der sein Schnitterring prangte; im anderen Arm steckten Infusionszugänge.
    Er dachte daran, sämtliche Organisationen über den Zusammenhang zwischen dem Fluch der Todesschläfer und den Gevattersteinen zu informieren. Die
Traumdrachen, Kalis Gedanken,
die
Thuggee Nidra
und die
Traumwindkrieger
 – es gab sicherlich einige in deren Reihen, die ein Geschäft mit dem Schnitter eingehen wollten. Diejenigen, welche die Option auf ein normales Leben ablehnten, konnte Thielke dann mit seinem LeMat zur Strecke bringen.
Sie haben die Wahl.
Richtig einverstanden war Konstantin mit Thielkes Methode immer noch nicht, aber der Mann würde sich nicht von seiner Mission abbringen lassen. »Die Todesschläfer werden Opale brauchen. Sie wissen ja, auf was es ankommt. Als Eingeweihte.«
    »Das freut mich. Von der Provision könnte ich mir ein richtig neues Auto kaufen.« Sie lachte. »Ach, und ich bin ja Besitzerin des
Ars Moriendi.
Vielleicht klappt es sogar schon früher mit dem Auto.«
    »Richtig«, murmelte er. »Da war was.«
    »Sie können mich ruhig
Boss
nennen, Korff. Aber keine Sorge. Sobald ich mein Geld habe, inklusive der 50 000 für meinen Audi, bekommen Sie den Laden zurück.« Marna erhob sich und verstaute den Laptop in ihrer Schultertragetasche. »Sie entkommen mir nicht, Korff. Und wie Sie sagten, ich bin mittlerweile eine Expertin in der Materie der Todesschläfer. Sie werden mich noch mehr als einmal brauchen. Also schätze ich, ich werde
Ihnen
genauso wenig entkommen.« Sie hob die Hand zum Gruß. »Übrigens müssen Sie noch eine Woche zur Beobachtung bleiben. Schlafen Sie sich gesund.« Für ein paar Sekunden wurde ihr Blick weicher und füllte sich mit Zuneigung, bevor die professionelle Distanz in die rötlich grauen Augen zurückkehrte. »Wir sehen uns morgen. Ein Handy habe ich Ihnen in die Schublade gelegt.« Marna wollte das Zimmer verlassen.
    »Frau Herbst?«
    Sie blieb stehen. »Ja?«
    »Wollen wir uns nicht duzen?«
    Marna überlegte und nahm die Tasche mit dem Laptop in beide Hände. »Kann ich machen, Korff.« Sie grinste, wandte sich auf dem Absatz um und ging hinaus.
    Konstantin grinste ebenfalls.
Ja, du hast recht. Ich werde noch viel mit dir zu tun haben.
    Dann nahm er das Handy aus der Schublade. Er musste etliche Telefonate führen. Es ging um Geld und Edelsteine und die Suche nach neuen Todsehern und -seherinnen. Sie waren die größte Hoffnung auf ein normales Leben für Menschen seiner Art.
    Eine Krankenschwester kam herein, noch bevor er die erste Nummer gewählt hatte. Das Tablett mit dem Mittagessen auf einer Hand balancierend, rieb sie sich mit der anderen am Hals herum, als wollte sie etwas entfernen. »Holà«, grüßte sie ihn. »Hier kommt das Essen. Schonkost und leicht zu kauen, damit es nicht zu weh tut, Señor.« Sie entfernte die Abdeckung und präsentierte Kartoffelpüree mit beinahe zu Brei gekochtem Erbsengemüse. »Sagen Sie, habe ich da einen roten Fleck?« Sie beugte sich nach vorne und zeigte auf ihren Hals.
    Konstantin konnte nichts entdecken. »Nein. Nichts.«
    »Dann hat sich Ihre Schwester getäuscht.« Sie lächelte und stellte das Tablett auf das kleine

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