Oneway to Montréal - Roman (German Edition)
eher nach einer Frau. Sie unterdrückte aber ihren Impuls und konzentrierte sich auf die offensichtliche Beleidigung.
„Dan, wage es nicht, mich mit solchen Flittchen, wie dieser Maggie Roberts gerade eben gleichzusetzen, sonst lasse ich dich sofort aussteigen! Außerdem machst du es doch wirklich nicht anders, oder? “
„O.k., also dich und Jeannie nehme ich aus. Aber was ist an euch anders? Warum verstehen wir uns so gut? Nimmst du mich nicht als gut aussehend wahr oder woran liegt es? “
Sammy war in Versuchung, die Augen zu schließen.
Ihn nicht wahrnehmen, o Gott! Wo sich ihre Knie doch schon wieder wie Pudding anfühlten, seit er neben ihr saß. Was sollte sie sagen, die Wahrheit? Das würde ihn vermutlich endgültig fertig machen.
Vorsichtig sagte sie:
„Es klingt ein bisschen albern, aber es ist bei Menschen vermutlich nicht anders bei den Tieren. Im Tierreich bekommen auch die schönsten, stärksten oder geschicktesten Männchen die meisten Weibchen ab. Das ist nun einmal ein Naturgesetz. Warum sollte es bei den Menschen anders sein?“
„Wozu haben die Menschen den Verstand? Eine Frau muss doch mal überlegen, was das für ein Typ ist, an den sie sich gerade heranmacht? “
Sammy schoss erbost zurück:
„Tust du das denn sonst bei deinen Eroberungen?“
Dan sah sie wütend an, die grünen Augen leuchteten gefährlich.
„Ja, das tue ich sehr wohl! Ich will zum Beispiel wissen, ob sie schon vergeben ist. Dann will ich auch mehr als ein Ja von ihr hören. Außerdem hast du mich garantiert noch nicht mit einer dummen Frau gesehen, wenn ich die Wahl hatte, oder?“
„Nein, weil du eben immer genügend Auswahl hast! Andere Männer haben eben nicht das Glück. Trotzdem nimmst du doch auch noch sehr viele Angebote an, also tu nicht so unschuldig!“
Sammy hatte sich richtig in Rage geredet, ihre Gedanken sprudelten gerade nur so aus ihr heraus.
„Ich dränge mich nie auf, wenn mich jemand nicht will!“
„Wie oft kommt denn das vor?“
Dan öffnete den Mund und schloss ihn wieder.
Resigniert sagte er:
„ Das ist genau, was ich meine! So gut wie nie, natürlich! Aber warum ist das so?“
„Meine Güte, Dan! Wenn man sich einen Partner aussucht, sei es für kurz oder lang, dann will man ihn nun einmal gerne ansehen. Und je besser er aussieht, desto lieber sieht man ihn an! Das ist doch ganz einfach. “
Dan seufzte schwer.
„Was denkst du, Sammy, wenn ich mir bei einer Prügelei die Nase brechen lasse und ein paar Narben zufüge, ob das hilft?“
Sammy kicherte und die Situation entspannte sich merklich.
„Tut mir leid, Dan. Das macht dich zu deiner Schönheit auch noch interessant. Aber du hast wirklich Probleme, du Armer. Wahrscheinlich würden 90 Prozent der Männer sie dir gerne abnehmen.“
Dan sah sie grimmig an, bis sie den Kopf wandte, was für ihrer beiden Sicherheit nur von Vorteil sein konnte.
Sie fuhren in einem fast gemütlichen Tempo auf dem fast leeren Highway nach Kingston. Deshalb wagte sie es, ihm doch noch einmal kurz in die Augen zu blicken.
Dan fragte nochmals leise:
„Warum du und Jeannie nicht?“
Sammy wurde es langsam heiß.
Er begann sie festzunageln. Sie entschloss sich mutig zu einer Gegenfrage.
„Würde es dir gefallen, Dan, wenn wir uns um dich bemühen würden? Wie würdest du reagieren? “
Dan schwieg lange, dann meinte er:
„Nein, es würde mir nicht gefallen, denke ich! Ihr seid meine besten Freunde! Ihr beide und Larry. Mit euch kann ich über alles reden, das ist kein Sex der Welt wert!“
„Und eine richtige Beziehung, eine ernste, lange Beziehung? “
„So weit bin ich noch nicht, Sammy! Ich will Spaß haben, das gebe ich ja zu. Und auch nicht immer mit der Gleichen. Aber es müssen doch wirklich nicht alle sein. Verstehst du mich?“
Sammy konnte nicht sprechen, die Tränen saßen zu locker.
Dan hätte es herausgehört! Er kannte sie so gut und war so einfühlsam. Hatte er es vielleicht schon bemerkt?
Sie war ihm tatsächlich zu gut fürs Bett!
Larry hatte recht gehabt.
Verdammt, sie wollte mehr sein als eine Freundin!
Aber sie wollte sich keinesfalls in die Schlange der vielen anderen abgewiesenen Frauen in Dans Leben einreihen. Er hatte sie soeben abgewiesen, aber wenigstens wusste er es nicht.
War es das Aussehen, das so auf sie wirkte?
Zu einem Großteil sicherlich, sie war dafür nicht weniger empfänglich als andere auch! Das gab sie sich selbst gegenüber ehrlich zu.
Aber dazu kam, dass sie Dan so gut
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