Oneway to Montréal - Roman (German Edition)
entlang.
Nach einer knappen halben Stunde erreichten sie völlig durchnässt das Motel.
Sie betraten zuerst die Tankstelle mit dem dazugehörigen Schnellimbiss. Die etwas füllige Rothaarige hinter der Theke sah auf, als sie nähertraten.
„Ach, du liebe Zeit. Euch hat es aber richtig erwischt! Was kann ich euch denn Gutes tun? Einen Tee, einen Whiskey?“
Sammy konnte nicht antworten, denn ihre Zähne klapperten zu laut.
Dan sagte stockend:
„Zweimal Tee mit Rum, bitte. Und einen Mechaniker für unseren Wagen. Ach ja, und eine Mülltonne für mein Handy! “
Die sympathische Frau lachte.
Dann brachte sie in Minutenschnelle den Tee.
„Was den Wagen angeht : Unsere Pannenhilfe ist heimgegangen zu Frau und Kind. Pete kommt erst morgen früh wieder, dann kann er sich darum kümmern. Was haltet ihr von einem kuscheligen Bett und vorher etwas zum Essen?“
Dan sah Sammy an.
Ihr Gesicht war leichenblass und sie zitterte heftig. Hatten sie eine Wahl? Dan entschloss sich sofort.
„Das wäre großartig, Ma‘am. Haben Sie zufällig irgendwo trockene Kleidung herumliegen?
Die Frau schüttelte bedauernd den Kopf.
„Nein, aber das Wasser kommt sehr heiß aus der Dusche und die Klamotten könnt ihr über die Heizung hängen! Das hilft. Wollt ihr kurz etwas essen? Dann richte ich inzwischen das Zimmer her.“
Dan und Sammy nickten und schlürften kurz darauf eine heiße Suppe. Dann folgten sie der Frau, die sich als Raina vorgestellt hatte, zum Motelzimmer.
Dan beschrieb Raina noch den Standort des Wagens und gab ihr den Wagenschlüssel.
„Alles klar! Ich schicke Pete gleich los, wenn er kommt.
Bis ihr ausgeschlafen habt, ist der Wagen bestimmt schon wieder in Ordnung. Gute Nacht dann also. “
Die beiden bedankten sich, dann waren sie allein. Sammy stand da, mitten im Raum und klappert e weiter mit den Zähnen.
Dan ging ins Bad und drehte die Dusche auf, dann zog er Sammy hinüber und sagte:
„Sammy, zieh das nasse Zeug aus und dusche, bis es dir warm ist. Los, mach schon. Du bist eiskalt!“
„Ich kann nicht. “
Kam es leise stotternd aus ihrem Mund.
„Warum nicht?“
„Ich kriege nie im Leben mit diesen Eisfingern d as Kleid runter.“
Sie begann zu kichern un d Dan starrte sie verwundert an.
„ Was ist daran so komisch?“
Sammy dachte an die Unterhaltung mit Jeannie am Morgen über Vor- und Nachteile dieses Kleides und konnte nicht mehr aufhören zu gackern.
„Entschuldige, Dan, das kannst du nicht verstehen.“
Er schüttelte den Kopf und drehte sie um. Dann begann er das Kleid aufzuschnüren und fluchte leise.
Sammy kicherte wieder.
„Sammy, wie bist du da nur rein gekommen? Hey, wenn du keinen Alkohol verträgst, dann kriegst du nie wieder Tee mit Rum! “
Endlich hatte er es geschafft. Das Kleid war offen. Er gab Sammy einen sanften Schubs in Richtung Dusche.
„Den Rest schaffst du auch allein.“
Zehn Minuten später kam eine ausgenüchterte Sammy aus der Dusche. Sie war in ein großes Badehandtuch gehüllt.
Dan sah sie an und grinste.
Sammy wurde rot, als sie an ihr albernes Gekicher von zuvor dachte.
Dan ging ins Bad und fühlte sich danach wie ein neuer Mensch.
Im Zimmer war es bis auf eine kleine Nachttischlampe dunkel.
Er hing seinen mitgenommenen Anzug neben Sammys Kleid auf die Heizung, nicht ohne dieses nochmals kopfschüttelnd anzusehen.
Dann wandte er sich dem Bett zu. Sammy lag unter der einen Decke. Warm schien es ihr aber immer noch nicht zu sein, denn die Decke zitterte heftig.
„Sammy, frierst du immer noch?“
„Nein, schon wieder “, kam es leise bei ihm an.
Er legte sich auf die andere Seite des Doppelbettes und blickte zu ihr hinüber. Dann rückte er bis an ihren Rücken heran.
Sammy stockte der Atem. Sie war zu keiner Reaktion mehr fähig. Sie fror und sie war so müde. Was hatte er vor?
Dann spürte sie, wie Dan sich an ihren Rücken schmiegte und seine Decke über ihnen beiden ausbreitete.
„Besser so?“ fragte seine sanfte Stimme.
Sammy spürte seine Körperwärme durch ihre Decke hindurch. „Ja, danke. “
Eine Zeitlang achtete sie noch auf jede Bewegung und jedes Atemgeräusch von Dan. Dann war ihr endlich warm und sie schlief erschöpft ein.
Als sie am nächsten Morgen gegen 9 Uhr erwachten, lagen sie noch genauso aneinandergeschmiegt da, wie sie eingeschlafen waren.
Dan stand sogleich auf und zog sich seinen verknitterten, aber trockenen Anzug wieder an. Sammy lag im Bett und sah ihm verstohlen zu.
„Ich frage
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